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Bachlauf am Gartenteich "panta rhei"

 

Einen Bachlauf aus Steinfolie selber bauen

Zwar meint Heraklits "panta rhei", alles fließt, etwas anderes, übertragen auf den Gartenteich ist fließendes Wasser jedoch sehr beliebt. Einen Bachlauf zu bauen, ist aber nicht immer ganz einfach. Staustufen, in denen noch Wasser ist, wenn die Pumpe nicht mehr läuft, anstelle von leer gelaufenen, unschönen Rinnen sind der Wunsch jedes Gartengestalters.

Die Folie

Das Problem liegt hauptsächlich in der Folie, die den Bachlauf abdichtet. Ist sie schwarz oder grün und, wie eigentlich immer, glatt, sieht man den unnatürlichen Untergrund auf den ersten Blick. Lässt sich alles im Bachbett noch mit Kies, Steinen und Sand kaschieren, so gibt es dort, wo das Wasser über die Kante stürzt oder rinnt, also an Wasserfällen, nichts zu verbergen. Gnadenlos liegt die Folie offen und verweist sofort auf den "unnatürlichen" Zustand des Bachlaufs. Die einfache Lösung für dieses häufige Problem heißt "besandete Steinfolie". Man kann sie in jedem guten Gartencenter von mehreren Herstellern von der Rolle in beliebiger Länge kaufen (von Ubbink z.B. in Breiten von 40, 60, 100 und 120 cm), so dass auch kein Verlängern und Anschweißen der Folienbahnen notwendig ist. Die PVC-Folie wurde vom Hersteller mit feinem Sand bis hin zu feinem Kies beschichtet und sieht damit so natürlich wie die umgebende Erde aus. Kies, Sand oder Steine passen in der Gestaltung perfekt dazu, ebenso fügen sich Pflanzen auf gefällige Art ein. Wird die Folie entsprechend gewölbt und modelliert, kann man sie ohne weiteres Zuschneiden oder Ankleben ins vorbereitete Bachbett legen. Pflanzen und Ministrahler setzen diesen kleinen Bach in Szene.

So wird gepflanzt

Der kleine Bachlauf wird von Wasser gespeist, das sich aus einem Quellstein ergießt und über mehrere Stufen in einen Folienteich plätschert. Eine kräftige Pumpe im Teich mit einer Förderleistung von 6000 Litern pro Stunde transportiert das Wasser nach oben. Ob Sie eine Spezielle Bachlauf- oder eine normale Teichpumpe wählen, ist eigentlich egal. Wichtig ist die Pumpenkennlinie, an der Sie ablesen können, wieviel Wasser noch aus dem Quellstein kommt, wenn er etwa einen Meter über dem Teich liegt. Denn eine Pumpe mit einer Nennleistungen von 6000 l/h bringt in einem Meter Höhe deutlich weniger Leistung, wie wenig, hängt von der Pumpenqualität ab. Es ist daher besser, eine regelbare Pumpe mit etwas höherer Leistung zu kaufen als eine Einfachpumpe, die vielleicht nur noch ein dünnes Rinnsal produziert. Über eine Zeitschaltuhr lassen sich Beginn und Ende selbsttätig steuern. Denn ein Bachlauf, in dem die Pflanzen ja in den Pflanznischen stehen, braucht nicht ständig zu laufen, es sei denn, die "Quelle" wäre der Filterauslauf. Zur besonderen Attraktion wird der Bachlauf am Abend, wenn sechs Ministrahler das tosende Wasser und die Pflanzen in ein märchenhaftes Licht tauchen. Das Bachbett wurde in mehreren Stufen und am Rande zu Pflanznischen geformt. Die Ränder der Steinfolie weisen als "Kapillarsperre" nach oben, wodurch das Wasser im Bachbett verbleibt und nicht in die umliegende Erde wandern kann. Pflanzen überwachsen und verdecken die Folienränder. Besonders gut eignen sich dazu üppig wachsende Bodendecker wie das gelb blühende Pfennigkraut und der blau blühende Günsel. Man pflanzt sie in Nischen zwischen den Steinen, die sie bald malerisch einfassen und überwachsen werden. Lockern Sie den Boden und durchmischen Sie ihn mit Kompost und 100-120 g Hornspänen/m2 als langsam fließende Stickstoffquelle. Zum steilen Hang passen Steingartengewächse, die Trockenheit vertragen, wie Bartiris, Steinkraut, Strandnelke, Ziergräser, Bergenien oder Kriechgehölze wie die Felsenmispel, Cotoneaster dammeri. Im unteren Bereich und am Uferrand des Gartenteichs dominieren die Feuchtigkeit liebenden Etagenprimeln, der lange blühende Blutweiderich, das unermüdliche, schnellwüchsige Pfennigkraut und Farne wie der winterharte Hirschzungenfarn mit nestartig angeordneten, riemenförmigen und frischgrün glänzenden Blättern.
Das brauchen Sie für unseren Vorschlag:
5 Meter Steinfolie, Breite 120 cm
6 Niedervolt-Ministrahler
3 x Etagenprimeln (Primula x bulleyana) oder
3 x Astilben (Astilbe chinensis) oder 5 x Gauklerblume (Mimulus luteus)
1 x Blutweiderich (Lythrum salicaria) oder
5 x Wiesenknöterich (Bistorta officinalis)
3 x Günsel (Ajuga reptans)
1 x Hirschzungenfarn (Phyllitis scolopendrium)
7 x Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
3 x Bergenie (Bergenia cordifolia) oder
3 x Mädesüß (Filipendula ulmaria)

