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Lotos im Gartenteich

Lotos

Mit ihren langen Stielen über dem Wasser thronenden, rosafarbenen Schalenblüten gehören Lotosblumen zu den schönsten Wasserpflanzen. Gemeinhin gelten sie als exotische Pfalnzen, deren Überwinterung bei uns nicht möglich ist. Dabei können sie durchaus ganzjährig im Teich bleiben und sind pflegeleichter als gedacht.
Nelumbien zieren viele Wassergärten in der ganzen Welt. Zu der Gattung Nelumbo gehören lediglich zwei Arten, der Amerikanische Lotos ( Nelumbo lutea) mit einfachen, selten halbgefüllten, cremegelben Blüten sowie der Asiatische Lotos ( Nelumbo nucifera). Er besitzt rosafarbene Blüten, die einfach, halbgefüllt oder gefüllt sein können. Das Besondere dieser exotischen Wasserpflanzen sind ihre bis zu 35 Zentimeter im Durchmesser großen Blüten, die auf hohen Stielen über dem Wasser schweben. Auch die bläulichgrünen Blätter sind sehr eindrucksvoll. Aus den Schwimmblättern bilden sich Luftblätter, die eingerollt das Blätterdach durchstoßen. Die schild- und zum Teil trichterförmigen Blätter haben einen Durchmesser von 30 bis 60 Zentimetern und sind mit einer Wachsschicht überzogen. Durch deren Nano-Konstruktion entsteht der sogenannte Lotos-Effekt, das Wasser perlt einfach ab, benetzt die Pflanzen nicht und spült Staub und Dreck weg. In den USA sind Lotosblumen in allen Staaten von Nord bis Süd in Wassergärten zu finden. In Asien dagegen ist die Lotosblume eine heilige Pflanze des Buddhismus. Hier wird sie teilweise auch landwirtschaftlich genutzt, denn die Wurzelstöcke und Samen sind essbar. Die Asiatische Lotosblume kommt in weiten Teilen Asiens (bis nach Sibirien) sowie in Nordost-Australien vor. Sie ist im Orient und in Asien seit über 3.000 Jahren in Kultur - ob als Wasserschönheit, Nahrungsmittel oder als Symbol spiritueller Perfektion.


Beste Bedingungen

Lotospflanzen brauchen einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Ideal ist ein Platz an einer Mauer, die Sonnenstrahlen reflektiert und die Wärme speichert, oder von allen Seiten geschlossene Innenhöfe, sofern genügend Sonne hineinscheint. Am besten platziert man sie in einem großen Teich oder einem Wasserbecken ( nicht kleiner als ein Quadratmeter Fläche) und mit einer Tiefe von mindestens 60 Zentimeter, damit die Wurzelstöcke im Winter nicht erfrieren. Der Wasserstand über den Pflanzerde sollte zehn bis 20 Zentimeter betragen. Werden die Seerosen in Kübel gepflanzt, kann man sie auch zum Herbst hin in tieferes Wasser setzen und im Sommer bei niedrigem Wasserstand kultivieren ( Vorteil der besseren Aufheizung). Lotosblumen brauchen klares Wasser zum Gedeihen. Schmutziges Wasser und Fäulnis tun ihnen nicht gut. Die Pflanzen benötigen schwere Lehmerde. Als Dünger eignen sich organische Dünger wie Hornspäne, Hornmehl oder Guano. Die Substratschicht sollte 30 bis 40 Zentimeter hoch sein. Das düngerhaltige Substrat wird im unteren Drittel der Schicht eingebracht. Auf dem Substrat werden Stücke des Rhizoms im Frühjahr, Ende April bis Ende Mai, gepflanzt. Nach der Pflanzung werden diese mit einer Schicht groben, gewaschenen Sandes abgedeckt. Bei optimalen Bedingungen sind Lotosblumen sehr schnellwüchsig und blühen reichlich ab Mitte Juli. Nur in sehr kühlen Sommer können sich die Knospen nicht entwickeln. Im Laufe der Vegetationszeit müssen die Pflanzen nachgedüngt werden. Das Lotos sich sehr rasch ausbreiten kann und Teiche zuwachsen, ist es angebracht, sie in Behälter zu pflanzen. Für die Freilandkultur in Deutschland eignen sich sowohl Nelumbo lutea als auch Nelumbo nucifera, selbst wenn Letztere längere Zeit braucht, ehe sie zum Blühen kommt. In wärmebegünstigten Regionen (Weinklima) kann ebenso Nelumbo `Mrs. Perry D. Slocum` mit Erfolg kultiviert werden.


