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Keine Angst vor großen Steinen

Keine Angst vor großen Steinen

Findlinge, Quellsteine und Platten wirken erst am Wasser so richtig. Selbst 20 Tonnen schwere Steine lassen sich heute ohne große Schwierigkeiten an die gewünschte Stelle setzen, vorausgesetzt, es gibt eine befestigte Zufahrt. Die gestalterischen Möglichkeiten sind dadurch enorm gestiegen. In Kombination mit Wasser lassen sich so tolle Projekte verwirklichen, die schon aus der Ferne überzeugen.

Eine neue Ära

Die Technik hat in den letzten Jahrzehnten Meilensteine gesetzt. Ganze Steingitterkörbe (Gabionen) werden fertig gefüllt versetzt. Im Modulsystem entstehen in atemberaubender Geschwindigkeit meterhohe Mauern. Tonnenschwere Rohplatten im Lastwagenformat können direkt in den Garten geliefert werden. Neue, ungeahnte Perspektiven haben sich durch moderne Transport- und Verarbeitungsmethoden ergeben. Mit Vakuumtechnik angesaugt, lassen sich große Natursteinplatten einfach, mühelos und präzise verlegen. Das Gestalten mit großen Steinen ist nicht nur spektakulär, es erfordert auch eine außergewöhnliche Planung. Lage und exakte Position müssen schon vorher feststehen. Felsenfest steht, was einmal gesetzt wurde.

Bruchrau oder veredelt

Farbe, Härte und Struktur bestimmen im Wesentlichen das charakteristische Aussehen einer Gesteinsart, die je nach Fundort noch ein spezifisches Kolorit, eine nur in dieser Gegend vorkommende Eigenheit haben kann. Wichtig für das Aussehen ist auch die Art und Weise, wie der Stein gewonnen und weiterverarbeitet wird.

Durch Spalten entstehen raue Oberflächen. Steine können aber auch gesägt werden. Die technischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten so weit verbessert, dass für die Plattengewinnung auch Hartgesteine herangezogen werden können. Die Oberflächen der Natursteinplatten können unbehandelt spaltrau, fein oder grob bearbeitet worden sein. Oberflächen, die sandgestrahlt, geflammt, scharriert, gestockt oder gespitzt worden sind, bezeichnet man als grob bearbeitete Flächen. Das Sandstrahlen ist die am häufigsten angewandte Methode. Je nach Körnung des Quarzsands, der unter hohem Druck auf die Steinoberfläche geblasen wird, erzielt man eine mehr oder weniger grobe Struktur. Zu verschiedenen Größen zurechtgeschnittene Granitplatten werden meist sandgestrahlt angeboten, damit sie eine schönere Oberfläche erhalten. Beim Flämmen splittert der Stein durch hohe Temperaturschwankungen ab, dadurch ist die Oberfläche etwas unregelmäßiger. Scharriert bezeichnet man Oberflächen, die mit einem flachen Scharriereisen behandelt worden sind, wodurch gerade, reifenförmige Spuren auf dem Stein hinterlassen werden.
Selten sieht man gestockte Flächen. Die Ansichtsseite wird mit einem pneumatischen Stockhammer zertrümmert, dessen Schlagseite aus vielen pyramidenförmigen, spitzen Erhebungen besteht. Es entsteht dabei eine aufgeraute und je nach Gesteinsart charakteristische Struktur. Ähnlich sehen gespitzte Oberflächen mit klar erkennbaren Spitzeisenspuren aus.

Ohne Mauer kein Teich

Teiche können auch auf sehr steilem Gelände gebaut werden. Was es dazu braucht, ist eine Mauer. Ein Teich am Hang muss kein Widerspruch sein. Er hat anderen den Panoramablick voraus. Wenn Gegenhänge und Nachbargrundstücke weit weg sind, ist der Sichtschutz trotz der Offenheit gegeben. Es wirkt eleganter, wenn die Teiche im unteren Bereich des Gartens angesiedelt werden. Um den Bau von Mauern zur Böschungssicherung kommt man meist nicht herum. Solide gebaut und gekonnt begrünt, bieten sich Wurfsteinmauern zur Hangbefestigung an. Mauern aus großen Steinblöcken sind in Kombination mit Wasser besonders reizvoll. Eine mächtige Wurfsteinauer, deren Höhe sich scheinbar verdoppelt, weil sie sich im Wasser spiegelt, macht Eindruck.

