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Schwimmen im eigenen Gartenteich

So manch einer genießt es, sich nach getaner Arbeit oder einfach von der Hitze des Tages in kühlem Wasser zu erfrischen. Und träumt
dabei vom ganz privaten Schwimmbad.
Bei einem Traum muss es gar nicht bleiben, denn ein Schwimmteich ist kein unmögliches Unterfangen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Und der Vorteil liegt auf der Hand: Im Gegensatz zum klassischen, blau gekachelten Swimmingpool, der viel Technik und jede Menge Chemieeinsatz, benötigt, wird bei einem Schwimmteich das Wasser auf natürliche Weise gereinigt. Es gibt verschiedene Teichtypen, die auf erprobten Systemen beruhen. In der Regel werden sie von Galabauern gebaut. Die einfachsten kommen mit wenig Technik aus. Sie brauchen jedoch große Regenerationszonen, in denen Sumpf- und Wasserpflanzen für die Wasserreinigung sorgen. Andere Schwimmteiche mit sehr kleiner Regenerationszone ähneln fast dem klassischen Swimmingpool. Sie brauchen wie dieser viel Technik, aber sie arbeiten ohne jeden Chemikalieneinsatz. Welcher Schwimmteich-Typ ist nun der richtige für den eigenen Garten? Wichtige Faktoren zur Entscheidungsfindung werden im Folgenden beleuchtet, und zwar für solche Teiche, die vielleicht sogar in Eigenarbeit realisiert werden können. Bei technikintensiven Teichen sollte man auf jeden Fall erfahrene Teichbauer zu Rate ziehen.

Was genau ist ein Schwimmteich?

In jedem größeren Teich könnte man schwimmen. Aber genau genommen handelt es sich dabei nicht um einen Schwimmteich. Denn dieser verfügt über eine pflanzenfreie Schwimm- und eine umgebende Regenerations- oder Pflanzenzone. Die Schwimmzone muss man sich dabei als eine Art Kasten, das spätere Schwimmbecken, vorstellen. Hier wird eine Grube von gut zwei Meter Tiefe mit senkrechten Wänden ausgehoben. Mit einer Konstruktion aus Steinen (Mauerbau) oder Holz und Teichsäcken zur Stabilisierung wird das Becken bis etwa 50 Zentimeter unter die spätere Wasseroberfläche an den Wänden hochgezogen. Den Abschluss bilden zum Beispiel stabile Hölzer oder eine Mauerkrone. Auf der Folie, die dort herübergelegt wird, kann man später Holzplanken oder passende Steine platzieren, auf denen man dann sitzen und ein- und aussteigen kann. Das Mindestmaß des Beckens sollte 3 x 5 Meter betragen. Wenn es noch größer sein kann, umso besser, denn die Größe der Regenerationszone beträgt dabei je nach Technikeinsatz zwischen 40 und 60 Prozent der Schwimmfläche.

Was benötigt man für einen Schwimmteich?

Zunächst braucht man, wie bereits erwähnt, genügend Platz. Außerdem eine gute Planung, damit man weiß, wo der Teich gebaut wird und welche Kosten auf einen zukommen. Am besten nimmt man ein Blatt Papier und fängt spielerisch mit der Neugestaltung des Gartens an. Ist man sich über die Lage des Schwimmteichs noch im Unklaren, können Teich, Steg, Sträucher, Steine etc. maßstabsgerecht zugeschnitten und auf dem Papier hin- und hergeschoben werden. Eine gute Bezeichnung oder farbige Ausmalung ist nie falsch. Der endgültige Plan wird dann entweder in einen großen Plan übertragen, so wie es ein Galabauer machen würde, oder man klebt die einzelnen Bestandteile auf. Bei der Planung sollte man auch die Zufahrtsmöglichkeiten für großes Gerät wie Bagger und die Abtransportmöglichkeiten für den Aushub berücksichtigen. Der Aushub beträgt mindestens 40 m3. Im Gegenzug müssen mehrere Tonnen Kies oder Zeolith für die Regenerationszone herangeschafft werden. Als Nächstes ist es sinnvoll sich über die eingesetzte Technik klar zu werden und eine detaillierte Kostenaufstellung zu machen, selbst wenn man viel in Eigenarbeit leisten kann. Falls man hierbei nicht alles berücksichtigt, kann der Traum vom eigenen Schwimmteich schnell platzen, denn die Kosten können durchaus im unteren fünfstelligen Bereich liegen. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Eine Pumpe ist das Minimum an Technik. Sie wird entweder in einem Pumpenschacht mit entsprechendem Abstand zum Teich oder im Teich selbst untergebracht. Sinn macht auch ein Filter, über den das Wasser in den Teich zurückgeführt wird. Ein Skimmer kann, muss aber nicht eingesetzt werden. Auch Quellsteine und Fontänen sind optional. Zu einem Schwimmteich gehört ein Einstieg, über den man sicher in den Teich hinein- und wieder herauskommt. Je nach Ausführung entstehen hier niedrigere oder höhere Kosten ebenso für ein Holzdeck, das zum Sonnenbaden benutzt werden kann. In einem weiteren Schritt geht man an den Zeitplan. Hierbei müssen Lieferzeiten, beispielsweise für die auf Maß angefertigte Folie, beachtet werden. Und je frühzeitiger potenzielle Helfer einen Termin einplanen können, desto sicherer ist es, dass sie dann auch zur Verfügung stehen.

Wie baut man einen Schwimmteich?

Wenn nun der Platz, der Teichtyp inklusive benötigter Technik und Material sowie die Kosten geplant sind, geht es an die Umsetzung. Bei Baubeginn sollte das Baumaterial für das Becken bereits vor Ort sein. Die Regenerationszone wird später angelegt. Das dafür benötigte Material kann gelagert werden. Wenn das Becken ausgehoben ist, kann die Folie eingebracht werden. Aufgrund ihres erheblichen Gewichts sind mehrere Leute notwendig, die dafür sorgen, dass sie möglichst faltenfrei verlegt wird. Nun wird eine erste Schicht Material (Kies, Zeolith, Splitt) in die Regenerationszone eingebracht, dann werden die Dränagerohre verlegt und anschließend wird die Zone komplett aufgefüllt. Ebenso wie beim Aushub macht hier der Einsatz eines Kleinbaggers Sinn, denn es sind mehrere Tonnen zu bewegen.

Tipp: Mindestens zweimal im Jahr sollte der Schwimmbereich mit einem Schlammsauger gereinigt werden, damit das Wasser immer klar bleibt.

Jetzt ist es soweit: Der Teich kann mit Wasser gefüllt werden. Zunächst befüllt man ihn bis zum Rand des Beckens bzw. so, dass das Wasser ungefähr zehn Zentimeter in der Regenerationszone steht. Jetzt müssen die Pflanzen zügig gesetzt werden, denn sie vertragen keine lange Trockenheit. Die Pflanzen der Regenerationszone dienen dazu, dass viele Nährstoffe verbraucht werden und so dem Algenwachstum vorgebeugt werden kann. Wenn alle Pflanzen an Ort und Stelle sitzen, wird der Teich bis oben hin aufgefüllt.
Ganz zum Schluss werden nun Sitzsteine oder Holzdeck sowie der Einstieg installiert. Wenn dann auch noch der Teichrand bepflanzt ist und der Weg zum Teich gestaltet ist, steht der Abkühlung nach einem arbeitsreichen Tag und dem sommerlichen Badevergnügen im eigenen Garten nichts mehr im Wege.

 


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