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Stege und Decks am hölzernen Teichrand

Stege und Decks am hölzernen Teichrand

Holzstege erschließen erst einen Teich und schaffen Nähe zum Wasser. Sie bringen uns etwa vom Ufer bequem zum Schwimmbereich, wo eine Leiter ins Wasser führt. Bei dicht verwachsenen, älteren Teichen ist der Holzsteg oft die einzige Lücke im Ufersaum. Unter den Brettern können zudem technische Einbauten wie Skimmer und Pumpenschacht versteckt werden. In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie Stege und Decks richtig einsetzen und am Teichrand einbauen.

Auf dem Holzweg

Brücken aus Holz sind beliebt. Fertige Modelle zu kaufen oder individuelle Einzelstücke anfertigen zu lassen, kann sehr teuer werden. Oft wirken allzu verspielte Formen in kleinen Gärten zu aufdringlich und schlichtere Lösungen passen besser zu einem naturnah angelegten Teich. Eine einfache Lösung ist die Konstruktion wie bei einem Holzsteg. Auf langen Kanthölzern, die auf Fundamenten am Ufer ruhen, werden die Bretter montiert. Zwischenfundamente im Teich aus mit Beton verfüllten Schalsteinen oder schönen Findlingen verhindern ein Durchbiegen bei Längen von über drei Metern. Solche knapp über dem Wasser liegenden Brücken können gut mit Holzstegen kombiniert werden oder als ,,Seitenarm" vom Steg durch die Flachwasserzone an ein anderes Ufer führen. Man kann sich aber auch von den Zickzack-Brücken der japanischen Gärten inspirieren lassen. Runde, geschwungene Formen passen besser in den Naturgarten als ein sperriges Rechteck. Sie sind zwar in der Ausführung aufwändiger, fügen sich aber harmonischer in die Rundumgestaltung des Teiches ein.

Baustoff Holz

Holz ist verglichen mit Stein ein weiches und warmes Material. So fügen sich Holzstege auch sehr gut in die Uferlandschaft ein. Am häufigsten werden Stege in rechteckiger Form gebaut. Doch Holz lässt sich gut bearbeiten. Runde, geschwungene oder unregelmäßige Grundformen sind in der technischen Ausführung nur mit ein wenig Mehraufwand verbunden. Leichte Gefälle am Ufer bieten die Möglichkeit, zwei oder mehrere Plateaus anzulegen. Um nicht die kostbare Wasserfläche verbauen zu müssen, ist es anzuraten, einen Großteil des Stegs außerhalb des Teichs zu bauen. Die offene Wasserfläche sollte zur Stegfläche in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. An einem kleineren Teich wirkt ein als Holzsteg konzipierter großer Sitzplatz erdrückend, eine Lösung ganz außerhalb des Teiches wäre besser.

Raffinessen 

Große Stegflächen wirken manchmal monoton und langweilig. Oleanderbäume in hübschen Gefäßen bringen Farbe und Abwechslung und bieten auch noch Sicht- und Windschutz. Aussparungen im Steg direkt über dem flachen Wasser können mit Flusssteinen ausgelegt und einem Quellstein belebt werden. Ebenso gut lässt sich ein Steg mit einer Pergola, einem Gartenhäuschen, einem Grillplatz oder einer Sandkiste kombinieren. Seitenarme des Stegs oder Brücken, die mit dem Steg in Verbindung stehen, laden erst zum Spaziergang um einen Teich ein. Trittsteinwege locken vom festen Ufer in die Flachwasserzone und können eine Abkürzung in den Garten sein.

Trockendock

Auch ohne Betreten des sensiblen Flachwasserbereichs lassen sich von einer Brücke aus viele interessante Wasserinsekten wie Rückenschwimmer, Taumelkäfer, Gelbrandkäfer oder Libellenlarven beobachten. Ein Holzsteg, auf dem man sich gut auf den Bauch legen und ins Wasser schauen kann, bietet sich als Beobachtungsplattform an . Mit Kescher und Wasserlupe bekommt man näheren Einblick in die komplexe und fantastische Welt der Teichlebewesen.