Ideal als Kübelpflanze

Lotos lässt sich ebenso hervorragend in großen Kübeln kultivieren. Zu diesem Zweck sollte man Rhizome von starken Pflanzen, die auf dem Wasser schwimmen, während der Vegetationszeit von Juni bis Juli von der Mutterpflanze entnehmen. In Töpfen kann bei einer Wassertemperatur von 15 bis 30° die Weiterkultur erfolgen. Lotosblumen brauchen über einen Zeitraum von etwa drei Monaten relativ hohe Temperaturen, um Blüten zu entwickeln. Ideal ist ein 60 bis 80 Liter großer Kübel. Der Vorteil eines Kübels ist, dass dieser auch zum Überwintern ins Haus oder den Wintergarten gestellt werden kann. Im Haus sollte dieser sehr hell und warm direkt an einem Fenster aufgestellt werden, so dass die Lotosblume während der Wintermonate genügend Sonne und Wärme bekommt. Im Sommer kann der Kübel auf den Balkon, am besten Südseite, oder in den Garten an einen sonnigen, windgeschützten Ort gestellt werden.


Exotisches Flair in Europa

Ausschlaggebend für die Entwicklung der Lotosblume in Deutschland sind ein warmer Sommer, ein vollkommen sonniger Standort sowie ein gut durchwärmter Teich. Letzteres ist jedoch nicht gegeben, sofern Lotos entlang großer Teiche angepflanzt wird. Hier sind die Wassertemperaturen zu kühl für das Gedeihen der Pflanze. Im Winter verliert Lotos bei der Freilandkultur seine Blätter. Wenn er in Kübeln kultiviert wird, empfiehlt sich ein frostfreier Raum, um ein Durchfrieren zu verhindern. Selbstverständlich kann man Lotos auch in geheizten Becken oder in Glashäusern kultivieren: Das Wichtigste ist aber immer direktes Sonnenlicht. Lotosblumen sind winterhart, allerdings nur, wenn ihre Rhizome nicht durchfrieren. Damit haben sie nahezu die gleichen Ansprüche wie viele winterharte Seerosen. Sofern wenigstens 30 Zentimeter Wasser über und 30 Zentimeter Erde unter den Rhizomen vorhanden sind, übersteht Lotos nahezu jeden Winter in Deutschland, ganz gleich, ob es sich um die asiatische oder amerikanische Nelumbo-Art handelt. Übrigens gibt es auch in Europa wildwachsende Lotosblumen: Am Lago di Mantova in Norditalien haben sie sich stark vermehrt und besiedeln den ganzen See. Ebenso sind sie im Botanischen Garten der Villa Taranto in Verbania zu sehen. In den Monaten Juni bis September kann man die in einem großen Weiher bewundern. Auch im Norden Deutschlands gedeihen Lotosblumen, und zwar etwa im Arboretum Ellerhoop in Schleswig-Holstein. Von Juli bis September kann man das eindrucksvolle Schauspiel der Blüten bestaunen.


Pflanzzeit

Lotos sollte nur ruhend verpflanzt werden, daher am besten vor der Wachstumsphase im Frühjahr zwischen Anfang März und Anfang Mai. Zum Pflanzen von Nelumbo verwendet man ein Gemisch aus Sand und Lehm. Der Behälter wird circa 30 Zentimeter hoch mit Substrat gefüllt und gewässert, bis eine Art Brei entsteht. Wichtig ist, eine Handbreite unterhalb des Gefäßrandes frei zu lassen, in die später das Wasser aufgefüllt werden kann, sodass eine Art Miniteich entsteht. Zu diesem Zeitpunkt wird noch nicht gedüngt. Es empfiehlt sich, das Austreiben und die Wurzelbildung abzuwarten. Das Lotosrhizom wird waagerecht mit der Triebspitze zur Mitte in das Substrat gedrückt. Dabei muss die Triebspitze unbedeckt bleiben. Anschließend wird der Wasserspiegel eine Handbreit über das Substrat aufgefüllt. Danach benötigt die Pflanze vor allem Wärme, damit sie zu treiben beginnt. Damit Nelumbo auch zur Blüte kommt, braucht er eine längere Phase, die er am besten im Freien bei einer Außentemperatur von über 20° C verbringt. Ein Frühjahrsaufenthalt im Folien-Gewächshaus fördert die Blühfreudigkeit deutlich.

 

Resumee

Lotospflanzen benötigen einen warmen, sonnigen Platz und sehr nährstoffreichen Boden. Stimmen die Rahmenbedingungen, können die Pflanzen auch in Deutschland in warmen Sommern blühen. Diese imposanten Wasserpflanzen lassen sich sowohl im Teich als auch im Kübel kultivieren. Die Rhizome vertragen zwar nicht das Einfrieren, können aber im Freiland im Teich bleiben, solange dieser tief genug ist und nicht durchfriert.


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