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Blätter groß wie Riesen Hände! Das Mammutblatt am Gartenteich

Das Mammutblatt (Gunnera manicata) sieht aus wie Riesen - Rhabarber, essen sollte man es jedoch lieber nicht. Faszinierende Riesenblätter und unzählig viele Miniblüten machen diese Staude dennoch zu einem Highlight am Teich.
Zugegeben, der Vorgarten eines Reihenhäuschens wäre für die Blattschmuckstaude Gunnera manicata sicher zu klein. Hin Park muss es dennoch nicht gleich sein, um diesen imposanten Blickfang kultivieren zu können. Für Gunnera manicata hat sich der Name Riesen-Rhabarber oder Mammutblatt eingebürgert - was aufgrund einer Blattgröße mit einem Durchmesser bis zu zwei Metern auch nicht verwunderlich ist. Der Blattriese ist in den südlichen Wäldern und Sümpfen Brasiliens beheimatet und erreicht dort sogar noch größere Ausmaße. Weitere Gunnera- Arten kommen in ganz Südamerika, in Afrika und in Neuseeland vor.

So viel Platz braucht der raumgreifende Gigant

Im eigenen Garten muss keine Sumpflandschaft angelegt werden, damit Gunnera manicata sich wohlfühlt. Einige Standortansprüche hat die Pflanze trotzdem. Egal, ob sie völlig frei mitten in einer Rasenfläche oder an einem Teich gepflanzt wird, sie braucht auf jeden Fall Platz. Über den Daumen gepeilt wird sie doppelt so breit wie hoch. Die Staude kann eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen, demzufolge braucht sie vier bis sechs Meter Freiraum. Im Schatten ihrer großen Blätter haben andere Pflanzen nur eine geringe Chance, sich zu entwickeln. Sie selbst bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, Vollschatten hingegen mag sie nicht. Das knollenförmige Rhizom ist in der Erde verborgen. Noch bevor im Frühjahr die ersten Blätter erscheinen, kommt der kolbenartige Blütenstand zum Vorschein. Er wird bis zu einen Meter hoch und hat einen Durchmesser von zwanzig Zentimetern. Das Besondere ist, dass er von Weitem eher unscheinbar aussieht. Bei näherer Betrachtung sieht man jedoch, dass an seinen Verzweigungen mehrere Tausend Blüten in der Farbe Grün bis Hellbraun sitzen. Aus diesen Blüten entwickeln sich im Herbst kleine, runde Früchte, die die Samen tragen. Gunnera manicata ist ein Selbstbestäuber - zum Glück bei diesen Ausmaßen. Die Wuchsleistung der krautigen Pflanze ist enorm. Im Frühjahr entwickeln sich innerhalb von sechs bis acht Wochen bis zu 40 Blätter, die in Gruppen angeordnet sind. Sie sind nahezu kreisrund und ledrig. Jedes Blatt kann einen Durchmesser von zwei Metern erreichen. Trotz dieser Größe sind sie durch einen stabilisierenden Rippenaufbau auf der Unterseite ziemlich widerstandsfähig. Ihre Stiele werden bis zu zwei Meter lang und annähernd zehn Zentimeter dick, wenn die Pflanze entsprechend mit Nährstoffen versorgt wird. Meist erreichen die Stiele eine Länge von etwa einem Meter. Sie haben etwa drei Millimeter lange, weiche Dornen.

So wenige Pflegemaßnahmen sind nötig

Durch die enorme Verdunstung der großen Blätter braucht das Mammutblatt ausreichend Wasser. Zu viel davon kann es nie sein. Bekommt es allerdings zu wenig, macht sich das unmittelbar durch Blattschäden bemerkbar. Dennoch ist es sinnvoll darauf zu achten, dass durch das Gießen keine Fäulnis am Rhizom entsteht. Der Wurzelbereich darf keinesfalls dauerhaft im Wasser stehen, denn sonst besteht im Winter die Gefahr, dass er einfriert. Der Boden sollte tiefgründig, humusreich und sauer sein, zudem reich an Nährstoffen. Eine Zugabe von Komposterde und Mist im Frühjahr und im Herbst sorgt dafür. Darüber hinaus ist Gunnera manicata für eine Gabe an ammoniakhaltigem Dünger zwischen April und Juli dankbar. Wer lieber auf natürliche Düngemittel zurückgreift, kann auch kleingehäckseltes Eichenlaub verwenden. Ein Rückschnitt der Blätter im Herbst verhindert, dass die pflanze zu viele Nährstoffe verbraucht und kräftigt sie zudem. Die Stiele werden auf etwa dreißig Zentimeter gekürzt. Die abgeschnittenen Blätter können umgedreht als Frostschutz verwendet werden. Tannenzweige und Laub dienen im Winter ebenfalls als natürliche Isolierung zum Schutz des Wurzelballens. Obwohl der Riesen-Rhabarber bedingt winterhart ist und Temperaturen von maximal -10°C aushalten kann, kommt er ohne Frostschutzmaßnahmen eher nicht über den Winter. Beim Aufschichten des Winterschutzes sollte man auf ausreichende Luftpolster zwischen den unterschiedlichen Materialien achten, damit der Wurzelstock genügend belüftet wird. Eingenistete Schnecken sollten vorher entfernt werden, denn diese fressen sonst im Frühjahr die frischen Blütenknospen auf.

Pflegemaßnahmen im Spätherbst

- Alle Blätter abschneiden (können umgedreht als Frostschutz verwendet werden)
- Stiele auf 30 cm Länge kürzen
- Boden rund um die Pflanze säubern
- Feuchte Pflanzenteile entfernen
- Pflanze auf Schädlinge untersuchen
Frostschutz anbringen

So leicht ist die Vermehrung

Wenn man die ausgereiften Samen im Herbst aus dem Fruchtfleisch entfernt, kann man sie direkt in feuchte Erde legen und leicht andrücken. Die Erde darf nicht austrocknen, eine Folie oder eine Haube sorgt für die notwendige Luftfeuchtigkeit. Die Samen keimen in der Regel innerhalb weniger Tage. Auch getrocknete Samen können verwendet werden, allerdings benötigen sie mehrere Wochen zum Keimen. Eine andere Möglichkeit ist die Teilung der ausgegrabenen Pflanze im Frühjahr, sobald der Austrieb beginnt. Beim Teilen muss man aufpassen, dass jeder Spross einen Blattansatz hat. Die abgeteilten Sprosse werden in Blumentöpfe gesetzt und können zwei bis drei Wochen später direkt an Ort und Stelle eingepflanzt werden. Für den Vorgarten ist dieser Blattriese nicht geeignet, ebenso wenig für einen kleinen Garten hinter dem Haus. Aber sowohl in einem großen Kübel auf der Terrasse als auch am Rand eines größeren Teichs wird das Mammutblatt zu einem dekorativen Blickfang. Und das mit wenig Pflegeaufwand.


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