Blaualgen im Gartenteich
Sind Teichboden und Teichwände, aber auch technische Gegenstände im Teich, sowie Pflanzen und andere Gegenstände umgeben und überzogen von einem tannengrünen bis blauschwarzem Schleim, handelt es sich häufig um sogenannte Blaualgen. Diese können unter anderem eine Art Ölfilm auf der Wasseroberfläche bilden und teilweise mächtig unangenehm riechen. Zu erkennen ist ein Problem mit Blaualgen im Gartenteich auf jeden Fall.
Was sind Blaualgen eigentlich?
Ganz genau betrachtet, sind Blaualgen, die öfter auch Schmieralgen genannt werden, keine Algen im herkömmlichen Sinne, sondern Mikroorganismen, die zu den Cyanobakterien zählen. Diese sind sehr hartnäckige Kameraden, die außerdem mit zu den ursprünglichsten Lebensformen gehören- kein Wunder, denn sie überdauerten bisher alle Gezeiten. Auch wenn Blaualgen am Garten- oder Schwimmteichteich eher selten auftauchen, so können sie aber doch, nicht nur optisch, zum Problem für alle Teichbewohner und Schwimmgäste werden. Vor allem absterbende Cyanos, aber auch die Endprodukte aus Stoffwechselvorgängen setzen Toxine frei, die den Teichbewohnern aktiv massiven Schaden zufügen können.
Wie entstehen Blaualgen?
Blaualgen entstehen durch eine übernatürliche Eutrophierung eines Gewässers. Damit ist eine ungewöhnlich hohe Nährstoffüberversorgung gemeint, die kritische Ausmaße angenommen hat; das Teichwasser weist eine extrem schlechte Qualität auf. Normalerweise herrscht im Gartenteich ein biologisches Zusammenspiel, bei dem Nährstoffe von den höheren Teichpflanzen aufgenommen und in Sauerstoff umgewandelt werden. Ein außergewöhnlich hohes Vorkommen von Stickstoffen wie Ammonium und Nitraten, sowie Phosphaten begünstigt ein ökologisches Ungleichgewicht und fördert dadurch die Entstehung und Vermehrung von Cyanobakterien wesentlich, der Sauerstoffgehalt sinkt rapide und nimmt allen Lebewesen damit eine lebensnotwendige Grundlage.
Ursachen für das übernatürliche Vorkommen können vor allem Düngemittel sein, die sich im Boden befinden und vor allem nach starken Regengüssen in den Teich geschwemmt werden, aber auch eine zu starke Sonnenlichteinwirkung. Weitere Faktoren sind auf die Wasseroberfläche gewehte Blütenpollen und Laub und auch ein unzureichend dimensionierter oder nicht ordnungsgemäß gewarteter Außenfilter. Außerdem begünstigen stark überbesetzte Teiche und eine zu großzügige Fütterung der Teichbewohner die Entstehung von Blaualgen. Werden diese Einflüsse nicht zeitnah behoben, kann der gesamte Teich schon rasch kippen.
Blaualgen effektiv entfernen
Blaualgen wieder los zu werden gleicht einer Sisyphusarbeit. Rechtzeitig lässt sich das Vorkommen dieser schon durch die regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte verhindern, ebenfalls durch einen ausreichend dimensionierten Außenfilter, dessen Filtermedien ordentlich gewartet sind und Nährstoffe akkurat absorbieren und zurückhalten können. Vor allem diese beiden können rechtzeitig einander zuspielen, sobald sich im Wassertest Auffälligkeiten ergeben, die auf ein herannahendes Problem hindeuten.
Sogenannte Phosphatbinder nehmen beim Filtern bereits ein Gros an Phosphaten aus dem Wasser und halten es zurück. Auch die Grundnahrung Ammonium, das wie Nitrate zu den Stickstoffen zählt, können mit Filtermedien gleichermaßen dezimiert werden.
Gegen Blaualgen können auch biologisch aktive lebende Milchsäurebakterien wie beispielsweise in unserem Teichzeit Bio-Aktiv unterstützen. Die Milchsäurebakterien können das biologische Milieu des Teichwassers verbessern und den Teichfilter in seiner Arbeit unterstützen. Bis zu 95% der krankheitserregenden Bakterien im Teichwasser können durch die probiotischen Bakterien verdrängt werden, und auch gegen Cyanobakterien können sie hilfreich sein. Aktive Milchsäurebakterien können außerdem die Schleimhäute der Fische und Wirbellosen im Gartenteich stärken und schützen und sogar ihre Verdauung und ihr Immunsystem unterstützen- und zwar 100 % biologisch & absolut unbedenklich für alle tierischen und pflanzlichen Teichbewohner - perfekt für die Teichhaltung von japanischen Koi, chinesischen Goldfischen und allen anderen Teichfischen.
Abgesehen davon ist eine regelmäßig manuelle Teichreinigung unumgänglich, wenn man das ökologische Gleichgewicht konstant aufrecht erhalten will. Dazu zählt unter anderem das Entfernen von Laub und Pollen mit einem feinen Teichkescher, aber auch die Pflege des Teichbodengrundes, dessen Schlamm in Intervallen mit einem Teichsauger entfernt werden sollte. Vor allem die regelmäßige und gründliche Teichpflege ist ein wichtiger Aspekt, um Cyanobakterien vorzubeugen und nicht schlußendlich entnervt den kompletten Teich aufwändig trockenzulegen und zu reinigen. Bereits wenige Reste der Cyanobakterie unter denselben Bedingungen wie vorher finden einen Weg, sich wieder zu einer massiven Population zu entwickeln.
Algenprophylaxe von außen
Mit eine der ersten Gegenmaßnahmen ist vor allem das Eliminieren von äußeren Faktoren, um den extrem widerstandsfähigen Blaualgen Einhalt zu gebieten. Deswegen sollte schon bei der Teichplanung vor allem der Sonnenstand zu unterschiedlichen Tageszeiten berücksichtigt werden. Auch mit Sonnensegeln kann der Teich stellenweise abgeschattet werden, schwimmende Pflanzeninseln sorgen nicht nur für eine Lichtminimierung, sondern dienen indirekt auch als Nährstoffverwerter, was unter anderem Einfluss auf die Reduktion weiterer Algenarten nimmt. Insbesondere die Größe und Anzahl der gepflegten Teichbewohner sollte im Verhältnis zur Teichgröße stimmig sein, gegebenenfalls sollte diese entsprechend angepasst werden. Auch die Menge des Fischfutters spielt eine entscheidende Rolle, weniger kann in diesem Fall mehr sein. Bei schweren Blaualgen-Ausbrüchen können notfalls bestimmte Antialgen-Präparate Erste Hilfe leisten, bis die übrigen Einflüsse eliminiert wurden.
Blaualgen im Gartenteich können unter Umständen zum großen Problem werden. Mit einem entsprechenden Verantwortungsgefühl für den Teich und seine Bewohnern entwickelt ein jeder mit der Zeit nicht nur einen geübten Blick, sondern erkennt bereits frühzeitig, wann und welche Maßnahmen zu ergreifen sind.