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Die richtigen Fische für Ihren Wunschteich

Die richtigen Fische für Ihren Wunschteich

Naturnah gestaltet oder kunstvoll arrangiert: Teiche lassen sich ganz individuell anlegen und werden so zum ausdrucksstarken Mittelpunkt für jeden Garten. Ihre attraktive Optik wird ergänzt durch ein spannendes Innenleben. Aber: Teichbewohner stellen auch Ansprüche - gerade im Spätsommer. Ganz allmählich müssen sie bereits jetzt auf die kältere Jahreszeit vorbereitet werden. Die Trends im Teich - ihre Vorlieben bei Haltung, Pflege und Umgebung. Gartenteiche sind vom Menschen geschaffene Naturbiotope, die nicht nur als Gestaltungselement zu verstehen sind. Diese Wasserlandschaften schaffen neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die in der freien Natur oft schon selten geworden sind. Dem Teichfan garantieren sie zudem eine erholsame Freizeit mit interessanten Beobachtungen. Voraussetzung ist, dass das Biotop und seine Bewohner zueinander passen. Damit sich Fische in ihrer angelegten Umgebung richtig wohl fühlen, muss ihre artgerechte Lebensweise sichergestellt sein. Die erste und wichtigste Regel lautet rechtzeitig planen, welcher Teichtyp und welche Fischarten in dem Biotop gepflegt werden sollen. Später können Veränderungen wegen des baulichen Aufwands häufig nur sehr schwer vorgenommen werden. Prinzipiell lassen sich drei Typen von Teichen unterscheiden.

Naturnahe Teiche

Die sehr naturnahe, mit vielen Wasser- und Sumpfpflanzen gestaltete Oase ist das Ziel vieler Teichfreunde. Diese Teiche oder Tümpel müssen nicht sehr groß sein, sie können als bereits fertig geformte Schalen aus Kunststoff auch kleine Gärten oder Terrassen zieren. Sind sie komplexer und mit einer breiten Flachwasser- oder Sumpfzone versehen, entwickeln sich im Sommer in den seichten Uferbereichen bevorzugt Larven von Stechmücken. Für große Fische sind diese Zonen zu flach- sie können die lästigen Plagegeister also nicht einfach fressen. Hier helfen kleine Fische bei der Regulierung. Je nach Tiefe der Flachwasserregionen sind Elritzen (Phoxinus phoxinus), Stichlinge wie der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus). Moderlieschen (Leucaspius delineatus) oder Bitterlinge (Rhodeus amarus) geeignet. Elrutzen sind beliebte Teichbewohner. Sie schwimmen uner der Wasseroberfläche und springwn nach tief fliegenden Insekten. Bei iener Größe von bis zu 15 cm sind sie für kleine Teiche unter 1000 Litern aber nicht geeignet. Die friedlichen Schwarmfische werden schnell zutraulich. Vor allem das Füttern ist immer wieder ein Highlight. Die ganze Gruppe versammelt sich und erwartet aufgeregt die nächste Mahlzeit. Der meist kleiner als 8 cm bleibende Bitterling ist vor allem wegen seines ungewöhnlichen Fortpflanzungsverhaltens bekannt. Während des Frühjahrs lebt er in einer Art Symbiose mit Muscheln der Gattungen Unia und Anodonta. Das Weibchen platziert seine Eier mit einer speziellen Legeröhre durch die Atemöffnung in die Kiemen der Muschel. Das Männchen befruchtet sie über deren Atemstrom. Eier und Jungfische entwickeln sich nun in dieser ungewöhnlichen Umgebung Erst voll ausgereifte, ca. 1 cm große Tiere verlassen die Muschel, die im Gegenzug nun ihre Larven in das Wasser abgibt. Sie treiben an einem Faden, heften sich an Haut sowie Kiemen von Bitterlingen und anderen Fischen. Sobald sie sich zu kleinen Muscheln entwickelt haben, fallen sie ab.