Fundamente

Mit dem Bau des Stegs kann noch begonnen werden, bevor das Wasser zur Gänze in den Teich eingelassen wird, wobei die Höhe des Stegs natürlich vom geplanten endgültigen Wasserstand abhängt. Der Steg selbst sollte mit dem Wasser keinen Kontakt haben. So müssen auch die Fundamente (Schalsteine mit den Maßen 30 x 25x 50 cm, abgeschnittene Betonrohre oder Ähnliches) so eingerichtet werden, dass ihre Oberkanten 2 bis 4 cm über das endgültige Wasserniveau herausragen. Bei einem 10 cm Kantholz, das als Auflage dient, verhindern Stützfundamente alle drei Meter ein Durchbiegen oder Schwingen beim Darübergehen. Die Fundamente ,,am Festland" gräbt man direkt in die Erde. Jene im Teich werden im Schotterbett durch Abgraben oder Anschütten mit Hilfe einer Wasserwaage (oder eines Nivelliergeräts) auf dasselbe Niveau gebracht und anschließend alle Fundamente mit Beton verfüllt. Größere Folienreste, die beim Abschneiden anfallen, können unter dem Steg auf der Erde ausgebreitet werden. Sie verhindern, dass hartnäckiges Unkraut zwischen den Brettern durchwächst. Bereits am nächsten Tag, nach dem Aushärten des Betons, kann der Steg fertig gebaut werden.
Die Arbeiten am Wasser bringen Gefahren mit sich. Soweit möglich sollten Akkubohrmaschinen verwendet werden. Vor allem Kabeltrommeln oder Verbindungsstecker zur Bohrmaschine fallen leicht einmal durch eine ungeschickte Bewegung ins Wasser. Überprüfen Sie Ihren Fehlerstromschutzschalter. Nie sollte sich jemand während der Arbeiten im Wasser aufhalten.

Holzarbeiten

Naturbelassenes Lärchenholz hat sich im Freien bestens bewährt. Kesseldruckimprägnierte oder mit Holzschutzmitteln behandelte Bretter sind am Wasser wegen der Gefahr der Auswaschung durch Regen weniger geeignet. Die Stegbretter sollten eine Stärke von 4 cm haben, gerade und nicht verzogen sein. Da glatt gehobeltes Holz bei Nässe rutschig wird, gibt es auch geriffelte Bretter im Handel. Lärchenholz bekommt mit den Jahren eine schöne, silbergraue Patina.

Empfehlenswerte Holzarten

Gebirgslärche: Sie ist wegen ihres hohen Harzgehaltes gut im Freien verwendbar und lässt sich auch leicht bearbeiten. Als heimisches Holz ist sie beliebt. Mit der Zeit bekommt sie eine silbergraue, raue Oberfläche, die auch ohne Riffelung natürlichen Halt gibt. Weitere empfehlenswerte heimische Hölzer sind Robinie, Weißtanne, Erle und Eiche, die jedoch etwas schwieriger zu bearbeiten, teurer und seltener zu bekommen sind.

Nicht zu empfehlende Holzarten:

Alle Arten von druckimprägnierten Hölzern, da die meisten Imprägniermittel giftig sind und in Teich und Umwelt gelangen. Kiefer und Fichte wegen ihrer geringeren Witterungsbeständigkeit. Die immer häufiger und oft auch billiger als die heimische Lärche angebotene Sibirische Lärche wegen des unkontrollierten Abbaus durch illegalen Einschlag und der Gefährdung des Sibirischen Tigers, Amur-Leopards, Wolf und anderer seltener Arten. Bei mit dem FSC(Forest Stewardship Council)-Gütesiegel gekennzeichneten Hölzern kann man sicher gehen, dass es sich um Holz aus nachhaltig und umweltfreundlich geführter Waldwirtschaft handelt. Tropenhölzer. Auch Plantagenhölzer, die das FSC-Gütesiegel tragen, müssen um den halben Erdball verschickt werden.

Schritt für Schritt: Ein Steg wird gebaut

Schritt 1: Mit verzinkten Eisenwinkeln werden die parallel ausgerichteten, als Auflage dienenden Kanthölzer mit Dübeln (Stärke 10 mm) und Sechskantschrauben auf den Fundamenten (hier ausbetonierter Schalstein) montiert. Danach werden Kanthölzer und Eisenwinkel durch Holzschrauben verbunden.
Schritt 2: Die fertig zugeschnittenen Stegbretter werden zunächst mit Distanzhölzern (Eisenwinkel) aufgelegt, um zu schauen, wie die Bretter auf die ganze Länge passen. Abstände können jetzt noch verringert oder vergrößert werden, mehr als 5 mm sind nicht zu empfehlen. Eine lange Aluminiumlatte hilft, die ausgelegten Bretter in eine Linie zu bringen.
Schritt 3: Die Bretter können direkt von oben geschraubt werden. Eleganter ist aber das Anfertigen von Teilelementen aus einigen Brettern und Querleisten an der Unterseite, die dann - von oben unsichtbar - seitlich an den Kanthölzern montiert werden. Die äußersten Bretter sollten aus optischen Gründen über das Auflageholz hinausragen.
Schritt 4: Unter den Brettern können technische Einbauten wie Pumpenschacht, Skimmer oder elektrische Installationen versteckt werden. Durch einen einfachen, ausgeschnittenen Holzdeckel sind sie jederzeit zugänglich.


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