So wird gepflegt

Bachlauf, Wassergarten und Steingarten gehen in diesem Beispiel eine glückliche Kombination ein und ergänzen sich gegenseitig. Während sich bei den wenigen Pflanzen im und am Bachlauf im zeitigen Frühjahr noch nicht viel tut, hat gerade dann ein Steingarten seine hohe Zeit. Trockenheit liebende Alpenpflanzen entfalten ein wahres Blütenfeuerwerk und mit frischen Trieben schicken sie sich an, neues Terrain in ihrer Umgebung zu erobern. Putzen Sie nach dem Winter die Pflanzen durch, entfernen Sie erfrorene und vertrocknete Blätter und altes Laub. Bringen Sie zwischen den Stauden eine dünne Schicht Kompost (5-7 l/m2) und damit eine langsam fließende Nährstoffquelle aus. Mit einer Kralle oder einem Grubber wird bei dieser Gelegenheit der Boden gelockert und durchgearbeitet. Jetzt können Sie auch Veränderungen vornehmen, die Pflanzen teilen oder durch neue ergänzen. Der Hirschzungenfarn sieht nach dem Winter zwar grün aus, aber die Blätter haben durch den Frost unschöne schwarzbraune Flecken. Entfernen Sie diese Blätter vorsichtig, denn der von innen her wachsende neue Schopf mit frischgrünen neuen Blättern ist noch sehr empfindlich. Auch der Bachlauf braucht ab und zu eine Reinigungskur, denn Blätter, Stiele und anderer Unrat stehen einem kräftigen Fließen des Wassers im Wege. Ist die Folie veralgt, können Sie mit der Hand Fadenalgen entfernen. Grüner Belag verschwindet, wenn Sie die Folie mit einem umweltfreundlichen Algenmittel besprühen und abtrocknen lassen. Die darin enthaltenen Wirkstoffe (Tenside) sind in der Regel harmlos und mit Seife eng verwandt. Setzen Sie sie sparsam ein. Im Frühling wird die Pumpe ins Wasser gesetzt, kurz vor dem Frost wieder entfernt und den Winter über frostfrei gelagert. Stellen Sie die Pumpe nicht direkt auf die Folie, sondern auf einen Ziegelstein. So kann ihr Einzugsloch nicht verstopfen. Die Pumpe, die den Bachlauf speist, sollte nicht an der tiefsten Teichstelle liegen, damit sie nicht den ganzen Dreck ansaugt. Liegt sie aber mindestens 70 cm tief, so kann sie im Winter auch im Teich verbleiben. Einige moderne Pumpen können sogar ohne Schaden einfrieren, dies ist aber bei der Pumpe extra ausgewiesen. Sie wird dann einfach abgeschaltet und im Frühjahr wieder in Betrieb genommen. Achten Sie darauf, dass im Boden liegende Wasserschläuche etwas länger gefroren sein können als der Teich. Warten Sie also mit dem Einschalten, bis auch der Boden in 30 bis 50 cm Tiefe aufgetaut ist. Ein Bachlauf ist leicht zu errichten. Er ist eine ideale Möglichkeit, den Teichaushub zu verwenden. Mit besandeter Folie ergibt sich ein fast natürliches Aussehen, ein Schmuckstück für jeden Garten.


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