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Der Koiteich in Frühjahr

Der Koiteich in Frühjahr

Der Frühling ist nicht nur für die Menschen die schönste Zeit des Jahres, sondern auch den Pflanzen und Tieren ist die wiedererwachende Lebenskraft deutlich anzusehen.

Mit der intensiveren und längeren Sonneneinstrahlung im beginnenden Frühjahr steigern sich nicht nur die Aktivitäten der Fische im Teich, sondern auch der Tatendrang der Garten- und Teichbesitzer. Immer wieder konnte ich in den vergangenen Jahren meine Gartennachbarn beobachten, wie sie vor lauter Ungeduld bei schönem Wetter schon im Februar anfingen zu säen. In solchem Fall war dann ein bis zwei Monate später, wenn der Winter nochmals richtig einsetzte, alles bereits Gekeimte dahin. Ein relativ geringer Verlust! Übertriebener und vorzeitiger Tatendrang am Koiteich kann aber wesentlich kostspieliger werden.

Erstes Füttern unter Beachtung der Temperaturverhältnisse am und im Teich

Mit den sich verlängernden Tagen und dem sich langsam erwärmenden Teichwasser erwachen sehr bald die Koi aus ihrer Winterruhe. Spätestens bei einer Wassertemperatur von 8 bis 10°C schwimmen sie wieder im Teich herum und suchen nach Futter. Natürlich wird dadurch der Koiliebhaber animiert, seine Lieblingezu füttern. Aber gerade das zu zeitige und zu reichliche Füttern, eventuell noch mit schwerverdaulichem Futter, ist der größte Fehler, den man machen kann. Die ersten warmen Tage des Jahres bedeuten nicht, dass sich auch das Wasser im Teich schon genügend erwärmt hat. Je tiefer der Teich ist, desto träger kann die Wassertemperatur der Lufttemperatur folgen. Nach den ersten schönen Tagen kommen oft noch sehr viele kalte Tage und frostige Nächte, sodass auch die Wassertemperatur relativ stark schwankt. Erst wenn die Temperatur im Teich längere Zeit nicht mehr unter 10°C sinkt, kann täglich einmal sehr sparsam mit leicht verdaulichen Futtermitteln (z. B. mit Weizenkeimpellets = Wheatgerm- Futter) gefüttert werden. Dabei muss immer berücksichtigt werden, dass der Stoffwechsel der Fische, d.h. die Nahrungsaufnahme und die Verdauung, temperaturabhängig sind.

Erkrankung der Koi durch Verdauungsstillstand

Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass es nach reichlichem Fressen zu einem plötzlichen Temperaturabfall kommt. Dadurch kommt die Verdauung zum Stillstand und das sich im Verdauungstrakt befindliche Futter führt zu Entzündungen des Darms, die tödlich sein können. Um die Koi in einem solchen Fall zu retten, müssen die betroffenen Fische aus dem Teich herausgefangen und in einen gut durchlüfteten, großen Behälter (Kranken- oder Quarantänestation) mit zunächst gleicher Temperatur wie im Teich gesetzt werden. Das Wasser heizt man anschließend auf 25°C auf und setzt ihm etwas Kochsalz zu. Die Koi dürfen nicht gefüttert werden! Wenn es für die Behandlung nicht schon zu spät ist, wird der Stoffwechsel wieder in Gang kommen und die Fische werden überleben.

Futterverwertung der Koi

Richtig arbeitet der Stoffwechsel der Koi erst ab einer Temperatur von etwa 15°C wieder, erst dann erbringt die Fütterung eine wesentliche Gewichtszunahme. Bis zu dieser Temperatur sollte nur leichtverdauliches Futter (Wheatgerm) gegeben werden. Bei 10°C beträgt die Futterverwertung 0%, bei 12°C 20%, bei 14°C 40%, bei 15°C 50% und erst ab 20°C 100%. Auch daran ist leicht zu erkennen, dass das Temperaturoptimum der Koi bei 20°C beginnt.

Gefahr von bakteriellen Erkrankungen

Im Gegensatz zum niedrigen Stoffwechsel und zur geringen Futterverwertung der Koi vermehren sich die Bakterien im Teichwasser schon bei wesentlich niedrigen Temperaturen reichlich, dadurch besteht die Gefahr, dass durch den Winter geschwächte Fische erkranken können. Man sollte ständig ein wachsames Auge auf alle Koi werfen, um eventuelle Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen.

Filterpflege und Teilwasserwechsel

Wegen der Erkrankungsgefahr der Koi ist es besonders wichtig, auf Hygiene zu achten und die Sinkstoffe im Filter häufig abzulassen.
Da auch der Filter im zeitigen Frühjahr noch nicht voll wirksam ist, empfiehlt es sich, öfter die Ammonium- und Nitritwerte des Teichwasser zu überprüfen. Ein häufigerer Teilwasserwechsel von etwa 10% ist auf jeden Fall empfehlenswert. Bei relativ konstanten Teichtemperaturen kann dann auch der Filter wieder mit voller Leistung gefahren werden. Auch eventuelle Wasserfälle werden wieder in Betrieb gesetzt.

Algen im Teich

Mit Fortschreiten des Frühjahrs kommen meistens auch bald verschiedene Algenprobleme im Teich auf. Die sogenannte Wasserblüte (mikroskopisch kleine Schwebealgen) kann durch den Einsatz eines UV- Strahlers bekämpft werden. Die Größe eines solchen Gerätes ist abhängig vom Wasserinhalt des Teiches, deshalb lässt man sich am besten vom Koi- Fachhändler beraten. Ist ein relativ großflächiger Pfanzenfilter vorhanden, so kann man der Wasserblüte auch Herr werden, indem man größere Mengen von Daphnien (auch Wasserflöhe genannt) in diesen und somit in den Wasserkreislauf einsetzt. Daphnien ernähren sich von diesen Schwebealgen und klären dadurch das Wasser. Fadenalgen wird man immer einige im Teich haben. Große Mengen Fadenalgen können allerdings sehr lästig werden, aber trotzdem ist nicht zu empfehlen, mit einer chemischen Keule gegen sie vorzugehen. Am besten minimiert man sie mechanisch durch Herausziehen. Ich hoffe, dass Ihnen diese Hinweise ein wenig helfen und wünsche Ihnen Erfolg bei der verlustlosen Pflege Ihrer Koi.


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