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Der Gartenteich in Gelb

Der Gartenteich in Gelb

Blüten in einer einzigen Farbe sin keine Hexerei
In der Symbolik der Blüten- und Blattpflanzen bedeutet die gelbe Farbe Weisheit, Sonne, Licht, Frühling und Harmonie. Auch der Gartenfreund denkt bei gelben Farben im Garten sicherlich zuerst an den Frühling. Sind es doch unter anderem Winterlinge, Narzissen, Schlüsselblumen, Zaubernuss und Forsythien, die wir treffend als "Frühlingsboten" bezeichnen.
Wenn unsere Gartenteich aus dem Winterschlaf erwachen und das Eis noch nicht ganz geschmolzen ist, kann man die kleinen, frischgrünen Blättchen der Sumpfdotterblumen erkennen, die den ersten Sonnenstrahelne entgegen sterben. Auch die kleinen Winterlinge strecken teilweise schon im Januar/Februar an windgeschützten, sonnigen Stellen noch vor den Schneedecke hervor. Auf feuchten Wiesen und in Laubmischwäldern lässt auf sich warten. Mit seinen sattgrünen, fettig glänzenden Blättern und seiner teppichartigen Ausbreitung ist es auch am Wassergarten eine Augenweide. Bald läuten auch Wald- und Wiesenschlüsselblumen mit ihren glockenförmigen Blüten den Frühling ein. Osterglocken wiegen sich im Wind und bringen Bewegung und Fröhlichkeit in den Garten. Schon seit dem Mittelalter werden sie in unseren Gärten kultiviert. So hat jede der vier Jahreszeiten ihre eigene Farbe. Es sind Pflanzen, die unseren Gärten in all ihrer bunten Vielfalt eine besondere Note geben.

Frühlingsfarben

Gelb- und Cremetöne gelten als strahlend warme Frühlingsfarben. Da wundert es nicht, dass Sumpfdotterblumen, Caltha palustris, schon früh die sattgelben Blüten über der Wasserfläche erscheinen lassen und deine Höhe von 20-40 cm erreichen. Einfach oder auch in einer gefüllten Form schmücken sie bald unsere Gartenteiche. Die Blüten der dekorativen Scheinkalla, Lysichiton americanus, erscheinen im April. Auf ihren dunkelgrünen Blütenblättern sitzen intensiv gelbe, muschelförmige Blüten mit gelbgrünen Blütenkolben. Die Pflanzen verlangen viel Platz im sumpfigen bis nassen Boden. Mit Ihrem rhizomartigen Wurzelstock breiten sie sich an halbschattigen Stellen flächig aus. In praller Sonne kann es jedoch zu Blattschäden kommen. In der Flachwasserzone ist der Zungenhahnenfuß, Ranunculus lingua, zuhause. Die imposante Staude wird gerne von Insekten vieler Art aufgesucht. Diese kräftige Pflanze wuchert stark und bildet unterirdische Ausläufer. Wer sie gerne im Teich haben möchte, sollte sie in größere Pflanzgefäße setzen. Allerdings sind normale Pflanzkörbe nicht geeignet, denn die Wurzeln dieses Hahnenfußgewächses finden auch die kleinste Lücke, um davon zu wandern. Vielleicht sollte man deshalb auf den kleinen, nicht wuchernden Brennenden Hahnenfuß, Ranunculus flammula, zurückgreifen. Dieser schöne Dauerblüher hat einen hohen Schmuckwert mit seinen unzähligen gelben Blütchen und bildet nur lockere Bestände. Die gelbe Schwertlilie, Iris pseudacorus, kann man als Schmuckstück bezeichnen. Besonders hübsch ist sie mit gelbgrün gestreiftem Laub. Zudem ist diese Allround-Wassergartenpflanze robust und nimmt so leicht nichts übel. Tief im Wasser stehen mag sie nicht. Dort wird sie weniger blühen.
Auf dem Wasser
Die Teichoberfläche schmückt sich ebenfalls mit hübschen Blüten. Ruhig liegen Seerosen auf dem Wasser und strahlen Ruhe aus. Die Kleinste unter ihnen ist die hübsche gelbe, aber nicht ganz winterharte Nymphaea `Helvola´, größer ist die kanariengelbe Nymphaea ´Joey Tomocik´. Mit Ihren Überwinterungsknospen, die die kalte Jahreszeit auf dem Teichboden verbracht haben, schickt nun auch die Seekanne, Nymphoides peltata, ihre seerosenartigen Schwimmblätter und goldgelben Blüten auf die Teichfläche. Sie genießt die wärmenden Strahlen der Sonne. Fühlt sie sich wohl, überzieht sie schnell die gesamte Teichfläche und ist daher bestens für größere Teiche geeignet. Selbst eine Pflanzung in Körben hindert sie nicht an ihrem Ausbreitungsdrang. Ebenfalls sehr wuchsfreudig ist die weithin auch als Mummel bezeichnete Gelbe Teichrose, Nuphar lutea. Für ein gesundes Wachstum benötigt sie mindestens fünf Quadratmeter Wasseroberfläche bei einer Fiefe von anderthalb bis zwei Metern. Die Goldkeule bzw. der Goldkolben, Orontium aquaticum, gehört zur Familie der Aronstabgewächse und ist gleichermaßen für die Sumpfzone wie auch für das tiefere Wasser geeignet. Bei einem Wasserstand von zehn bis 30 Zentimetern in voller Sonne fühlt sich die Pflanze wohl und bildet viele winzige gelbe Blütenblättchen auf bis zu 40 Zentimeter hohen, leicht gebogenen, weißen Stielen. Besonders dekorativ sind die kurz gestielten, samtig blaugrünen Blätter. Der Goldkolben sollte in ein nährstoffreiches, leicht saures Substart an einen gut sichtbaren Ort gesetzt werden, denn er ist ein Schmuckstück für jeden Teich. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni.

