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Blaublütig im Wassergarten


Im Gegensatz zu Pflanzen mit gelben Blüten findet man blau blühende Gewächse nicht so oft in der Teichlandschaft. Zurzeit ist jedoch Blau eine begehrte Farbe in den Gärten. An Zubehör in dieser Farbe fehlt es jedenfalls nicht, das Angebot ist kaum noch überschaubar.
Da liegen blaue Keramikfrösche dümpelnd auf der Oberfläche des Gartenteichs und den Garten zieren matt- oder glänzendblaue Schneckenhäuser in allen Größen. Auch vor Gartenmöbeln macht man mit dem Farbtopf nicht Halt. Es wird gepinselt und gestrichen, bis Bänke und Tische endlich in der begehrten Farbe glanzen. Am Teichrand liegen hübsch dekoriert Kugeln in verschiedenen Größen. Ihr tiefes Blau unterbricht das Ruhe ausstrahlende Grün der Teichrandpflanzen. Natürlich lässt sich über Geschmack streiten. Jedoch soll jeder seinen Garten gestalten, wie er es möchte, denn schließlich will er sich dann wohl fühlen, sich entspannen und Kraft tanken für den nächsten Tag. Und wo könnte man es besser als in einem Garten, dessen Stille nur durch das Raunen und Murmeln eines kleinen Bachs oder Wasserspiels unterbrochen wird? Ohne Farbtopf und Pinsel kann man aber auch mit Pflanzen hübsche blaue Farbtupfer in den Wassergarten bringen. Allerdings ist die Auswahl für den Tief- und Flachwasserteil nicht sehr groß, man findet für sumpfige Standorte die größte Auswahl blau blühender Pflanzen.

Blau blühende Schwimmblattpflanzen

Auf Seerosen möchten viele Wassergartentreunde nicht verzichten. Allerdings bringen nur tropische Seerosen in Arten und Sorten das gewünschte Blau in den Gartenteich. Sie sind besondere Kostbarkeiten und nur für warme Freilandbecken geeignet Seerosengärtnereien bieten wunderschöne Sorten an, die sich auch gut für Kübel und Schalen eignen. Diese beweglichen Gefäße haben den Vorteil, dass sie zur Überwinterung der tropischen Seerosen in ein beheiztes Gewächshaus oder in einen Wintergarten transportiert werden können. Dort sollte die Temperatur nicht unter 15 °C absinken. Um lange Freude an diesen schönen Gewächsen zu haben, muss man die Pflegehinweise genau befolgen oder sich noch besser direkt beraten lassen. Auf dem Seerosenmarkt befinden sich sehr schöne blaue Sorten für verschiedene Wassertiefen.

Eine kleine Seerosenauswahl

Director George T. Moore' ist dunkel violettblau, duftet angenehm und ist für kleine Becken und Kübel geeignet. ,Daubenyana' ist hellblau mit mittelblauen Spitzen, hat einen würzigen Duft und ist ebenfalls für kleine Becken und Kübel geeignet. Sie ist auch besonders blühfreudig. ,Tina' ist amethystblau, angenehm duftend und für kleine und mittelgroße Becken eine gute Wahl. ,King of the Blues' ist dunkel violettblau, angenehm duftend und sehr wuchsfreudig. Sie breitet sich schnell aus und ist für große Becken geeignet.

Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)

ln Südamerika überwuchert diese tropische Pflanze große Wasserflächen und ist dort zur Plage geworden, indem sie unter anderem den Schiffsverkehr behindert. Schön wäre es, wenn sie in unseren Breiten etwas von ihrer Wuchskraft zeigen würde. Sie wird jedoch hier ihre violettblauen Blüten nur zeigen, wenn der Sommer viele warme Sonnentage mit sich bringt. An geschützter Stelle im Gartenteich und auch in Kübeln oder Schalen wird sie dann zur Blüte kommen. Die herzförmigen Blätter der Wasserhyazinthe sitzen auf runden, grünen Schwimmballons. Als Wasserklärer ist diese hübsche Pflanze gut geeignet, denn sie nimmt mit ihrem dichten, langen Wurzelbart ihre Nahrung direkt aus dem Wasser. Sie ist frei schwimmend, dringt aber, wenn der Wasserspiegel nicht zu hoch liegt, mit ihren Wurzeln bis zum Bodengrund vor. Eine Überwinterung der Pflanze in einem hellen, warmen Raum oder kühl in einem Torfmoostopf gelingt meist nicht. Es ist einfacher, im Frühjahr neue, kräftige Pflanzen zu kaufen.

