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Einige Gartenteichpflanzen mit strauchähnlichem Aussehen

Zu den Pflanzen, die aufgrund ihrer Wuchshöhe relativ häufig für die Gestaltung eines Teichhintergrundes verwendet werden, gehören beispielsweise Rohrkolben-Vertreter, Typha spp., Schilf, Phragmites australis, und Blutweiderich, Lythrum salicara.
Dagegen trifft man viele andere Arten, wie etwa die meisten Schaublätter, Rodgersia spp., das Große Mädesüß, Filipendula ulmaria, oder den Wasserdost, Eupatorium cannabinum, kaum einmal am Gartenteich an. Eigentlich unverständlich, denn alle diese Pflanzen, bei denen es sich durchweg um Stauden handelt, bringen nicht nur beeindruckende Blütenstände hervor, sondern bestechen auch noch durch ihr strauchähnliches Aussehen.

Eine Pflanze - viele Namen

Obwohl diese Pflanze sicherlich am häufigsten als „Großes Mädesüß" oder „Wiesenkönigin" bezeichnet wird, existieren noch zahlreiche weitere Namen für sie, wie beispielsweise Branntweinblume, Rüsterstaude, Johanniswedel, Metkraut oder Spierstaude. Manche der Namen erinnern daran, dass die Blüten des Großen Mädesüß in der Vergangenheit oftmals verschiedenen alkoholischen Getränken zugefügt wurden, um deren Geschmack zu verbessern. Außerdem nutzte die Pharmazie verschiedene Inhaltsstoffe dieser Pflanze, insbesondere die reichlich enthaltenen Salicylverbmdungen, um daraus schweißtreibende und antirheumatische Mittel herzustellen. Das natürliche Verbreitungsgebiet des Großen Mädesüß erstreckt sich von Europa bis nach Westasien, wobei es bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Standorte besiedelt, wie beispielsweise Uferregionen, sumpfige Wiesen und die Ränder von staunassen Graben. Auf derartigen Standorten kann das zu den Rosengewächsen, Rosaceae, gehörende Große Mädesüß eine Wuchshöhe von fast zwei Metern erreichen. Es besitzt einen dicken, waagerecht im Erdreich wachsenden Wurzelstock, der immer mehr oder weniger stark verholzt ist. Aus ihm entspringen die kantigen, einfachen oder im oberen Bereich leicht verzweigenden Stängel, die reichlich mit Blättern besetzt sind. Letztere sind in unpaaren Fiedern vereint und ähneln bis auf die größeren Endblätter dem Laub der Ulme (daher auch der wissenschaftliche Artname ,,ulmaria"). Die Endblätter besitzen dagegen oftmals eine drei bis fünflappige Form und erinern mehr an ein Ahornblatt. Oberseitig sind die Laubblätter glatt und kräftig grün, während die Unterseite eine hellgrüne Färbung aufweist und von einem weißlichen Filz bedeckt wird. Die Blütezeit kann sich, in Abhängigkeit von der jeweiligen Witterung, von Ende Mai bis Anfang September erstrecken. Dann erscheinen die cremefarbenen Blütenstände, die in großen, vielstrahligen Trugdolden zusammenstehen. Normalerweise sind die Blüten des Großen Mädesüß zwittrig und deshalb findet man rein männliche Exemplare auch nur in Ausnahmefällen. Geöffnete Blüten verströmen einen intensiven, süßlichen Duft, wodurch zahlreiche Insekten angelockt werden, die die Bestäubung übernehmen. Anschließend beginnen sich aus den Fruchtblättern die etwa zwei Millimeter langen, bräunlichen Samen zu entwickeln. Sie weisen eine recht harte Konsistenz auf und werden als Nüsschen bezeichnet. Je nach individuellen Vorstellungen kann man das Große Mädesüß direkt am Ufer oder im bis zu 5 cm tiefen Flachwasserbereich platzieren. Als Pflanzsubstrat eignet sich am besten eine gute Gartenerde, zu der man etwas fetten Lehm (5-10 Prozent ) hinzufügen kann. Das wirkt sich förderlich auf das Wachstum der Pflanze aus. Der pH-Wert des Bodensubstrates sollte möglichst bei 7,0 liegen, wobei das Große Mädesüß aber auch schwache Abweichungen in den alkalischen wie auch sauren Bereich problemlos toleriert. Wer das Große Mädesüß vermehren möchte, kann einige Samen aussäen oder durch Teilung des Wurzelstocks Stecklinge gewinnen. Letztlich sei noch darauf hingewiesen, dass vom Großen Mädesüß inzwischen auch schon einige Zuchtformen existieren, wie beispielsweise die goldgelb blühende „Aurea" oder die Sorte ,,Plena“, die gefüllte Blüten besitzt.