Der Randbereich

Gelbblühende Gewächse schmücken ebenfalls den erweiterten Randbereich unseres Wassergartens. Im Gegensatz zu ihrem großen Bruder, dem Gewöhnlichen Gilbweiderich, Lysimachia vulgaris, der sich am Ufer im flachen Wasser von bis zu zehn Zentimetern Tiefe wohlfühlt, ist seine kleine Verwandte, das Pfennigkraut, Lysimachia nummularia, auch schon mit einem feuchten, humosen Boden zufrieden. Es breitet sich willig aus und begrünt schnell Teichränder und auch wenig ansehnliche Stellen im Garten. Man könnte dieses kleine Gewächs auch "Allroundpflanze" nennen, denn sogar im flachen Wasser ist es zu finden, wie auch im leichten Schatten auf trockeneren Flächen. Hervorragend geeignet als Teichrandpflanze für feucht-schattigen Boden ist der Goldfelberich, Lysimachia punctata. Allerdings neigt diese Pflanze im nassen Boden zum Wuchern. Hier ist wohl besser der Strauß-Felberich, L. thyrsiflora, geeignet. Diese Weiderichart verträgt es auch, im höheren Wasser zu stehen. Hübsch sind die in den Blattachseln stehenden, kleinen, gelben Blüten. Obwohl die Pflanze zahlreiche, über 60 cm lange Triebe bildet, bedrängt sie Nachbarpflanzen kaum. Dieses leider bereits zur Rarität gewordene Gewächs gedeiht besonders gut in moorigem Boden. Ein stattlicher Vertreter der Weiderichgewächse ist der 80 bis 150 Zentimeter hohe Gewöhnliche Gilbweiderich, Lysimachia vulgaris, auch Goldfelberich genannt. Er ist nicht anspruchsvoll und bedeckt schnell unansehnliche Stellen im Garten. Allerdings bildet er reichlich Ausläufer und muss eingegrenzt werden. Ein naher Verwndter - noch ein ziemlicher Neuling auf dem Pflanzenmarkt - ist der etwas zierlichere, aus Nordamerika stammende Bewimperte Felberich, Lysimachia ciliata ´Firecracker´. Er wird auch unter dem Namen "Bronzefelberich" angeboten, sicherlich wegen seines schmückenden, bräunlichen Blattwerks. Er mag volle Sonne, im feuchten und nahrhaften Boden neigt er zum Wandern, aber seine Ausläufer sind weniger stark als jene des Gewöhnlichen Gilbweiderichs. Er erreicht eine Höhe von 60 bis 80 Zentimeter und setzt mit seinen dunklen, breitlanzettförmigen Blättern sehr schmückende Akzente im Wassergarten. Die Blätter vergrünen leicht nach der Blüte. Dies ist jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass sich die Pflanze an ihrem Standplatz nicht wohlfühlt. Zitronengelbe Blüten am Ende der Stängel und in den Achseln schmücken die Pflanze von Juni bis August. Im Gegensatz zu L. vulgaris ist die Glockenform weniger ausgeprägt. Mit gelblichgrünen Doldenblüten wirkt die buschig wachsende, etwa 80 bis 120 Zentimeter hohe