Dauerblüher am Teichrand
Alles zum Thema Blutweiderich, Lobelie & Co.
Ein Gartenteich ist immer eine Attraktion, vor allem wenn am Ufer herrliche Blütenpflanzen gedeihen und über viele Monate mit ihrer farbenfrohen Pracht beeindrucken. Das Ufer lässt sich mit den entsprechenden Pflanzen blütenreich und farbenfroh gestalten. Hier wird eine kleine Auswahl empfehlenswerter Pflanzen präsentiert. Soll der Blütenzauber lange währen, empfiehlt es sich, hierfür prächtige Dauerblüher auszuwählen, die besonders gut am Teichrand gedeihen, wie zum Beispiel das Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis scorpioides), den Blutweiderich (Lythrum salicaria), die Kardinalslobelie (Lobelia cardinalis) und die Etagenprimel (Primula beesiana). Sie blühen den ganzen Sommer hindurch. Im sumpfigen Boden des Teichs fühlen sich unter anderem Blutweiderich, Gelbe Gauklerblume (Mimulus guttatus) und Kardinalslobelie wohl. In der Flachwasserzone gedeihen neben Hechtkraut (Pontedaria cordata) auch Blumenbinsen oder Schwanenblumen (Butomus umbellatus). Beide Pflanzen nehmen mit unterschiedlichen Wasserständen zwischen 10 und 40 Zentimetern vorlieb.
Ideale Bedingungen zum Blühen
Pflanzen gedeihen immer dort am besten, wo sie die idealen Wachstumsbedingungen vorfinden. Für die Bepflanzung des Teichrands ist es daher wichtig, dass die verschiedenen Wassertiefen und die dafür geeigneten Pflanzen aufeinander abgestimmt werden. Nur dadurch gelingt die Gestaltung mit lange üppig blühenden Teichpflanzen. Rund um den Gartenteich gib es drei Lebensbereiche, die für die jeweiligen Pflanzen ideal sind: die Uferzone für Pflanzen, die keine Staunässe vertragen, die Sumpfzone mit einem Wasserstand von null bis zehn Zentimetern und die Flachwasserzone mit einem Wasserstand von zehn bis 40 Zentimetern. Die Pflanzen sollten dort frei ausgepflanzt werden, so dass sie sich möglichst natürlich entwickeln können. Stark wuchernde Pflanzen können in ein Gefäß gepflanzt werden, um deren starke Ausbreitung zu verhindern. Die Pflanzen für das Ufer, den Sumpf und das flache Wasser ordnet man am besten gruppenweise an und mit einigen Freiräumen dazwischen. Dadurch wird ein aufgelockertes und harmonisches Bild erzielt.
Etagenprimel (Primula beesiana)
Sie ist ein absoluter Hingucker. Von Juni bis August sitzen ihre dunkelpurpurnen Blüten quirl- und etagenartig übereinander. Abgerundet wird die äußere Erscheinung durch die zungenförmigen und mattgrünen Blätter. In einem frischen bis feuchten Boden steht dem Gedeihen der Teichrandschönheit nichts im Wege, vorausgesetzt, er ist durchlässig und es herrscht keine Staunässe. Der optimale Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Die Etagenprimel wird bis zu 60 Zentimeter hoch und bildet im Laufe der Zeit schöne Horste. Drei bis fünf Pflanzen (höchstens zehn), in kleinen Tuffs angeordnet, wirken sehr ansprechend.
Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
Die zierliche Pflanze wächst auf feuchtem, nassem Boden, der auch kurzzeitig bis fünf Zentimeter überflutet sein kann. Sie hat einen kriechenden Wuchs und blassgrüne, stiellose Bläter. Sie beeindruckt mit kleinen, blauen Blüten, die zahlreich in lockeren Trauben angeordnet sind. Der hübsche Bodendecker ist ideal für das Ufer eines Folienteichs, da die Blüten und Blätter den Rand kaschieren. Das Sumpfvergissmeinnicht eignet sich sehr gut zum Verwildern. Acht bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter sind für eine ausreichende Pflanzendichte angemessen. Die heimische Uferstaude ist sehr wirkungsvoll in Kombination mit anderen kleinblütigen Pfanzen am feuchten Teichufer. Wer weiße Blüten liebt, entscheidet sich für das Weiße Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis scorpioides 'Icepearl').
Gelbe Gauklerblume (Mimulus guttatus)
Die Gelbe Gauklerblume stammt ursprünglich aus dem westlichen Nordamerika, wo sie an Bach- und Flussufern, Gräben sowie Quellen wächst. Auch am Teichrand ist die Gefleckte Gauklerblume, wie sie auch genannt wird, eine äußerst attraktive Erscheinung durch ihre zahlreichen, kräftig gelben Blüten, die im Ineren kleine rote Punkte aufweisen. Der gelbe Dauerblüher wächst im feuchten Boden des Teichufers. Sie versamt sich selbst, wenn die verblühten Stängel nicht abgeschnitten werden. Zudem verwildert sie leicht, ohne lästig zu werden. Ein Rückschnitt nach der Blüte fördert eine Nachblüte.
Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria)
Die eindrucksvolle Sumpfstaude ist für die Gestaltung des Teichrands sehr begehrt, denn ihre leuchtenden Blüten bilden eine lange, kerzenförmige Rispe. Je nach Sorte erscheinen die Blüten in den Farbschattierungen Rotviolett, Rosarot bis Fuchsienrot und leuchten den ganzen Sommer hindurch. Die intensiven Farben der Blütenähren haben eine ausgezeichnete Fernwirkung und große Anziehungskraft. Viele Bienen und Schmetterlinge lieben die nektarreichen Blüten. Der Blutweiderich bervorzugt nasse Böden, kann aber auch in der feuchten Zone des Ufers stehen. Er vermehrt sich leicht durch Selbstaussaat. Werden die vertrockneten Blüten im Sommer zurückgeschnitten, um eine Nachblüte im Herbst zu erzielen, kann die Pflanze keinen Samen produzieren. Zum Vermehren kann der Wurzelstock geteilt werden. Zum Bepflanzen des Teichufers genügen fünf bis sieben Exemplare pro Quadratmeter. Zu den bekanntesten Sorten zählt die bis zu 1,5 Meter hohe 'Feuerkerze' mit leuchtend rosafarbenen Blüten. Kleinwüchsige Sorten werden zwar nur bis zu 70 Zentimeter groß, blühen aber genauso lange und intensiv, wie zum Beispiel 'Rose Queen' mit rosaroten Blüten oder 'Zigeunerblut', deren dunkelrote Blüten beeindrucken.
Kreuzkraut (Ligularia przewalskii)
Handförmig eingeschnittenes Laub und imposante, halbmeterlange Blütenkerzen zeichnen diese anspruchslose Art aus. Bei der Pflanze, die auch Kerzen-Greiskraut sowie Przewalski-Kerzengoldkolben genannt wird, sind nicht nur die Blüten dekorativ, sondern auch die Belaubung. Die goldgelben Einzelblütchen machen in Kombination mit den dunklen Blütenstängeln einen ausgesprochen eleganten Eindruck. Der Wuchs der Pflanze ist straff aufrecht und lockerbuschig. Das Kreuzkraut verkraftet trockenere Standorte und ist daher für den normalen Gartenboden am Teichufer bestens geeignet. Da sich die Pfanze nur gering ausbreitet, kann sie auch für kleine Flächen verwendet werden. Einzeln angeordnet oder in kleinen Tuffs mit ein bis drei Pflanzen (maximal fünf Stück) kommt das Kreuzkraut gut zur Wirkung.
Kardinalslobelie (Lobelia cardinalis)
Die Kardinalslobelie ist in Nordamerika an feuchten Standorten weit verbreitet. Die scharlachroten Blüten stechen beim Betrachten schon von Weitem ins Auge. Sie bilden eine fast 50 Zentimeter lange Traube. Die dunkelgrünen Blätter sitzen unterhalb der Blüten an aufrechten Stielen. Wegen der optischen Wirkung sollte man sie als dichten Horst kultivieren. Die Pflanze wächst am Ufer, am liebsten in der vollen Sonne. Der Wasserbedarf ist hier relativ groß, daher sollte ein Austrocknen des Bodens unbedingt vermieden werden. Die Pflanze wächst auch im Sumpf, in maximal fünf Zentimeter tiefem Wasser. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge im Frühjahr. Die Staude ist nicht winterhart, daher ist sie mit einer Laubdecke zu schützen. Von der Kardinalslobelie gibt es eine aparte Sorte mit weinrotem Laub (Lobelia cardinalis 'Russian Princess').
Herzblättriges Hechtkraut (Pontederia cordata)
Ein echter Klassiker unter den Teichpflanzen ist das Herzblättrige Hechtkraut (Pontederia cordata). Es sollte daher nicht fehlen. Die attraktive Staude hat lang gestielte, herzförmige Blätter, vor deren Hintergrund sich violettblaue, lange Blütenähren präsentieren. Sie entwickeln sich aus den Blattscheiden und werden bis zu 15 Zentimeter lang. Durch Teilung des Horsts im Frühjahr vor dem Austrieb lässt sich die Pflanze leicht vermehren.
Blumenbinse oder Schwanenblume (Butomus umbellatus)
Die Blumenbinse ist eine der schönsten heimischen Wasserpflanzen. Sie besitzt schmale, grasartige Blätter, die im Austrieb kupferfarben sind. Sehr auffällig sind die Doldenrispen mit über 30 leuchtend rosafarbenen Blütensternen, die an der Spitze der kräftigen, blattlosen Stängel sitzen. Die mehrjährige Sumpfpflanze blüht nur in voller Sonne, ist widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und zuverlässig frosthart. Ihre Vermehrung erfolgt durch Teilung des Rhizoms. Attraktive Sorten sind 'Schneeweißchen' und 'Rosenrot' mit reinweißen und kräftig rosafarbenen Blüten.
Lange Blütezeit durch richtigen Schnitt
Normalerweise folgt auf die Blüte der Fruchtansatz und die Pflanzen verfärben sich braun. Viele Arten und Sorten besitzen jedoch die Fähigkeit zu einer Nachblüte. Werden diese Stauden rechtzeitig nach der ersten Blüte ganz zurückgeschnitten, treiben sie neu aus und blühen ein zweites Mal. Hierzu werden die Stauden nach dem Abblühen bis auf eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten. Gleichzeitig verhindert ein frühzeitiger Rückschnitt, dass sich die Pflanze versamt. Je nach Art und Sorte dauert es dann sechs bis acht Wochen bis zur Nachblüte.