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Ein Tierbeobachtungsteich

Ein naturnaher Garten lebt!

Ein Garten voller Abenteuer. Unvergessliche Erlebnisse mit und in der Natur. Davon träumen nicht nur Kinder.

Ein Tierbeobachtungsteich bietet krabbelnden, summenden, fliegenden und schwimmenden Gartenbewohnern Lebensraum und nicht nur Kindern die Möglichkeit, sie aus nächster Nähe kennenzulernen.

Im naturnahen Garten ist Leben!

Er bietet nicht nur Menschen einen Platz für Erholung und diverse Aktivitäten - er ist auch Lebensraum für viele wild lebende Tiere. Wie groß die Artenvielfalt ist, hängt vom Nahrungsangebot, den kleinklimatischen Verhältnissen und den Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere ab. Indem wir diese drei Bereiche bewusst besonders günstig gestalten, können wir mehr Tiere in unseren Garten locken und dauerhaft ansiedeln - Anlass für zahlreiche interessante Naturbeobachlungsmöglichkeiten. Ein Teich im Garten ist da genau das Richtige. Bei Naturschützerinnen und - schützern heißen Teiche „Feuchtbiotope". Als echter Ersatz für ein Feuchtbiotop in der Natur ist ein Teich im Garten natürlich zu klein. Trotzdem kann man ihn unter dem Gesichtspunkt sehen, dass er Feuchtigkeit liebenden Lebewesen einen artgerechten, in dieser Form in der freien Natur vielleicht nicht mehr ganz so häufig anzutreffenden Lebensraum bietet. An der Beobachtung der Teichbewohner haben Kinder großen Spaß. Und auch für die restliche Familie ist es eine echte Bereicherung, wenn es am und im Teich kreucht und fleucht - wenn die Libellen schillernd über dem Wasser schweben, aus Kaulquappen langsam Frösche werden, Schwalben im Tiefflug über die Wasseroberfläche sausen und sich eines Tages sogar Molche im Teich einfinden. Wir brauchen dafür bloß die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Finden sie die geeigneten Bedingungen vor, siedeln sich die Tiere ganz von alleine an. Kinder können davon nur profitieren. Sie lernen Tiere kennen, von denen sie bisher nichts ahnten, können deren Eigenschaften und Besonderheiten erforschen und schätzen lernen. Sie können ihrer angeborenen Neugier nachgehen und begreifen, dass sie selbst Teil einer vielgestaltigen Natur mit unendlichen Ausprägungen sind. Indem sie Tiere beobachten, ohne sie stören oder ihnen gar zu schaden, lernen sie, andere Lebewesen zu respektieren und treten so in einen Dialog mit der Natur.

Einen Beobachtungsteich im eigenen Garten gestalten

Zu jedem Tierbeobachtungsteich gehört deshalb auch eine Beobachtungsstation. Ein freier Zugang zum Teich im Flachwasser ist wichtig, damit man hineinschauen kann. Ein schönes Holzdeck bietet Gelegenheit, sitzend oder auf dem Bauch liegend die Unterwasserwelt zu ergründen und vielleicht auch ein paar Kaulquappen beim Fressen zu beobachten oder Molchen beim Liebesspiel zuzusehen. Wichtig ist, dass man die Tiere gut sehen kann, ohne sie zu stören. Scheue Tiere beobachten Sie am besten aus einem Versteck - das können z. B. etwas höhere Sträucher sein, zwischen denen Sie einen Beobachtungsplatz anlegen. (Falls Sie die Tiere fotografieren möchten, können Sie das aus einem Tarnzelt machen.) Nehmen Sie das Geschehen am Teich zum Anlass, mit Ihren Kindern über die dort anzutreffenden Tiere und Pflanzen zu sprechen, ohne freilich in allzu lange Belehrungen zu verfallen. Was tatsächlich zu sehen ist, sollte immer der Ausgangspunkt sein und reicht in vielen Fällen vollkommen. Eine sinnvolle Ergänzung ist natürlich ein schönes Kinderbuch zum Teichgeschehen. Zusätzliche Elemente wie gezielt angelegte Steinhügel (als Amphibienversteck) oder Totholzhaufen (als Lebensraum für Käfer), eine Uferrandbepflanzung und eine Sumpfzone von 10 bis 20 Zentimetern Tiefe können die Artenvielfalt weiter fördern.

