Der Gartenteich im Herbst und Winter
Den Teich vorbereiten
Die ersten Vorbereitungsmaßnahmen werden für gewöhnlich im Herbst begonnen, um Tiere und Pflanzen, aber auch die wertvolle Teichtechnik sicher über den Winter zu bringen. Ein winterfester Gartenteich, der entsprechend gut vorbereitet wurde, ist also durchaus Gold Wert. Nehmen Sie sich hierfür also genügend Zeit und gehen etappenweise vor. Fische passen ihre Körpertemperatur und die damit verbundenen Stoffwechselprozesse ihrer Umgebung an. Daher fahren die meisten ihren Stoffwechsel ab einer Temperatur von 15 °C langsam auf ein Minimum herunter und verharren in der frostigen Jahreszeit am Teichboden. Damit sie diese „Winterruhe“ optimal überdauern und Sie im folgenden Frühjahr wieder farbenfroh und vital begeistern, sind ein paar Handgriffe und eine gute Vorbereitung unumgänglich.
Organische Materialien zersetzten sich im Teich und bilden dabei Fäulnisgase, die Methangas und Schwefelwasserstoff bilden. In sehr schlammigen Teichen wird dies häufig durch Bläschenbildung angezeigt. Um zu verhindern, dass Faulgase in Kombination mit fehlender Wasserumwälzung im Winter zum Problem werden und den Teich kippen lassen, sollten Sie hier entsprechend Hand anlegen. Auch die nützlichen Mikroorganismen, die diese für gewöhnlich zersetzen, benötigen für ihre Arbeit Sauerstoff, der allerdings im Winter limitiert ist. Dieser Mangel kann daher lebensbedrohlich für Ihre Tiere werden.
Entfernen Sie deswegen abgestorbene Pflanzenreste, die anderenfalls am Boden gammeln könnten. Auch Reste von Algen sollten Sie möglichst großzügig aus dem Teich herausholen. Falllaub und Äste von umliegenden Bäumen, die in den Teich gefallen sind, sollten Sie mit einem Kescher aus dem Teich holen. Um sich diese Arbeit zu vereinfachen, spannen Sie am besten ein Teichnetz über das Wasser, das Sie wieder abbauen, sobald die Bäume ihr Laub abgeworfen haben.
Einfacher wird die Arbeit, wenn Sie mit dem Teichzeit MudEx Teichschlammentferner gegen Laub, abgestorbene Pflanzen, Schlamm und sonstigen Schmutz am Teichgrund vorgehen: Der Teichschlammvernichter arbeitet mit aktivem Sauerstoff. Das Pulver wird einfach auf die Wasseroberfläche des Gartenteichs aufgestreut; nach etwa einer halben Stunde treiben dank des Aktivsauerstoffs alle lästigen Ablagerungen auf und können ganz einfach und gemütlich abgekeschert werden.
Demontieren Sie Ihren Teichfilter und reinigen ihn gründlich. Damit Dichtungen und Gummiringe von Pumpen nicht einreißen, sollte diese daher in einer Wanne mit Wasser frostfrei verwahrt werden. Bereits hier lässt sich aber auch schon erkennen, welche Materialien für den Teichstart im Frühling ersetzt werden sollten. Den Filter und auch Außenpumpen können Sie trocken und frostfrei überwintern.
Demontieren Sie außerdem auch UV-Leuchteinheiten. Diese können nun auch mit einem Pumpenreingier für Teichfilter gereinigt werden. Überprüfen Sie das Leuchtmittel, ggf. ist das Ersetzen der UV-Einheit ebenfalls ein Punkt für Ihre To-Do-Liste.
Nicht zu unterschätzen: Die Teichtiefe
Fast mit der wichtigste Aspekt stellt die Teichtiefe dar, denn diese ist vor allem Winter ausschlaggebend für das Wohlbefinden Ihrer Tiere: mindestens 80 cm sollte er tief sein, wobei größere Tiefen durchaus sinnvoll sind. Je nach Menge des Mulms am Bodengrund reduziert sich diese wieder. In diesem Schlamm siedeln jedoch auch Lebewesen, die zum biologischen Gleichgewicht des Teiches beitragen und ebenso als Futterquelle für Ihre Fische dienen. Entfernen Sie den Mulm daher nicht vollständig, üblicherweise wird knapp ein Drittel abgezogen, mit dem sich übrigens auch hervorragend Blumenbeete düngen lassen.
