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Einige nicht alltägliche Pflanzen für den Gartenteich

So mancher Gartenteichfreund möchte nicht nur „Standardpflanzen" wie etwa Gemeinen Tannenwedel, Hippuris vulgaris, Blutweiderich, Lythrum salicaria, oder Krebsschere, Stratiotes aloides, an beziehungsweise in seinem Teich pflegen, sondern hat auch großes Interesse für Neuheiten und Raritäten. Mitunter handelt es sich bei solchen „Neuheiten", beispielsweise bei tropischen Calla-Vertretern, allerdings „nur" um relativ bekannte Arten, die jedoch bisher so gut wie nie am Teich gepflegt wurden, obwohl ihnen ein derartiger Standort durchaus zusagt.

Zantedeschien als kurzzeitige „Sommergäste"

Die zu den Aronstabgewächsen gehörende Gattung Zantedeschia umfasst acht Arten, die umgangssprachlich als Callas beziehungsweise Zimmer-Callas bezeichnet werden. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ost- bis Südafrika, wo sie häufig sumpfige Standorte besiedeln, die regelmäßig austrocknen. Wie es aufgrund ihrer Herkunft kaum anders zu erwarten ist, vertragen die Zantedeschia-Vertreter kaum Frost und eignen sich deshalb nur zur Sommerkultur am Gartenteich.
Zantedeschien besitzen fleischige Wurzelstöcke oder -knollen, aus denen die Laubblätter und Blütenstängel sprießen. Je nach Art variiert die Länge der 3 bis 4 cm breiten Blätter von 30 bis 70 cm. Gleiches gilt für die Färbung des auch als Spatha bezeichneten Hochblatts, das den gelben Blütenkolben umhüllt, auf welchem sich die winzigen Einzelblüten anordnen. So besitzt beispielsweise Zantedeschia elliottiana, die landläufig auch Goldene Calla genannt wird, ein leuchtend gelbes Hochblatt, während es bei Zantedeschia rehmannii hellrosa bis violett gefärbt ist. Diese beiden Arten dienten in der Vergangenheit häufig als züchterisches Ausgangsmaterial für die so genannten Neuseeland-Zantedeschien, bei denen es sich um Hybridformen handelt, deren Blütenfärbung von Rosa über Orange und Rot bis zu Bronzerot variiert. Sobald die „Eisheiligen" vorüber sind, kann man die in voller Blüte stehenden Zantedeschien - am besten samt Blumentopf - an einem sehr trockenen Uferabschnitt des Gartenteichs eingraben. Damit ihr Laub sowie die Blütenstängel problemlos abwelken, werden die Callas in der Folgezeit nicht gegossen. Dieses Nichtgießen entspricht dem periodischen Austrocknen, wie es an den natürlichen Standorten der Zantedeschien in ähnlicher Weise erfolgt. Gewöhnlich sind spätestens Ende August die einst grünen Pflanzenteile so stark vertrocknet, dass man die Wurzelstöcke beziehungsweise -knollen in neu vorbereitete Töpfe umsetzt, in denen sich mit Lehm und etwas Dünger angereicherte Komposterde befindet. Anschließend stellt man die Töpfe in einen möglichst hellen, kühlen Raum, in dem die Temperatur nicht über 18 °C ansteigen darf. Außerdem muss ab diesem Zeitpunkt die Erde immer gut feucht gehalten werden. Im Laufe des Winters beginnen sich schließlich neue Blätter sowie Blütenschäfte an den Callas zu bilden, die ab Mitte Mai wieder mit zur farblichen Belebung des Teichrandes beitragen können.

Ein immergrüner Strauch

Im Unterschied zu den Zantedeschia- Vertretern handelt es beim Sumpfporst, Ledum palustre, um eine völlig winterharte Pflanze. Das natürliche Verbreitungsgebiet dieses bis 1,5 m hohen, lmmergrünen Strauchs, der zur Familie der Heidekrautgewächse, Ericaceae, gehört, erstreckt sich von Europa über Asien und Alaska bis in nördliche Kanada. Da der Sumpfporst in Deutschland vom Aussterben bedroht ist und zu den so genannten ,,Rote-Liste-Arten" gehört, darf er keinesfalls aus der Natur entnommen werden. Am Teichufer platziert man den Sumpfporst am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort, der ein ständig nasses, saures Bodensubstrat aufweist, welches zu etwa gleichen Teilen aus Fasertorf und humosem Sand besteht. Außerdem sollte man es vermeiden, diesen Strauch zu düngen, weil sein Nährstoffbedarf sehr gering ist. Während der von Mai bis Juli andauernden Blühphase erscheinen an zahlreichen Stellen die kleinen, weißen Blüten, die sich zu dichten, endständigen Trauben vereint haben. Allerdings haben diese herrlich anzusehenden Blüten den „Nachteil", dass sie nicht aromatisch duften, sondern wie ein Gemisch aus Kampfer und Bohnerwachs riechen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass viele Insekten, die den Sumpfporst zur Bestäubung aufsuchen, dafür mit ihrem Leben bezahlen; denn der Blütengeruch wirkt derartig stark betäubend, dass sie aus dieser „Narkose" nicht wieder aufwachen. Selbst zum Herbstanfang erweist sich Sumpfporst noch als eine äußerst dekorative Pflanze, weil sich zu diesem Zeitpunkt die vorjährigen Laubblätter gelblich bis rötlichorange verfärben. Je mehr es allerdings auf den Winter zugeht, desto intensiver wird dieses farbenfrohe Laub abgeworfen.

