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Wasserlinsen im Gartenteich - super nützlich oder super lästig?

Wasserlinsen im Gartenteich und in der Natur

Die hellgrünen kleinen Wasserlinsen aus der großen Familie der Aronstabgewächse sind häufig gesehene Schwimmpflanzen und können auch problemlos im Gartenteich gehalten werden.

Der Name Wasserlinse kommt von den linsenförmigen kleinen grünen Blättchen, die bei guten Wachstumsbedingungen dicht an dicht an der Wasseroberfläche des Teichs sitzen. In Fließgewässern und in Teichen mit Strömung halten sich Wasserlinsen nicht so gut wie in stehenden Gewässern.

Die proteinreichen Schwimmpflanzen sind in der Natur und im Gartenteich ein wichtiges Futter für Fische und Wirbellose.

In den Monaten zwischen April und Juni können Wasserlinsen sogar blühen - ihre Blüten sind allerdings winzig und fallen nicht auf.

Im Winter sinken die Wasserlinsen zum Überwintern auf den Teichgrund ab, im Frühjahr treiben die Sprossglieder wieder auf und beginnen schon bald wieder mit der Vermehrung.

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Wie sind Wasserlinsen aufgebaut, und warum schwimmen sie?

Die Blättchen der sind Wasserlinsen sind im biologischen Sinne gar keine richtigen Blätter, sondern erweiterte Sprossglieder oder Scheinblätter, sogenannte Phyllokladien. Diese Erweiterungen der Sprosse erfüllen die Aufgabe der eigentlichen Blätter, die bei den Wasserlinsen zurückgebildet sind. Die Scheinblätter der Wasserlinsen in der Gattung Lemna enthalten luftgefüllte Hohlräume, die die Schwimmpflanze an der Wasseroberfläche halten.

Aus den Scheinblättchen der Wasserlinsen sprießen kurze helle Wurzeln, die nach unten ins Wasser ragen und die der Pflanze die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Teichwasser erlauben.

Ihr starkes Wachstum macht die genügsame Schwimmpflanze zu einem exzellenten Nährstoffzehrer nicht nur für den Gartenteich.

Verschiedene Arten von Wasserlinsen

Die Gattung Lemna enthält einige verschiedene Arten. In Mitteleuropa heimisch sind drei davon:

  • Lemna minor, die Kleine Wasserlinse, auch Entengrütze genannt, mit ihren hellgrünen flachen Blättchen
  • Lemna gibba, die Bucklige Wasserlinse, die sich durch stärker gewölbte Blättchen auszeichnet
  • Lemna trisulca, die Dreifurchige Wasserlinse, die charakteristische längere Sprossglieder hat und eher untergetaucht lebt.

 

Drei weitere, nicht bei uns heimische Arten zeigen sich auch noch hin und wieder; man geht davon aus, dass sie aus Aquarien oder aus Wasserpflanzenzuchten in die Natur entkommen konnten. Die Schiefe Wasserlinse (Lemna aequinoctialis), die Zierliche Wasserlinse (Lemna minuta) und die Rote Wasserlinse (Lemna turionifera).

Außerdem sieht man noch öfter die ebenfalls bei uns heimische Vielwurzlige Teichlinse (Spirodela polyrrhiza), die zwar auch wie eine Wasserlinse aussieht, streng genommen aber in eine andere Gattung gehört. Von der Funktion und ihren generellen Eigenschaften ist sie den Wasserlinsen jedoch so ähnlich, dass man das in der Folge gesagte problemlos auch auf die Teichlinse übertragen kann.

Die Vermehrung von Wasserlinsen

Die ausdauernden und anspruchslosen Wasserlinsen vermehren sich durch Teilung ihrer Sprossglieder. Bei günstigen Bedingungen - also vielen Nährstoffen, passenden Temperaturen und ausreichend Licht - können sie sich im Gartenteich rasant vermehren und dann sogar die gesamte Wasseroberfläche bedecken. Es gibt witzige Videos von Hunden, die mit Wasserlinsen bedeckte Teiche für eine grüne Wiese halten und dann ein unfreiwilliges Bad nehmen. So dicht kann der Bestand werden!

Wasserlinsen gegen Algenplagen im Gartenteich

Ihre gute Vermehrungsrate, die Robustheit und die starke Nährstoffzehrung von Wasserlinsen machen sie zu einer gut geeigneten Schwimmpflanze für den Gartenteich, die sich super gegen Algenplagen einsetzen lässt.

Durch ihr schnelles Populationswachstum nehmen die Wasserlinsen im Gartenteich hoch effektiv überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat auf und entfernen sie so sehr effektiv aus dem Teichwasser. Dadurch treten Wasserlinsen in Konkurrenz zu Algen und können Algenplagen im Gartenteich auf ganz natürliche Weise vorbeugen.