Sumpf-Wolfsmilch, Euphorbia palustris, am besten in Einzelstellung am Teichrand oder im Flachwasserbereich. Beim Hantieren mit dieser Pflanze sollte man allerdings vorsichtig sein, denn der austretende Milchsaft könnte hautreizend wirken. Was wäre ein Wassergarten ohne die hübsche Wiesenschlüsselblume, Primula veris. Auf feuchten Wiesen fühlt sie sich wohl und im Wassergarten findet sich sicherlich auch im erweiterten Randbereich oder am Bachlauf im feuchthumosen Lehm- oder Moorboden ein Plätzchen für diesen hübschen Frühjahrsblüher. Auf ihrem etwa 20 Zentimeter hohen Blütenstiel sitzen hellgelbe, glockige Blüten mit roten Schlundflecken. Ein halbschattiger Teichrand ist der richtige Platz für die wunderschöne, 50 bis 80 Zentimeter hohe Sommerprimel, Primula florindae. Sie liebt sauren Boden im Halbschatten am Gewässerrand. Dort sät sie sich auch selbst aus. Stauende Nässe mag sie allerdings nicht. Wegen ihrer langen Blütezeit bis in den September hinein wird sie auch Septemberprimel genannt. Ihre Blütenstiele entspringen einer lockeren Rosette und enden in einer Scheindolde aus duftenden, schwefelgelben Blüten. Mit ihren runden Goldköpfchen bringen die bis zu 50 Zentimeter hoch wachsenden Europäischen Trollblumen, Trollius europaeus, fröhliche Farbe in den Wassergarten. Zwischen hochwachsenden Stauden neigen sie allerdings zum Kümmern. Unsere einheimische Trollblume hat durch Kreuzungen mit fernöstlichen Sorten wunderschöne Züchtungen hervorgebracht. Trollblumen mit orangefarbenen und auch gefüllten Blütenständen werden angeboten. Keine rundlichen, sondern schalenförmig geöffnete Blüten zeigt die Kleine Trollblume, Trollius pumilus. Auch sie braucht wie ihre große Schwester einen feuchthumosen Lehm- oder Moorboden und ist besonders gut für kleine Teichanlagen geeignet. Hochwüchsige Pflanzen verträgt sie nicht in ihrer Umgebung.

Der Hintergrund

Ein schöner Gartenteich kann durch einen hässlichen Hintergrund viel von seiner eigentlichen Wirkung verlieren, wenn der Blick des Betrachters unweigerlich auf eine alte, bröckelnde Steinmauer, eine düstere Gartenecke oder auf die Rückseite einer ungepflegten Immobilie fällt. Hier sind mittelhohe oder auch einjährige Stauden wie etwa Sonnenblumen gute "Verdecker". Die unverwüstliche Forsythie wird wie auch etliche andere Gehölze und Stauden nicht nur mit schönen gelben Blüten, sondern auch mit ihren verschiedenen Blattformen den Wassergarten aufwerten. In Europa symbolisiert die Farbe Gelb meistens Licht und Leben. Holen wir sie uns in unsere Wassergärten.




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