Teichschalen

In überschaubaren Naturteichen fühlen sich Moderlieschen als Bewohner ruhender Gewässer mit verkrautetem Uferbereich besonders wohl. Die etwa 8 cm langen, silbrigen Schwarmfische verstecken sich gern in diesen flachen Zonen - und jagen dort nach Wasserflöhen und Insektenlarven. Sie sind wohl die einzigen Kleinfische, die sich nicht an den Larven von Amphibien vergreifen. Bei Teichschalen mit über 500 Litern. Inhalt sind nach wie vor Stichlinge im Trend. Da die Männchen Reviere bilden und aggressiv auf Rivalen reagieren, sollte nur jeweils ein Männchen mit drei bis vier Weibchen gepflegt werden. In größeren Becken können mehrere Gruppen leben; dann müssen aber dichte Pflanzungen als Sichtbarrieren für die Reviergestaltung vorhanden sein. Goldfische zählen jedes Jahr wieder zu den absoluten Favoriten - und waren vielleicht die ersten zahmen Zierfische überhaupt: Sie wurden schon vor 2000 Jahren in den Häusern reicher chinesischer Familien in flachen Schalen aus Ton und Porzellan gepflegt. Die artgerechte Umgebung für diese farbintensiven Tiere, die zur Familie der Karpfenfische gehören, besteht aus einigen Seerosen sowie wenigen, wuchernden Wasserpflanzen. Wichtig ist eine zumindest stellenweise dichte Uferbepflanzung. Vorsicht jedoch vor Überbevölkerung: Nachzuchten sollten rechtzeitig an andere Interessenten oder den Handel abgegeben werden.

Große Teiche

Für die Haltung von größeren Fischen wie Orfen (Aland, Leuciscus idus) und Schleien (Tinca tinca) muss der Teich schon mehrere Meter groß sein und mindestens 20 m` Wasser fassen. Orfen sind lebhafte Schwarmfische, die eine Länge von bis zu 100 cm erreichen. Es gibt sie in silberner und goldener Version. Die eher ruhigen und friedlichen Schleien, auch von ihnen ist eine Goldform im Handel, erreichen Größen um 40 cm. Sie sind erst am Abend und während der Nacht aktiv. Beide Arten benötigen sauberes, sauerstoffreiches Wasser mit einer leichten Strömung. Da Schleien gern im Grund wühlen, sollte der Boden des Teiches mit feinem Kies oder Sand bedeckt sein. Während bei kleineren Fischarten eine Teichtiefe von 80 cm ausreicht, müssen es bei den größeren ab 30 cm Gesamtlänge, am besten auch schon für Goldfische, 120 cm sein. Denn nur dann ist gewährleistet, dass der Teich im Winter nicht durchfriert und die Fische diese Jahreszeit überleben. Deswegen sind Teichschalen, die diese Tiefe nicht haben oder nicht vollständig eingegraben sind, für die Haltung von Fischen ungeeignet.

Koiteiche

Der Teich für den Trend-Fisch Koi weist kam eine Bepflanzung auf, auch die Ufer sind meist ohne Sumpfzone, da Besitzer ihre Fische ungehindert beobachten möchten. Der Koi ist eine Farbmutation des Karpfens (Cyprinus carpio), die zwar schon lange unter diesen Speisefischen bekannt ist, aber erst seit rund 200 Jahren in Japan gezielt gezüchtet wird. Da diese Fische oft handzahm werden, baut sich schnell eine persönliche Beziehung zwischen Tier und Pfleger auf. Das Verhalten und die Farbenpracht der verschiedenen Farbschläge machen den Koi seit einigen Jahren zu einem der begehrtesten Gartenteichbewohner, der aber auch nur in großen Teichen ab etwa 20 m2 Inhalt gehalten werden kann. Wegen der nur spärlich vorkommenden Wasserorganismen in ihrem Biotop müssen Koi tatsächlich regelmäßig mit geeigneter Nahrung versorgt werden. Bei guter Pflege können sie über einen Meter groß und 40 Jahre alt werden. Ein Tipp: Teiche mit großen Fischen, die kontinuierlich gefüttert werden, brauchen unbedingt eine leistungsstarke Filteranlage; nur dann werden die Ausscheidungen biologisch abgebaut, das Wasser bleibt klar und die farbenprächtigen Koi sind bis zum Grund sichtbar. Gleiche Pflegebedingungen gelten für Sterlets (Acipenser ruthenus). Ihre Haltung ist nur in großen und tiefen Teichen über 25 m3 Inhalt möglich. Sie erreichen Längen von über einem Meter, andere Störe (Acipenser sp.) sogar von bis zu mehr als zwei Metern. Entsprechend groß sind die benötigte Futtermenge (auch im Winter!) sowie die Filterkapazität. Die friedfertigen Sterlets werden oft mit Koi vergesellschaftet. Da die Karpfen aber wesentlich schneller fressen, bekommen die Sterlets nicht genügend Futter ab - gleichzeitig sind die Koi überfüttert. Deswegen sollte unbedingt ein spezielles Sterletfutter verwendet und dieses dann möglichst am Boden gefüttert werden (z.B. durch ein Kunststoffrohr). Gerdae kleine Störe sind auch durch Fadenalgen gefährdet, denn sie können nicht rückwärts schwimmen wie andere Fische. Einmal in einem Fadenalgenbestand verhakt, sind sie meist zum Tode verurteilt.

Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist die Voraussetzung für die langjährige Pflege von Teichfischen Günstige Forellen- und Karpfenfutter haben lediglich den Anspruch, Speisefische in möglichst kurzer Zeit zur Schlachtreife zu bringen. Sie verursachen bei längerer Verfütterung verfettete Organe und schlechte Konditionierung. Gerade bei der Koihaltung ist es wichtig, sehr hochwertige Nahrung anzubieten, damit die Fische über Jahrzehnte gesund bleiben und ihre natürliche Farbenpracht unterstützt wird. Am Gewicht des Futters im Verhältnis zum Volumen ist erkennbar, ob es sich um ein energiedichtes - also nahrhaftes - Nahrungsangebot oder ein im Herstellungsprozess mit Luft aufgeblasenes Produkt handelt. Hochwertiges Futter kann aus kleineren Pellets bestehen und muss nicht in großen Mengen gefüttert werden. Da Koi einen engeren Schlund haben als vergleichbar große Fische, kommt ihnen diese Darreichungsform entgegen; der höhere Nährstoffgehalt fördert Muskelaufbau und Konditionierung optimal. Kühlt sich das Wasser im Teich ab dem Spätsommer allmählich ab, verlangsamt sich der Stoffwechsel der Koi. Diese Karpfen sind an kurze Kälteperioden angepasste Warmwasserfische - sie müssen also bei Temperaturen unter 14 °C mit einem besonders hochwertigen Futter versorgt werden, damit sie genügend Reserven für die Winterzeit bilden können. Es sollte wertvolle Fette von Meeresorganismen enthalten, die bei niedrigeren Temperaturen noch flüssig bleiben, sowie einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Folge: Eine Gewichtszunahme und die Einlagerung hochwertiger Fette im Gewebe, die der Fisch selbst bei geringen Wassertemperaturen noch reaktivieren kann.

Richtig füttern

Schon ab Mitte August kann mit ihrer Konditionierung begonnen werden: Spirulina-Mikroalgen helfen, die notwendigen Widerstandskräfte aufzubauen und das Immunsystem der Fische zu stärken. Die optimale Fütterung im Herbst ist ausschlaggebend dafür, dass die Koi sich im Frühjahr gesund und topfit zeigen. Als echten Kaltwasserfischen muss den Sterlets auch im Winter bei Temperaturen bis 4 °C erstklassige Nahrung angeboten werden. Sie brauchen ein Futter, das auf ihre Verdauung bei kalten Klimaverhältnissen abgestimmt ist. Eine weitere Aufgabe für den Herbst: Auf dem Boden eines Teichs sammelt sich während des Sommers eine Schicht aus Mulm und abgestorbenen Blättern. Sie muss sorgfältig mit einer Mulmpumpe oder einem Schlammabsauger entfernt werden. Ansonst wird das Wassers während des Winters durch diese organischen Schlammsubstanzen zusätzlich unnötig belastet. Neben dem Absaugen sorgt eine hochleistungsfähige Mischung aus Enzymen und Mikroorganismen für den erforderlichen Schadstoffabbau. Gleichzeitig werden organische Stoffe wie Ausscheidungen der Fische und die erneute Mulmbildung reduziert. Positive Begleiterscheinung ist, dass die Entstehung unangenehmer Gerüche verhindert, Wassertrübungen vorgebeugt und das biologische Gleichgewicht auf natürliche Weise gefördert wird. Im Herbst legen Sie fest, wie viele Algen Sie im Frühjahr haben werden.


Fazit: Rechtzeitige Konditionierung und Vorbereitung des Teichs - dann werden alle Fische den Winter garantiert gesund überstehen!


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