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Die Überwinterung von Palmen am Gartenteich

 Palmen gehören zweifellos zu den auffallendsten pflanzlichen Geschöpfen südlicher Gefilde und gelten als Symbole tropischer Vegetation. Ihre größte Schönheit und Vielfalt entwickeln sie in ihrer tropischen bzw. subtropischen Heimat, wo sie durchaus nicht nur im feuchten Regenwald, sondern auch in Meeresbuchten, Oasen, Savannen und Steppengebieten gedeihen. Wen wundert es da, dass Millionen reiselustiger Touristen aus kühleren Klimazonen während ihres Urlaubs in wärmeren Ländern dem Charme dieser dekorativen Gehölze erliegen und diese Sinnbilder exotischer Vegetation in ihre eigenen Gärten verpflanzen. Alexander von Humboldt war von der Palmenform dieser uralten Pfianzengruppe derart angetan, dass er sie als ,,höchste und adeligste unter den Pflanzengestalten" bezeichnete und auch Linne nannte sie „Principes", was mit ,,Fürsten des Pflanzenreichs" übersetzt werden kann. Unsere Faszination für diese Pflanzen wird also selbst von den Großen der Botanik geteilt. Immer mehr Palmenliebhaber versuchen deshalb die Haltung, jedoch ohne entsprechende Hilfsmittel ist es in Deutschland nicht möglich, ganzjährig Palmen im Freien zu kultivieren. Die Gefahr eines Totalausfalls ist einfach zu groß. Zwar beschert uns der schleichende Klimawandel durchaus milde Winter und heiße Sommer, nur kann man sich darauf nicht durchgängig verlassen. Eher sind Klimaextreme die Regel. Dies gilt auch für die einzige europäische Palmenart, die im Süden Spaniens und Italiens wachsende Zwergpalme (Chamaerops humilis). Zwar hält sie einige Minusgrade aus, jedoch in strengen Wintern erfriert sie ohne Winterschutz bei uns im Freiland.

Das Überwinterungshaus

Solange die Palmen klein sind, können sie in einem vorhandenen Wintergarten während der kühleren Monate vor Frost geschützt werden. Auch auf der Insel Mainau werden die beim Publikum so beliebten Palmen, die größte (eine Phoenix canariensis) hat über 14 Meter Höhe, über die Wintermonate in einem eigens dafür konstruierten, ca. 4 Millionen Euro teuren Palmengewächshaus geschützt. Der bauliche Aufwand und der hohe Energieverbrauch solcher Überwinterungshilfen für Exoten sind enorm teuer und für den Normalverbraucher unerschwinglich. Doch dank einer einfachen, jahrelang erfolgreich getesteten Erfindung des Tüftlers und Elektromeisters Volker Hassler muss kein Palmenliebhaber auf ein südliches Ambiente im intimen Bereich seines Gartens, zum Beispiel am Gartenteich, verzichten. Nicht nur Palmenfans dürfen jetzt ein Stück mediterraner Lebensfreude genießen, sondern auch prestigebewusste Kurdirektoren können mit Hilfe dieser patentrechtlich geschützten Palmenheizung ganze Palmenalleen ganzjährig im Freien, selbst an deutschen Küsten und im Osten, anlegen lassen, ohne befürchten zu müssen, dass die wertvollen Gewächse in einem strengen Winter das Zeitliche segnen.

Wie funktioniert das System?

Durch eine enge Abschirmung der Palme mittels lichtdurchlässiger Spezial-Thermofolie bei gleichzeitiger thermostatgesteuerter Stamm- und Bodenheizung im Wurzelbereich wird sozusagen das teure Gewächshaus miniaturisiert und somit die Heizkosten ebenfalls. Im Durchschnitt werden die Palmenüberwinterungskosten mit 15 Euro pro Palme zu Buche schlagen, ein durchaus akzeptabler Wert. Die Wirkungsweise beruht also auf einer Direktbeheizung des Palmenstamms, der Wurzeln und seiner übrigen Organe, wobei die lichtdurchlässige Doppelfolie sowohl ein Entweichen der Wärme weitgehend verhindert und auch eine Abschirmung der Palme gegenüber den Unbilden der Natur bewirkt. Die mit dem Heizband erzeugte Wärme wirkt direkt auf die Pflanze ein. Sie beeinflusst das entstehende Mikroklima besonders günstig über die Bodenerwärmung. Lufterneuerung sowie durch die zwangsläufig aufsteigende feuchtwarme Luft (Konvektion). Bei Bodenfrost sorgt zudem das ins Wurzelsystem eindringende Schmelzwasser für den benötigten Wassernachschub (Wasserhaushalt) der Pflanze. Dieses System arbeitet derart wirksam, dass der hochempfindliche Sprosspol der Palme auch im Winter zu einem mäßigen Wachstum angeregt wird. Wenn dann, üblicherweise Anfang bis Mitte April, die Schutzhülle und Haube entfernt werden, leuchtet dem Betrachter frisches Grün entgegen.