Ein weiteres Rosengewächs

Genau wie das Große Mädesüß gehört auch der Waldgeißbart, Aruncus sylvestris (in der älteren Literatur manchmal noch als A. dioicus oder A. vulgaris bezeichnet), zu den Rosengewächsen. In ihrem großen Verbreitungsgebiet, das sich von Eurasien bis nach Nordamerika erstreckt, besiedelt diese Pflanze bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, die feuchte, humusreiche Böden aufweisen. Der Waldgeißbart erreicht Wuchshöhen zwischen 80 cm und 1,80 m und
besitzt große, kräftig grüne Laubblätter, von denen sich jeweils fünf in einem Fieder vereinen. Anfang Juni beginnt die Blütezeit, die sich bis Ende August erstreckt. Die dann erscheinenden Blüten stehen in prächtigen, bis zu 50 cm langen Rispen zusammen, die gelblich oder weiß gefärbt sind. Bei den rein weiß gefärbten Exemplaren handelt es sich übrigens immer um männliche Blüten. Im Gegensatz zum Mädesüß sollte man den Waldgeißbart aber nie mit den ,,Füßen" direkt ins Wasser stellen, sondern möglichst in 15-25 cm Entfernung von der Uferkante platzieren. Ansonsten ist der Waldgeißbart eine recht anspruchslose Pflanze, die wenig Pflege erfordert. Lediglich ihre vertrockneten Stängel sollten im Spätherbst (wie übrigens bei allen hier vorgestellten Stauden) annähernd ebenerdig zurückgeschnitten werden. Da der Waldgeißbart unter Schutz steht, darf man ihn nicht der Natur entnehmen. Das muss aber keineswegs ein Grund sein, auf diese attraktive Pflanze zu verzichten, da sie in gut sortierten Staudengärtnereien fast immer erhältlich ist. Wie viele winterharte Stauden pflanzt man den Waldgeißbart auch am besten im Herbst. Dadurch hat die Pflanze während der Wintermonate genügend Zeit, sich auf die Bodenbedingungen am Gartenteich einzustellen und treibt im folgenden Frühjahr normalerweise recht problemlos aus.

Steinbrechgewächse aus den Wäldern Chinas

Die zur Familie der Steinbrechgewächse, Saxifragaceae, gehörenden fünf Schaublatt-Vertreter, die gelegentlich auch als Bronzeblätter bezeichnet werden, sind vor allen in den Wäldern Chinas beheimatet. Wie es die deutsche Bezeichnung bereits vermuten lässt, bestechen diese Pflanzen vor allen durch ihre großen, schön geformten Laubblätter. Aber auch ihre bis 35 cm langen dekorativen, rispenartigen Blütenstände, die von Juni bis August erscheinen, sind eine Augenweide. Je nach Art haben sie eine weißliche, gelbliche oder rosa Färbung und tragen zur Belebung jeder Gartenteichlandschaft bei. Im Gegensatz zum Kastanien-Schaublatt, R. aesculifolia, das mitunter eine Wuchshöhe von fast 2 m erreicht, bleiben das Flieder- Schaublatt, R. pinnata, sowie das Holunder-Schaublatt, R sambucifolia, rund einen Meter kleiner und eignen sich deshalb besser als Bewuchs für nicht so großflächige Teiche. Damit sich die Schaublätter zu stattlichen Exemplaren entwickeln, benötigen sie einen stark humosen Boden, der ständig über ausreichend Feuchtigkeit verfügt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Pflanzen mit ihren flach im Boden kriechenden Rhizomen direkt im Wasser stehen wollen. Ein derartiger Standort wäre schädlich für sie. Deshalb pflanzt man die Schaublätter am besten in 30 bis 100 cm Entfernung zum Teichufer, wobei diese Stelle vorzugsweise in Halb- oder Vollschatten liegen sollte.

Ein weiterer Spätblüher

Viele Wasser- und Teichpflanzen besitzen den ,,Nachteil", dass sie verhältnimäßig zeitig blühen und deshalb an vielen Gartenteichen bereits ab Juli eine gewisse farbliche Tristesse herrscht, weil dann fast nur noch die unterschiedlichen Grün- und Rottöne der Laubblätter vorhanden sind. Hier kann der Gemeine Wasserdost, Eupatorium cannabinum, auch als Kunigundenkraut bekannt, für Abhilfe sorgen. Diese bis zu 150 cm hoch werdende Pflanze entfaltet ihre rosafarbenen Blüten, die in schirmförmigen Doldentrauben zusammenstehen, erst im Zeitraum von Mitte Juli bis Anfang Oktober. Der Gemeine Wasserdost besitzt unverzweigte Stängel, die mit kurzen Härchen besetzt sind. Seine ebenfalls mit winzigen Härchen überzogenen drei bis fünffach gelappten Laubblätter verfügen über einen kurzen Stiel und setzen gegenständig am Stängel an. Der Gemeine Wasserdost bevorzugt feuchte bis sumpfige Böden, die über ein reichhaltiges Nahrstoffreservoire verfügen und einen annähernd neutralen oder leicht alkalischen pH-Wert aufweisen. Außerdem sollte sich der Standort möglichst in der Vollsonne befinden. Deshalb bietet es sich in der Praxis auch häufig an, den Gemeinen Wasserdost direkt am Ufer zu pflanzen. Zum Abschluss sei noch kurz auf eine interessante Alternative zum Gemeinen Wasserdost hingewiesen. Der in Nordamerika heimische Purpur-Wasserdost, Eupatorium purpureum, sieht in seiner Gesamterscheinung dem Gemeinen Wasserdost nicht nur sehr ähnlich, sondern stellt auch weitestgehend die gleichen Standortanspruche, so dass er sich ebenfalls recht leicht am Gartenteich kultivieren lässt.


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