Kurz erläutert: Temperatur und Wasserschichten
Je nach Teichtiefe herrschen unterschiedliche Temperaturen in Ihrem Gartenteich. Ab einer Tiefe von 80 cm erreicht der Teich aber seine höchste Dichte bei 4 °C und ist vor dem Gefrieren sicher. Da sich also hier das „wärmste“ Wasser im Teich befindet, ziehen sich Ihre Tiere hierhin auf den Teichboden zum Überwintern zurück. Dabei verhalten sie sich nahezu regungslos, haben das Fressen eingestellt und sollten von Störfaktoren möglichst verschont bleiben, da ihr Reaktionsvermögen stark eingeschränkt ist und sie unter Umständen durch plötzliche Veränderungen in Ihrer Umgebung erkranken und sogar sterben könnten. Da die Bildung der Temperaturschicht im Wasser ein notwendiger biologischer Vorgang ist, sollten Sie ab Herbstende keine Wasserwechsel mehr im Teich vornehmen und auch die Wasserumwälzung- oder Filterung einstellen.
Auch die Teichtechnik sollte entfernt und abgebaut werden. Zum einen vertragen die meisten Teichfilter die Frosttemperaturen nicht unbedingt, ein anderer sehr wichtiger Punkt ist die Temperaturvermischung. Der Teichfilter filtert zumeist von unten nach oben. Im Winter nimmt er dabei also 4 °C warmes Wasser vom Grund auf und gibt es an der Wasseroberfläche bei 0 °C wieder zurück in den Teich. Dadurch kühlt der Teich weiter ab, was das Gefrieren des Wassers drastisch begünstigt und Ihren Tieren zum Verhängnis werden kann. Bleibt der Filter aus anderen Gründen auch im Winter in Betrieb, sollten Sie das Einsaugrohr und den Filterauslass weiter nach oben verlegen.
Nützliches Zubehör: Eisfreihalter und Teichheizungen
Mit verschiedenen Hilfsmitteln stellen Sie sicher, dass die Teichoberfläche nicht völlig zufriert. Theoretisch stellt die Eisdecke eine Art „Sicherheitsmaßnahme“ des Teiches dar, damit er nicht ganz durchfriert. Allerdings wird damit der notwendige Gasaustausch im Teich verhindert und Ihre am Boden ruhenden Fische könnten dadurch ersticken. Deswegen sollte die Teichoberfläche immer offen gehalten werden, damit dieser Austausch stattfinden kann und sich genügend Sauerstoff im Wasser befindet. Auch Faulgase können so entweichen.
Mit so genannten Eisfreihaltern kann die Wasseroberfläche vor der Eisbildung bewahrt werden. Dabei gibt es unterschiedliche Modelle, die meist aus Styropor bestehen. Einige davon können mit einem Ausströmerstein betrieben werden, andere sind hohl und werden zusammengesteckt und erlauben dadurch ein Abatmen von Faulgasen, die sich im Teich entwickeln.
Aber auch spezielle Teichheizungen bieten diese Vorteile und sind speziell auf frostige Temperaturen ausgelegt. Diese werden elektrisch betrieben und verfügen häufig über eine sogenannte Frostwächterfunktion. Dadurch schaltet sich die Teichheizung erst bei Bedarf ein und spart somit Energie. Sie erzeugt einen eisfreien Bereich um das schwimmende Modul herum und ermöglicht so den Gasaustausch im Teichwasser.