Einstellung

Der Palmenart entsprechend ist eine optimale Temperatur am Thermostat einstellbar, wobei das elektrische Spezialband selbstregulierend wirkt und sich an jede Stelle in seiner Heizleistung der Umgebung anpasst, d.h. das Heizband kann weder überhitzen noch durchbrennen, seine Lebensdauer ist auf mehrere Jahrzehnte konzipiert. Verglichen mit konventioneller Heiztechnik spart dieses System bis zu 85 % elektrischer Energie. Mit steigender Temperatur erhöht sich der elektrische Widerstand des Heizungselements, Stromfluss und Heizleistung sinken entsprechend auf ein Minimum. So ist z.B. die Nennleistung eines 5,0 m langen Heizbands bei 0 °C an der Luft 90 Watt, bei 800 Jahresbetriebsstunden wird Strom für 20-30 € verbraucht, wenig angesichts des Werts der Palmen.

Welche Palmenarten eignen sich besonders gut?

An erster Stelle wäre hier die Chinesische Hanfpalme, Trachycarpus fortunei, zu nennen. Am Lago Maggiore, Comer-, Gardasee, an der Riviera, in Meran sowie an der Westseite Irlands und im Südwesten von England gedeihen diese beliebten Palmen zusammen mit anderen mediterranen Gewächsen ohne Schutzheizung ganzjährig in Privatgärten und Parkanlagen. Möglich wird dies deswegen, weil diese schlankstammige Palmenart relativ kälteresistent ist. So sterben ihre Blätter erst bei minus 13-14°C ab, während ihre Wurzeln bereits bei minus 6,5 - 8°C irreversibel geschädigt werden. Trachycarpus erreicht im Alter eine Höhe von ca. 12 Metern. Ihre festen, an den Rändern fein gezähnten Blattstiele tragen dekorativ gefächerte Blätter, deren Spreiten bis zu 90 cm Durchmesser erreichen können. Sie weist wenig Segmente auf, die verschieden tief, meist bis zum Grund, eingeschnitten und an den Spitzen zweispaltig ausgebildet sind. Zur Blütezeit quellen die gelben Blüten aus den rispenförmigen, 60 cm langen, getrennt- geschlechtlichen Blütenständen hervor. Das enorm zähe Fasergewebe am Blattgrund wird heute noch in China zu Matten und Tauwerkflechtereien verwendet. Auch das dauerhaft gegen Nässe widerstandsfähige Holz wird durch die Palmenfasern geschützt. Vögel (bei uns insbesondere die Amsel) schätzen es hoch als Nistmaterial. Die Chinesische Hanfpalme dürfte wohl die beste Wahl für eine Freilandüberwinterung in Kombination mit der thermostatgesteuerten Palmenheizung sein. Jahrelange Versuche beim Hersteller haben dies eindringlich - ohne Pannen - bestätigt. Mich persönlich hat ganz besonders das frische Grün der Palmblätter nach der langen Winterpause beeindruckt. Eine weitere beliebte Palmenart, die sich auch bei uns zur Überwinterung im Freien eignet, ist die Dattelpalme (Phoenix canariensis). Allerdings trägt diese Art Früchte, die sich nicht für den menschlichen Verzehr eignen. Analog zu der Palmenüberwinterung lassen sich weitere mediterrane Gehölze wie z.B. der Oliven- oder Ölbaum, Olea europaea, Zitrusfrüchte (Zitronenbaum u. Ä.) und die
Keulenlilie (Cordyline australis) im Freien ausgepflanzt durch den Winter bringen.

Die Faktoren

Bei der Auswahl einer zu überwinternden Palme kommt es stets auf folgende faktoren an: Palmentyp, Palmengröße sowie Standort und Klimazone. So verbraucht die Heizung für eine Hanfpalme mit ca. 2,0 m Stammhöhe und einer Gesamthöhe von 3,5 m an einem sonnigen Standort und Südlage in Norddeutschland 125 Watt. Eine Dattelpalme mit einer Stammhohe von 0,5 m und einem Palmwedelschopf von 3,0 m am gleichen Standort benötigt jedoch 162 Watt. Die Erklärung für den unterschiedlichen Verbrauch liegt dann, dass die gleichgroße Phoenixpalme wesentlich kälteempfindlicher ist als die Hanfpalme. Wer mehr über technische Details, Kosten und Bezugsquellen wissen will, kann im Internet unter www.palmenheizung.de nachschauen.


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