Eine attraktive Schwimmpflanze

Obwohl der Wasserhahnenfuß, Ranunculus aquatilis, in Europa sowie in den gemäßigten Klimaregionen Asiens verhältnismäßig häufig vorkommt, wird er bisher im Gartenteich beziehungsweise an sehr feuchten Uferabschnitten nur selten kultiviert. Es handelt sich bei ihm um eine Staude, die sowohl stehende wie langsam fließende Gewässer besiedelt, welche häufig stark eutrophiert sind. Als reine Wasserform gepflegt, kann der Wasserhahnenfuß bis 150 cm lang werden kann. Seine untergetauchten, schlaff herab hängenden Blätter sind gabelartig aufgespaltet, während die drei- bis fünflappigen Schwimmblätter eine mehr oder weniger nierenähnliche Form besitzen. Zwischen Ende Mai und Anfang September werden fast ununterbrochen die bis zu 2,5 cm Durchmesser erreichenden Blüten geschoben, deren Stängel deutlich aus dem Wasser herausragen. Jede Blüte besteht aus grünlichen Kelchblättern sowie den fünf schneeweißen Honigblättern, die Nektar absondern. Wasserhahnenfuß gedeiht besonders gut, wenn der pH-Wert im Teich 6,5 - 6,9 beträgt. Mitunter müssen die Bestände dieser wuchsfreudigen Pflanze, die dem Wasser große Mengen an gelösten Nährstoffen entzieht, sogar ausgedünnt werden. Zu diesem Zweck zieht man am besten einen breiten Rechen ein- oder mehrmals durch den Wasserhahnenfußbestand. Die dabei entfernen Pflanzenteile lassen sich übrigens nicht nur gut kompostieren, sondern können auch als Grünmulch verwendet werden. Dieser Grünmulch eignet sich unter anderen auch für am Ufer platzierte Teichpflanzen, die einen seht hohen Nährstoffbedarf haben. Letzterer wird mitunter fast komplett durch den Grünmulch gedeckt, der sehr schnell verrottet und dabei kontinuierlich Nährstoff freisetzt.

Ein nordamerikanisches Braunwurzgewächs

Beim Schlangenkopf, Chelone obliqua, der mitunter auch als Schildkrötenkopf, Schildblume oder Miesmäulchen bezeichnet wird, handelt es sich um eine im Südosten der USA weit verbreitete Staude, die vor allem die Uferbereiche größerer Flüsse und die Randstreifen von Sumpfwäldern besiedelt. Diese Pflanze gehört zur Familie der Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae, für die auch noch der Begriff „Rachenblütler" sehr geläufig ist. Der kräftige Wurzelstock des Schlangenkopfs, welchen man etwa 5 cm tief in das Bodensubstrat eingraben sollte, neigt dazu, zahlreiche Ausläufer zu bilden An den 60-100 cm hohen, aufrecht stehenden, leicht verzweigten Stängeln befinden sich kurz gestielte, kräftig blaugrüne Laubblätter, die schwach glänzen. Sie sind lanzettlich geformt und besitzen intensiv gesägte Ränder. Ab Juli entwickeln sich an den Stängelenden kurze, spitz auslaufende Blütenähren, die in ihrer Gestalt ein wenig an den mit Schuppen besetzten Kopf einer Schlange oder Schildkröte erinnern. Die Bezeichnung ,,Miesmäulchen * ist auf die kräftig rosaroten Blüten zurückzuführen, die von Juli bis Oktober aus den Ähren hervorsprießen. Am vorderen Ende dieser Bluten kann man mit etwas Fantasie einen kleinen ,,Schmollmund" erkennen. Neben dieser rosa blühenden Ursprungsform existieren vom Schfangenkopf inzwischen auch schon Züchtungen mit weißen und purpurfarbenen Blüten, die der Fachhandel zumeist unter den Bezeichnungen Chelone obliqua ,Alba` beziehungsweise Chelone obliqua , Purpurea' anbietet. Die Vermehrung des Schlangenkopfs kann auf verschiedene Weise erfolgen. Dabei ist die Anzucht aus Samen die zeitaufwendigste Variante. Schneller geht es durch eine Teilung des Wurzelstocks, die im Frühjahr oder Herbst erfolgen muss. Außerdem besteht noch die Möglichkeit, im Frühsommer Schlangenkopf-Stecklinge zu pflanzen. Der Schlangenkopf hat sich als eine frohwüchsige, robuste Art erwiesen, die man sogar bedenkenlos in der Nähe von konkurrenzstärkeren Arten platzieren kann. Besonders wohl fühlt sich diese Pflanze an sonnigen bis halbschattigen Standorten, die über ein ständig feuchtes, kalkfreies und sehr lährstoffreiches Bodensubstrat verfügen. Allerdings will sie dabei nicht mit der ,,Füßen" im Wasser stehen. Am besten kommt der Schlangenkopf in büschelartigen Beständen zur Geltung. Deshalb hat es sich als günstig erwiesen, wenn wenigstens vier bis zehn Exemplare unmittelbar nebeneinander gepflanzt werden, dann ist die Blütenpracht gut sichtbar.


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