Grundsätzlich sollten Sie eine Eisfreihaltefunktion zeitnah installiert haben, damit plötzlich einsetzender Frost nicht zur Überraschung wird. Ihre ruhenden Tiere sind in der kalten Jahreszeit sehr sensitiv und sollten keinesfalls gestört werden. Ein manuelles Aufbrechen der Eisdecke könnte sich negativ auf deren Wohlbefinden auswirken- ein Hantieren an der Wasseroberfläche kann durch die dadurch erzeugten Druckwellen negative Konsequenzen für die Schwimmblase Ihrer Lieblinge haben, ebenfalls könnten sie erschrecken und ad hoc aus Ihrer Winterstarre gerissen werden, was wiederum zu Synkopen mit tödlichem Ausgang führen kann. Daher eignen sich bei winterruhenden Fischen wie zum Beispiel Koi keine Begleitfische wie winteraktive Störe.
Im Akutfall lässt sich mit heißem Wasser ein Loch in die Eisdecke schmelzen und mit einem Schlauch etwas Teichwasser abziehen, um den Gasaustausch wieder herzustellen.
Je nach Fischbesatz kann es sein, dass die im Wasser gelöste Sauerstoffmenge dennoch nicht ausreicht. Abhilfe kann hier ein sogenannter Teich Oxydator schaffen, der in den Teich eingebracht wird. Dieser wird mit Wasserstoffsuperperoxyd gefüllt und dient der Verwandlung zu molekularem Sauerstoff. Dabei läuft er völlig autark und ist nicht auf externe Energiequellen angewiesen. Auch im Sommer kann er zur Sauerstoffanreicherung und Algenprophylaxe verwendet werden.
Wasserpflanzen vorbereiten
Nahezu die meisten Biotopflanzen sind winterhart und in der Lage, teilweise auch im Winter ein bißchen Sauerstoff im Teich zu produzieren, wenn diese an einer eisfreien Stelle im Wasser angepflanzt wurden. Wenngleich diese Sauerstoffmenge nicht übermäßig ist, so reicht sie meist aber für den Bedarf Ihrer Tiere, die diesen durch den heruntergefahrenen Stoffwechselzustand ohnehin reduziert haben, meist völlig aus. Ab einem bestimmten Punkt stellen aber auch Wasserpflanzen ihren Stoffwechsel ein. Einige wärmeliebendere tropische Pflanzenarten sollten allerdings besser im Kaltwasseraquarium überwintert werden, das man im Keller oder in der Garage aufstellt, damit diese nicht im Teich absterben und für Probleme sorgen. Entfernen Sie in jedem Fall abgeschnittene Pflanzenreste aus dem Teichwasser, damit diese nicht auf den Boden sinken.
Es ist zu empfehlen, Wasserpflanzen etwas auszudünnen und auch die Vegetation um den Teich herum einzukürzen. Im Frühjahr wachsen diese dann wieder kräftig zusammen. Schneiden Sie die Sumpfpflanzen in etwa um die Hälfte herunter.
Die Fütterung umstellen
Futter für Teichfische gibt es beinahe schon wie Sand am Meer. Achten Sie bei der Auswahl daher aber in jedem Fall darauf, dass Ihr Futter sich nicht nur an der Art Ihrer Fische orientiert, sondern auch an der jeweiligen Jahreszeit. Denn hinsichtlich dieser ist die Nährstoffzusammensetzung eine andere.
Im Herbst sind Ihre Lieblinge darauf angewiesen, sich einen entsprechenden Winterspeck anzufuttern, damit sie die kalte Jahreszeit überstehen. Am Boden ruhend fahren sie ihre Stoffwechselvorgänge soweit herunter, dass sie in eine Art reglose Winterstarre verfallen, die einem Dämmerzustand gleicht. Der Herzschlag Ihrer Fische liegt bei nur noch ungefähr einem bis drei Schlägen pro Minute.
Sobald die Temperaturen unter 15 °C fallen, stellen Ihre Fische sich langsam um und das Fressen langsam ein. Daher sollten Sie die Fütterung ab unter 10 °C ebenfalls einstellen und mit einem Frühjahrsfutter erst ab kommendem Frühling wieder langsam beginnen.
Tropischere Teichfische, die mit den im Teich herrschenden Temperaturen um die 4 °C nicht zurechtkommen, sollten Sie aber im Haus überwintern und ebenfalls nicht mehr füttern.