Felsen und Riesen

Hatte man sich vor nicht allzu langer Zeit darauf beschränkt, Steine vorwiegend per Hand zu verlegen, so sind heute die Anforderungen weit höher. Größe und Gewicht sind nicht mehr von der Muskelkraft des Verlegers abhängig. So wurden noch wurden noch nie so viele Wurfsteinmauern wie in den letzten Jahren gebaut. Sie sind die beste Alternative zur klassischen Mauer. Böschungen können mit Hilfe eines Baggers auch mit großen, tonnenschweren Steinblöcken locker gestaltet werden. Dabei wird der Hang durch einzelne, in unregelmäßigen Abständen gesetzte Steinblöcke abgefangen. Diese Wurfsteinmauern lassen genügend Raum, um auch größere Stauden oder Gehölze zu pflanzen. Durch die raumgliedernden Steinmauern erschließen sich im Garten erst die vielen kleinen, verwinkelten Plätze, die neugierig machen und den Betrachter zum Weitergehen einladen. Der besondere Reiz liegt darin, dass jeder Stein von mehreren Seiten aus betrachtet werden kann und so voll zur Geltung kommt. Je steiler der Hang und je enger die Steine zu liegen kommen, desto mehr erinnern sie an grob geschichtete Trockenmauern.

Größen und Qualität

Steinblöcke für maschinell verlegte Mauern werden im Handel in Gewichtsklassen verkauft. Bei kleineren Mauern bewegen sie sich in der Gewichtsklasse zwischen 300 und 500 kg, bei mittleren zwischen 500 und 1.000 kg und bei großen zwischen 1.000 und 1.500 kg oder darüber. Die Blöcke werden lose geliefert. Der Preis wird per Tonne zuzüglich Transport berechnet. Ein ausreichend großer Zwischenlagerplatz, wo die Blöcke abgekippt und mit dem Bagger aufgenommen werden können, ist für den Bau der Mauer notwendig. Das Material für per Hand zu verlegende Natursteinmauern wird auf Paletten in Gitterkörben, in Bigbags oder lose angeboten. Bei Rauriser Naturstein z.B. bewegen sich die Steine ungefähr in der Gewichtsklasse zwischen 30 kg und 80 kg. Manche Steinlieferanten bieten auch vorsortiertes Steinmaterial an, was sich im doppelt so hohen Preis niederschlägt. Hier handelt es sich um für den Mauerbau besonders geeignetes Material mit relativ geraden Kanten an der Sichtseite, mittlerer Größe und zwei möglichst parallel verlaufenden Lagerflächen (Ober- und Unterseite des Steins).

Ufer aus Stein

Im naturnah gestalteten Garten sind fließende Übergänge erwünscht. Ein Teich wird mehr von der lebendigen und abwechslungsreichen Uferlandschaft geprägt als von der glatten Wasserfläche selbst. Stein und Fels sind die perfekten Gegenspieler zu den Uferpflanzen. Sie schlagen Lücken ins Dickicht des Ufersaums. Der freie Blick aufs Wasser führt über schöne Steinplatten, fantastisch geformte Findlinge und große Felsblöcke.

Bank im Wasser

In ihren Größen abgestufte und in den Ufer- und Flachwasserbereich gesetzte Findlinge sind mehr als nur eine passende Ergänzung zum Grün der Pflanzen. Sind sie groß genug, spricht nichts dagegen, sie als Sitzplatz im Wasser zu benutzen. Bei Schwimmteichen kann auch in größeren Dimensionen gedacht werden. Quaderförmige, große Felsblöcke, die aus dem Wasser ragen, eignen sich gut als improvisierter Tisch.