Auf Sicherheit für Tiere achten

Wer sich viele Tiere am Teich wünscht, sollte allerdings auch immer auf deren Sicherheit achten. Damit der Teich nicht zur Falle für Igel, Spitzmäuse oder junge Vögel wird, sollten die Ufer flach sein. Bretter oder Natursteine, die ans Ufer führen, können darüber hinaus als Ausstiegshilfe dienen und sollten unbedingt mit eingeplant werden. Dann wird der Teich im Garten zu einer echten Bereicherung für Mensch und Tier! Haben Sie rund ums Haus nicht viel Platz, kann zumindest eine kleine Wasserstelle aus einem gefüllten Fertigbecken oder Mörtelkübel anstelle des Teichs angelegt werden. Tiefe, steil abfallende Kübel bis auf einen oberen Rand von etwa fünf bis zehn Zentimetern bitte mit Kies oder horizontal eingeschichteten Steinen auslegen und erst dann mit Wasser füllen, damit durstige Tiere, z. B. Igel, nicht in ein tiefes Loch fallen, aus dem sie nicht wieder herauskommen.

Die Teichbewohner und ihre Bedürfnisse

Amphibien - Frösche, Kröten, Molche und Unken: Alle diese Tiere werden sich ganz von allein ansiedeln. Es macht keinen Sinn, sie in einem anderen Teich oder in der freien Natur einzufangen (was im Übrigen ohnehin verboten ist). Wildtiere wissen sehr genau, ob ein bestimmter Platz für sie geeignet ist. Haben Frösche oder Kröten einmal in einem Gewässer gelaicht, werden sie außerdem immer wieder dorthin kommen. Allerdings braucht es etwas Geduld. Und es kann auch sein, dass andere Tiere kommen, als man erwartet hat. Jahr für Jahr ist es immer wieder spannend, wer sich dort alles am Teich einfindet. Insekten - Käfer, Libellen und Mücken: Die meisten Menschen mögen Libellen und wünschen sich, dass sie ihren Teich finden. Bei Mücken ist das schon etwas anderes - für viele sind sie bloße Plagegeister. Allerdings werden Mückenlarven im Teich meist von Molchen sowie Gelbrandkäfern und anderen räuberischen Insekten gefressen, sodass sie sich nur in Maßen vermehren können. Wer keine Angst vor Spinnen hat oder diese überwinden möchte, kann einen „Spinnenrahmen“ neben den Teich stecken und seiner persönlichen Spinne bei der Arbeit zusehen. Kleinsttiere - Wasserläufer, Rückenschwimmer, Wasserasseln, Wasserschnecken: Die Kleinlebewesen im Teich haben für das biologische Gleichgewicht dieses Biotops eine große Bedeutung. Wasserschnecken z. B. ernähren sich überwiegend von Algen und sorgen so dafür, dass das Teichwasser klar bleibt. Vögel: Überall, wo es Wasserflächen gibt, sind auch die Vögel schnell da. Sie nutzen das Wasser als Tränke oder als Badewanne - und sie freuen sich über das Nahrungsangebot! Wer schon einmal beobachtet hat, wie Schwalben im Sturzflug bis zur Wasseroberfläche sinken, um dann ebenso elegant wieder durchzustarten, kann sich dieser Faszination nicht mehr entziehen. Fische: Sie sind in einem Gartenteich nur bedingt willkommen. Kleine, einheimische Arten schaden nicht, wenn der Teich groß genug ist. Größere Tiere wie Goldfische haben in einem naturnahen Teich nichts zu suchen. Sie erhöhen mit ihren Ausscheidungen den Nährstoffgehalt des Teichs und fressen kleinere Tiere sowie den Laich von Fröschen, was der Artenvielfalt gar nicht gut bekommt.

Kleine Kinder schützen

Die Angst, dass Kinder in einem Teich ertrinken könnten, ist nachvollziehbar. Leider gibt es immer wieder derartige Fälle. Deshalb ist es besonders wichtig, Maßnahmen zu treffen, damit die Sicherheit gewährleistet ist. Generell sollte ein Grundstück, auf dem sich ein Gartenteich befindet, eingezäunt sein, damit Kinder aus der Nachbarschaft nicht unbemerkt zum Teich gelangen können. Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Teich so zu sichern, dass kleine Kinder nicht zu Schaden kommen: Man kann den Teichrand mit dornigen Sträuchern bepflanzen, einen Alarmbewegungsmelder auf der Wasseroberfläche anbringen oder den Teich mit einem etwa 80 Zentimeter hohen Staketenzaun umrunden, solange die Kinder klein sind. Die letzte Variante hat sich als die beste erwiesen. Ein Jägerzaun ist keine gute Möglichkeit, weil er sehr leicht zu überklettern ist. Sie mögen einwenden, dass es keinen Sinn macht, einen Teich zur Beobachtung von Wildtieren zu bauen, der nicht frei zugänglich ist. Wenn Ihnen dies nicht behagt oder Sie trotz aller Sicherungsmaßnahmen immer noch ein ungutes Gefühl haben, warten Sie lieber ein paar Jahre mit dem Teichbau, bis die Kinder größer sind. Mit etwa sieben bis acht Jahren sind sie einsichtig genug für die Gefahren.


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