Blau blüht es im flachen Wasser und im Sumpf

Im Vergleich zur Tiefwasserzone ist hier die Auswahl an blau blühenden Pflanzen schon größer. Etliche sind sehr wuchsfreudig und man muss hin und wieder auslichten, damit sie sich nicht gegenseitig den Lebensraum wegnehmen. Das Herzblättrige Hechtkraut (Pontederia condata) ist wohl die dekorativste blau blühende Pflanze in der Flachwasserregion. Ob in Einzelstellung oder in Gruppen gepflanzt, bringt es einen üppigen lang gestielten Blütenflor hervor. Aus einem kriechenden Rhizom (Wurzelstock) treibt das Hechtkraut herzförmige bis löffelartige Blätter. Sie sind weich, glänzend grün und haben einen ebenso hohen Schmuckwert wie die Blüte selbst. Die aus Nordamerika stammende Pflanze ist frostempfindlich. Bei 20 cm Wasserstand über den Wurzeln kann das Einfrieren weniger Schaden anrichten. Erreicht der Wasserstand diese Höhe nicht, ist eine Winterabdeckung mit Tannenreisig hilfreich. Steht das Hechtkraut wesentlich tiefer im Wasser, wird es kaum Blüten zeigen, den Teich aber mit seinen dekorativen Blättern schmücken. Die Blühzeit liegt im Spätsommer. Hier sollte vor allem auch die wunderschöne Iris nicht vergessen werden. Zur Familie der Irisgewächse (Iridaceae) gehörend, bringt sie Anmut und Farbe in jeden Garten. Es gibt viele schöne Arten und Züchtungen und immer wieder gibt es Neuheiten auf dem Pflanzenmarkt. Alle Iris-Arten brauchen Sonne und Helligkeit zum Gedeihen. Nur unsere heimische, goldgelb blühende Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus) nimmt auch noch mit Schatten vorlieb. An sich unproblematisch ist es doch wichtig, bei den verschiedenen Iris-Arten auf den entsprechenden Standort zu achten. Einige stehen lieber im Sumpf, andere wieder wollen im Wasser stehen und vertragen einen Wasserstand bis 20 cm über den Wurzeln. Das hängt mit der Artherkunft zusammen. Landläufig und Irisgewächse auch unter der Bezeichnung „Schwertlilien" bekannt. Daher werden auch hier beide Begriffe verwendet.

Schöne Iris-Arten

Die Wiesen-Schwertlilie (Iris sibirica) bevorzugt als Standort die bodenfeuchte Randzone mit einem Wasserstand von 0- 2 cm. Die Blütezeit hegt zwischen Mai und Juni, die Wuchshöhe beträgt 50- 100 cm. Diese Iris bildet schmale, grasartige Horste, hat leicht bläuliche Blätter und benötigt sauren Boden. Im Handel sind zahlreiche Zuchtformen. Die Japanische Sumpfschwertlilie (Iris laevigata) kann ständig im Wasser stehen, bei einem Wasserstand zwischen 15
und 20 cm. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und August, bei einer Wuchshöhe von 50 bis 60 cm. Diese Iris braucht ebenfalls einen kalkarmen, sauren Boden. Auch von dieser Art sind viele Zuchtformen im Handel. Die Amerikanische Sumpfschwertlilie (Iris versicolor) bevorzugt einen feuchten bis nassen Standort mit einem Wasserstand von 0 bis 2 cm. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und Juli, die Wuchshöhe zwischen 50 und 70 cm. Diese ist eine der schönsten Iris-Arten. Sie gedeiht auch im normalen, frischen Gartenboden, bleibt dort aber niedriger. Auch sie ist mit zahlreichen Zuchtformen im Handel vertreten.

Weitere blaublütige Teichpflanzen

Die kleinen, kräftig blauen Blütenrispen des Bachehrenpreis (Veronica becca- bunga), auch Bachbunge genannt, schauen in der Blütezeit von Mai bis August zwischen sattgrünen, fleischigen Blättern hervor. In dieser Zeit bildet der Bachehrenpreis etwa 5-10 cm hohe, dichte Polster und ist daher gut geeignet, um kahle Stellen in der Sumpfzone zu bedecken. Er ist sehr wuchsfreudig in jeder Erde bei einem Wasserstand von 0- 10 cm. Im sumpfigen bis nassen Boden entwickelt sich die Blaue Gauklerblume (Mimulus ringens) zu einem Dauerblüher. Es gibt viele Sorten dieses dekorativen, bis etwa 80 cm hoch werdenden Gewächses, jedoch ist die blaue Sorte, da diese Farbe ja bei Sumpf- und Wasserpflanzen selten vorkommt, besonders wertvoll für den Wassergarten. Die Pflanze trägt zwischen Juni und August 2 cm große, blauviolette Blüten und kann im Gegensatz zu den anderen Arten ständig im flachen Wasser stehen. In Sonne bis Halbschatten ist sie sehr blühfreudig bei einem Wasserstand von 5-10 cm. Feuchter Lehmboden und Schutz vor der grellen Mittagssonne lassen das schöne Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis scorpioides) gut gedeihen. Diese Pflanze, meist noch unter dem alten Namen Myosotis palustris angeboten, kommt mit ihren vielen himmelblauen Blütchen, die zwischen Juni und September zu sehen sind, am besten zur Wirkung, wenn man sie in Gruppen setzt. Sie sät sich selbst aus und vermehrt sich schnell bei einem Wasserstand von 0-5 cm. Die Wuchshöhe liegt zwischen 25 und 35 cm.

Das Sumpfvergissmeinnicht ist ein Klassiker am Gartenteichrand

Die Blaue Kardinalslobelie (Lobelia siphilitica) ist weniger bekannt als die Rote Kardinalslobelie (Lobelia cardinalis), aber im Gegensatz zu dieser völlig winterhart. Man könnte sie als Spätblüher bezeichnen, denn sie bringt gemeinsam mit Astern noch einmal bis in den Herbst hinein sprühende Farbe in den Garten. An ihrem aufrechten, zwischen 60 und 80 cm hohen Stängel sitzen zahlreiche blauviolette Blütenglöckchen, die erst ab September und bis in den Oktober erscheinen. Die Pflanze liebt einen sonnigen Standort im nährstoffreichen sauren Bereich. Für den Wassergarten ist sie bestens geeignet für die feuchte Region. Eine kurzzeitige Überflutung schadet ihr nicht, sie verträgt aber keine Staunässe.


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