Liegesteine am Ufer

Rund gewachsene Sandsteine aus einem Flussbett laden wie ergonomische Möbel zum Liegen oder Sitzen ein. Ein Handtuch drauf und man kann lange ausharren und das quirlige Leben im Wasser betrachten. Der Stein kann auch der Endpunkt eines Wegs sein. Ein Platz zum Verweilen, Liegen, Schlafen, Tiere beobachten, Sonnen. Ist ein Liegestein nur schwimmend zu erreichen, wird er zur Insel. Seine von der Sonne gewärmte Oberfläche tut gut, wenn man frierend aus dem Wasser steigt.

Sprung ins Wasser

Felsen können besonders in Schwimmteichen in der Randzone raffiniert in Szene gesetzt werden. Als schwer bezwingbare Monolithen, Klippen und Kletterfelsen locken sie zu einem Sprung ins Wasser. Die Stabilität des Unterbaus (Hangrutschgefahr!), eine einwandfreie homogene Struktur des Felsens (keine Rissbildung) und die ausreichende Standfestigkeit des Steins müssen dabei natürlich gewährleistet sein.

Ein Findlingsweg für Wasserläufer

Ein mit großen Trittsteinen gelegter Weg im Flachwasserbereich, der mit dem Steg in Verbindung steht, erschließt den Teich auch dort, wo er ja eigentlich am interessantesten ist: im dicht besiedelten Dickicht der Ufervegetation. Ein größerer Steinblock von etwa einem Quadratmeter Fläche reicht als Beobachtungsposten aus. Mit Trittsteinwegen können gegenüberliegende Stege miteinander verbunden werden, ohne dass viel Wasserfläche verloren geht. Besonders gut dazu sind quaderförmig geschnittene und sandgestrahlte Granitblöcke geeignet, die auch die notwendige Stabilität und Trittsicherheit haben. Für ein gelegentliches Betreten können auch Findlinge verwendet werden, die aber wegen ihrer oft sehr glatten oder unebenmäßigen Oberfläche schwieriger zu begehen sind.
Damit die Findlinge oder Natursteinquader nicht zu dominant wirken, sollten sie möglichst knapp (2 bis 3 cm) über dem Wasserstand eingebaut werden. Die unmittelbare Nähe zum Wasser und das Verschwinden des massiven Steinkörpers darin lassen den Weg leicht und dynamisch wirken.
Brücken aus Stein

Eine einzige Steinplatte, über einen Bachlauf gelegt, kann zum schlichten, aber reizvollen Übergang werden. Für naturbelassene Platten sind Gneis oder Porphyr am besten. Andere Gesteine mit plattiere Struktur, wie etwa Schiefer, wären theoretisch möglich, sie können aber kaum in so großen Platten gewonnen werden und verwittern auch schneller. Man kann inzwischen Platten aber aus jedem Gestein schneiden, das im Außenbereich verwendet werden kann und frostfest ist. Sie werden bruchrau, sandgestrahlt oder geflammt angeboten und am Ufer in ein Fundament aus Magerbeton verlegt. Gebogene Fertigbrücken aus Granit oder Beton sind oft in kleinen, von japanischer Gartenarchitektur beeinflussten Gärten zu sehen . Sie schaffen ein wenig mehr Distanz zum Wasser.

Quellsteine im Kiesbett

In einem kleinen Becken, in einem Kiesbett oder als Ursprung für einen Bachlauf: Ein großer Quellten zieht die Aufmerksamkeit aller Gartenbesucher auf sich. Schon von Weitem hört man das lauschige Glucksen und Plätschern. Vor allem kleinen Gartenanlagen eröffnen sich interessante, neue Möglichkeiten, Wasser in die Gestaltung mit einzubeziehen. Der umspülte Quellten präsentiert sich von seiner schönsten, farbenprächtigsten Seite.
Sehr auffällig sind große, natürlich belassene Flusssteine, die von der Strömung ausgewaschen wurden. Sie wirken dann besonders schön, wenn das Wasser, das sie einst formte, sie wieder umspült.





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