Weitere Vorteile von Wasserlinsen im Gartenteich

Ein dichter Teppich von Entengrütze im Gartenteich bietet Fischen und anderen Teichbewohnern Schatten. In den kurzen Wurzelfäden können sich Fischlarven und junge Wirbellose vor den älteren Teichtieren verstecken. Auch größere Tiere fühlen sich unter einer Decke von Wasserlinsen sicher vor Fressfeinden. Wasserlinsen zählen außerdem zum natürlichen Nahrungsspektrum von verschiedenen Fischen wie Karpfen und Karpfenfischen (also Goldfischen, Koi, Graskarpfen und so weiter), von Schildkröten und natürlich von pflanzenfressenden Schnecken. Auch Enten mögen Wasserlinsen gerne, worauf der Name Entengrütze ja schon hinweist.

Die Problematik von Wasserlinsen im Gartenteich

Wasserlinsen können allerdings gerade wegen ihrer sehr starken Vermehrungsfreude zu einem Problem im Gartenteich werden, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind.

Die robusten und vermehrungsfreudigen Schwimmpflanzen können die Teichoberfläche so stark abschatten, dass die Teichpflanzen unter Wasser nicht mehr genügend Licht abbekommen und absterben.

Leben keine Tiere im Teich, die Wasserlinsen fressen, und ist das Teichwasser sehr nährstoffhaltig, können die Wasserlinsen mit der Zeit eine so dicke Schicht auf der Teichoberfläche bilden, dass der Gasaustausch schwierig wird. Dann gelangt nicht mehr genügend Sauerstoff ins Teichwasser, was für die Fische im Gartenteich vor allem im Sommer problematisch werden kann.

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Was tun, wenn die Wasserlinsen im Gartenteich überhand nehmen?

Der Sauerstoffeintrag in einem mit Wasserlinsen überwucherten Gartenteich lässt sich durch verschiedene Maßnahmen erhöhen: Ein Oxydator für den Gartenteich, ein Wasserspiel wie ein Springbrunnen oder eine Teichpumpe, die für Strömung an der Wasseroberfläche sorgt, fördern den Gasaustausch.

Alles, was die Oberfläche im Gartenteich bewegt (also Wasserspiele und Strömungspumpen), dämmt außerdem das Wachstum der Wasserlinsen etwas ein und hindert sie daran, die Wasseroberfläche im gesamten Teich zu erobern. So bleibt auch wieder genügend Licht für die Teichpflanzen unter Wasser.

Wasserlinsen lassen sich zudem mit einem relativ feinmaschigen Teichkescher gut absammeln. Achtung - sind Jungfische im Teich, solltest du dir die Wasserlinsen gut anschauen, ehe du sie auf den Komposthaufen gibst!

Gut geeignete Wasserlinsenfresser für den Gartenteich sind unter den Karpfenfischen zu finden. Schwarzkarpfen, Plötze, Graskarpfen, Goldfische und Koi kannst du je nach Teichgröße einsetzen. Diese Teichfische kümmern sich sehr gerne um die grüne Schwimmpflanzendecke in deinem Gartenteich! Schildkröten sind ebenfalls sehr begeisterte Wasserlinsenfresser. Auch Pflanzen fressende Teichschnecken wie beispielsweise die Schlammschnecke Lymna stagnalis futtern Wasserlinsen - allerdings nicht so viele, dass man einen nennenswerten Unterschied bemerken würde.

Wasserlinsen kann man sogar essen! Zwei leckere Rezepte

Aus Kleinen Wasserlinsen (Lemna minor) kannst du ein sehr schmackhaftes, gesundes Pesto oder einen leckeren Brotaufstrich zubereiten.

Achtung: Bitte die Wasserlinsen vorher sehr gut nach Jungschnecken absuchen und wirklich gründlich waschen, sonst wird das Gericht sehr knusprig ... und natürlich nur Wasserlinsen aus einem nicht mit Chemikalien behandelten Teich verwenden!

Für das Pesto aus Wasserlinsen pürierst du

  • 100 g gut gewaschene und 10 Minuten gekochte Wasserlinsen
  • 60 g Pinienkerne
  • 20 g Knoblauch
  • 30 g frisch geriebenen Parmesan
  • etwas Zitronenschale
  • 250 ml kalt gepresstes Olivenöl

und füllst es in heiß ausgespülte Gläser mit Twist-Off-Deckel. Im Kühlschrank ist das Pesto ein Jahr lang haltbar. Du kannst damit Nudeln würzen, es zu Salatsoßen zugeben ... Veganer lassen einfach den Parmesan weg und geben dafür etwas mehr Pinienkerne zu.

Für den Brotaufstrich aus Wasserlinsen brauchst du

  • eine Zwiebel, gehackt
  • etwas Öl
  • 100 g Wasserlinsen
  • Salz, Pfeffer, Muskat, Sojasoße nach Geschmack

Brate zunächst die Zwiebel in Öl an, gib dann die Wasserlinsen hinzu und gieß mit etwas Wasser auf. Kurz aufkochen lassen, pürieren, dann mit den Gewürzen abschmecken und bis zur gewünschten Festigkeit (mindestens 10 Minuten lang) einkochen.

Guten Appetit!


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