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Hechtkraut am Gartenteich

 

Das Herzblättrige Hechtkraut ist eine Pflanze des flachen Wassers

Das Herzblättrige Hechtkraut (Pontederia cordata) ist eine typische Sumpfpflanze, die nur gut wächst, wenn das Rhizom unter Wasser ist. Sie gilt fast schon als einheimische Pflanze. Dabei stammt sie ursprünglich aus den USA und der Karibik, wurde allerdings schon im 16. Jahrhundert bei uns eingeführt und hat seitdem einen Stammplatz im Wassergarten. Die Blatt- und Blütenstängel entspringen einem kriechenden Rhizom. Die herzförmigen Blätter - daher der erste Teil des deutschen Namens - werden bis zu 25 Zentimeter lang. Ihren Namen "Hechtkraut" (im Englischen wird die Pflanze "pickerel weed" genannt, also nur Hechtkraut) haben sie davon erhalten, dass in ihrem Schutz relativ häufig Hechte, die es auch in den USA gibt, zwischen ihnen stehen und dort auf Beute lauern. Die Blütenstängel, an deren Ende die meist sechs bis zehn Zentimeter langen Kolben (selten bis 15 Zentimeter) mit den zahlreichen kleinen blauen, kaum sechs Millimeter langen Blüten stehen, erreichen Längen von 60 bis 120 Zentimetern. Ausschlaggebend dafür sind die Nährstoffe, die diese Pfanze aus dem Bodengrund ziehen kann. Je mehr vorhanden sind, desto höher ist der Wuchs. Gelegentlich wird eine üblicherweise groß werdende Form noch als Pontederia lanceolata angeboten. Dieser Name gilt heute aber als Synonym von P. cordata. Neben der blauen Ursprungsform gibt es inzwischen auch eine weiße Sorte, das Weiße Herzförmige Hechtkraut (Pontederia cordata'alba'). Sie gleicht dem normalen Hechtkraut weitestgehend, bleibt aber oft unter 90 Zentimetern Wuchshöhe. Selten wird auch eine rosafarbene Sorte angeboten, unter dem Namen Pontederia cordata 'rosea' oder 'pink pons'. In der Pflege sind beide Sorten identisch mit der blauen Ursprungsform. Im Bezugsquellennachweis finden Sie einige Lieferanten der weißen sowie der rosafarbenen Sorte. Die blaue Stammform ist so leicht im Handel zu bekommen, dass hier auf die Angabe von Bezugsquellen verzichtet wird. Auch wenn die einzelne Blüte meist nur einen Tag geöffnet ist, haben wir von jedem Blütenstand doch weit über eine Woche etwas. Denn an den Blütenkolben beginnt die Öffnung der Blüten unten, erst etwa zwei Wochen später ist die letzte Blüte an derSpitze verblüht. Die Blütezeit wird meist mit Juli bis August angegeben. Tatsächlich können sich die ersten Blüten schon im Juni öffnen, fällt der Herbst mild aus, können sie bis in den Oktober hinein zu sehen sein. Nach der Blüte entstehen die erst hellen, dann dunkelbraunen, apfelkernähnlichen Samen, die ins Wasser fallen. Die Samen sind essbar. Sie können direkt vom Samenstand gegessen oder getrocknet und etwa dem Müsli beigegeben werden. In den USA wird aus den jungen Blättern gelegentlich auch ein Salat zubereitet.

Haltung

Als echte Sumpfpflanze möchte das Herzblättrige Hechtkraut nasse Füße haben. Im flachen Wasser, wo das Rhizom durchfrieren kann, scheint es nicht immer winterhart zu sein. In den USA kommt sie im Süden von Texas bis Florida vor, aber ihre Verbreitung reicht dort im Norden bis nach Neuschottland, wo es im Winter oft kälter wird als bei uns. Wer also auf Nummer sicher gehen will, pflanzt das Hechtkraut in mindestens 30 Zentimetern Wassertiefe an. Das kann in Töpfen geschehen, was das Düngen erleichtert. Aber auch frei ausgepflanzt wird diese Hechtkraut nicht lästig, denn es breitet sich relativ langsam und horstartig aus. Zum Ufer hin wird es bis fast an den trockenen Rand wachsen, im Teich stellt eine Wssertiefe von 60 Zentimetern die Grenze dar. Alle zwei Jahre sollten wir in den Pflanzbestand einige Düngekegel drücken (tief genung, damit sie keinen Wasserkontakt haben, das würde den Algenwuchs fördern). Wer eine größere Fläche mit diesem Hechtkraut bepflanzen will, sollte zu Beginn mit mindestens fünf bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter rechnen. Nach drei bis vier Jahren entsteht daraus ein dichter Bestand. Als Pflanztiefe wird ein Bereich zwischen zehn und 30 Zentimetern Wassertiefe vorgesehen, von dort aus wächst das Hechtkraut in die von ihm bevorzugten oder noch tolerierten Bereiche hinein. Will man eine Fläche schneller füllen, sollten die Pflanzen mit einem Abstand von etwa 25 Zentimetern gepflanzt werden. Bevorzugt werden vollsonnige Plätze, aber die Pflanze gedeiht auch noch im Halbschatten. Dort kann die Blüte dann allerdings etwas spärlicher ausfallen. Die Vermehrung erfolgt übrigens nur selten über die Samen, sondern durch das kriechende Rhizom, von dem man einfach einen Teil abtrennt und an anderer Stelle wieder einpflanzt. Der Rückschnitt sollte nicht im Herbst, sondern besser im zeitigen Frühjahr erfolgen, bevor die neuen Blätter zu groß sind.

Das Tropische Hechtkraut

Hübsch, aber nach unseren Recherchen in Deutschland derzeit nicht zu bekommen, ist das Tropische Hechtkraut (Pontederia rotundifolia). Es hat ähnlich geformte Blätter, bleibt aber deutlich kleiner als Pontederia cordata. Seine Blütenkolben sind kürzer, die Blüten mehr hellviolett und insgesamt recht attraktiv. Eine Kultur bei uns wäre nur in der warmen Jahreszeit möglich, eine Überwinterung müsste im Gewächshaus oder geheizten Wintergarten probiert werden. Allerdings wurde bereits eine Haltung im Aquarium versucht, aber letztendlich abgebrochen, weil die Blätter immer wieder zur Oberfläche strebten. Das deutet aber darauf hin, dass hier eine Überwinterung selbst in einem Aquarium durchaus möglich wäre. Insgesamt gibt es sechs Arten von Pontederia, von denen aber nur das Herzblättrige Hechtkraut bei uns verbreitet ist. Pontederia parviflora kommt in Südamerika (etwa im Pantanal) vor und ähnelt in der Blüte stark der weißen 'Alba'-Sorte. Aus Mittelamerika stammt Pontederia sagittata, die ebenfalls weiß blüht, aber deutlich längere Ähren hat. Auch aus Südamerika stammt Pontederia subovata, deren Blüten stark denen von Pontederia rotundifolia ähneln, farblich wie im Aussehen. Von der sechsten Art, Pontederia triflora, ist leider außer dem Namen nichts bekannt.


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