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Miniteiche

Warum nicht mal in Schalen?

Es gibt eigentlich unzählige Möglichkeiten, einen Miniteich einzurichten. Nahezu jeder Behälter lässt sich mit etwas Geschick natürlich und ansprechend gestalten. Gut geeignet sind dafür die in jedem größeren Gartencenter angebotenen Pflanzschalen.

Bei diesen Pflanzschalen handelt es sich um relativ flache Schalen, die einen Durchmesser von 20 cm bis über 1 m haben. Die kleineren sind nicht sonderlich geeignet. 40 cm sollte der Durchmesser schon betragen, sonst droht nicht zuletzt Trockenheit. Denn ein so kleiner Behälter, es darf nicht vergessen werden, dass die Schalen ja nicht höher als maximal 30 cm sind, kann im Sommer austrocknen, wenn die Bewohner einmal während einer Trockenperiode nicht anwesend sind, etwa im Urlaub. Bei den größeren Behältern passiert es nicht, da macht es auch nichts, wenn der Wasserstand einmal sinkt.

Die Auswahl der Schale

Grundsätzlich sind zwei Typen von Schalen im Handel: Unglasierte Tonschalen und glasierte (als Farbtöne herrschen ein sattes Blau und ein ins Braune spielendes Grün vor) Keramikschalen. Für meinen persönlichen Geschmack sind die glasierten Schalen attraktiver, wo bei mir die Farbe eigentlich egal ist. Schließlich hängt dies auch immer mit der Aufstellsituation zusammen. Als Durchmesser bevorzuge ich Gefäße ab etwa 60 cm, wenn Pflanzen in Töpfen eingesetzt oder sogar eingepflanzt werden sollen. Kleinere Gefäße nehme ich dann, wenn nur Schwimmpflanzen vorgesehen sind. Die Mindesttiefe für den Wasserstand sollte aber nicht unter 15 cm liegen.

Vorbereitung der Pflanzschale

Vor dem Kauf sollte die Schale genauestens darauf untersucht werden, dass sie keine Risse hat.Für die Bepflanzung mit "normalen" Pflanzen spielt dies keine besondere Rolle. Wenn aber ein Miniteich eingerichtet werden soll, gelten andere Bedingungen. Grundsätzlich lassen sich Risse etwa mit Silikonkautschuk gut kleben. Durch den Wasserinhalt könnte aber etwas Wasser in den Spalt geraten und diesen schwächen, als Endergebnis bricht dann die Schale unvermittelt auseinander! Aber das passiert äußerst selten, vor allem, wenn wie beschrieben sorgfältig auf Risse kontrolliert wurde. Oft haben diese Pflanzschalen aber Löcher im Boden. Diese sind aber gar kein Problem, wenn man sie richtig verschlißt. Es mag mehrere Möglichkeiten geben, ich bevorzuge dabei jedoch das Zustopfen mit einem Korken. Das lässt die Möglichkeit offen, diesen Stopfen später einmal wieder zu entfernen und die Pflanzschale für "normale" Pflanzen zu benutzen.
Als Material für diesen Stopfen habe ich am liebsten Kork. Entsprechend große Korken gibt es oft in Geschäften, die Bastelzubehör anbieten. Es geht aber auch mit Gummistopfen. Diese sind, ebenso wie die Korkstopfen, besonders einfach in Geschäften zu bekommen, die unter dem Stichwort "Laborbedarf" im Branchenbuch jeder größeren Stadt zu finden sind. Aber auch viele Drogerien und natürlich die Apotheken führen einen gewissen Teil an Laborbedarf oder können diese Stopfen beschaffen. Damit es auch der richtige Stopfen ist, wird erst einaml das Loch innen genau ausgemessen, das zu verstopfen ist. Die Größe der Stopfen wird immer mit dem unteren und oberen Durchmesser angegeben. Für ein 40 mm   großes Loch bruacht man also einen Stopfen mit den Angaben "37/42". Wenn nach dem Anbringen des Korkens (einfach kräftig von oben eindrücken) dieser so weit unten heraus steht, dass er hinderlich ist, schneidet man ihn einfach etwas ab. Da dies bei Kork leichter ist als bei Gummi, bevorzuge ich eben Erstere. Natürlich probiert man vor dem endgültigen Festdrücken aus, ob der Koken auch wirklich nicht aufsitzt und unten möglichst glatt abschließt. Sind nun noch kleine Stellen offen, wird einfach mit Silikonkautschuk abgedichtet. Dies muss unbedingt von oben geschehen, es kann aber zusätzlich unten wiederholt werden.  

Die Standortwahl und Aufstellung  

Eigentlich ist jeder Standort geeignet, der zumindest für einige Stunden Sonnenlicht bekommt. Den ganzen Tag Sonne sollten nur solche Schalen haben, die mit Pflanzen bestückt sind, die einen Teil der Oberfläche abdecken, z. B. Zwergseerosen oder Schwimmpflanzen. Dies dient an heißen Sommertage dazu, dass sich unser Miniteich nicht zu sehr aufheizt. Bei der Standortwahl sollte bedacht werden, dass die Schale gerade stehen muss und ein durchaus erhebliches Gewicht annehmen kann, wenn sie gefüllt ist. Eine Schale mit einem Durchmesser von 1 m und einer Tiefe von 20 cm kann dann bis zu 150 kg wiegen! So kommen nur stabile Untergründe in Frage, keine Tische oder Ähnliches. Nachdem die Schale an den vorgesehenen Ort gestellt wurde -  noch ist sie relativ leicht -, wird sie erst einmal mit einer Wsserwaage ( die auch auf eine quer gelegte Leiste gelegt werden kann, wenn sie nicht von Seite zu Seite reicht) "ins Wasser gesetzt", also genau ausgerichtet. Bei einem harten Untergrund können dann Korrekturen mit Keilen oder Ähnlichem vorgenommen werden. Bei weichem Untergrung ist es einfacher, wobei es sich natürlich anbietet, diesen schon vor dem Aufsetzen der Schale mit Hilfe der Wsserwaage auszugleichen. Steht die Schale genau richtig, kann die Einrichtung vorgenommen werden.  

Schalen im Winter   

Bekanntlich dehnt sich Wasser aus, wenn es zu Eis gefriert. Sind also Schalen noch gefüllt, wenn die Winterfröste etwas strenger werden (eine dünne Eisschicht wird meist problemlos vertragen), so können sie durch die Gewalt des Eises platzen. Darum sollten sie rechtzeitig geleert und abgedeckt werden. Was mit den pflanzlichen und tierischen Bewohnern geschieht, wird weiter unten beschrieben. Damit sich geleerte Schalen nicht ungewollt  füllen, sind sie im Winter abzudecken, aufzustellen oder umzudrehen, wenn sie im Freienverbleiben.  

Die Einrichtung  

Vieles an der Einrichtung hängt einzig vom Geschmack des Aufstellers und dem Standort ab. So sollen nur einige Anregungen gegeben werden. Im Zentrum der schale lässt sich leicht eine kleine Pumpe aufstellen, die z. B. eine Fontäne betreibt. Doch Achtung, der Betrieb einer solchen Fontäne erhöht die Verdunstung, hier muss der Wasserstand häufiger kontrolliert werden. Eine solche kleine Pumpe lässt sich sehr bequem mit Solarenergie und damit unabhängig von eventuellen Stromanschlüssen betreiben.Der Handel bietet hierzu Geräte gleich mehrerer Hersteller an, die auch nicht teuer sind. Wird doch ein Stromanschluss verwendet, so ist natürlich darauf zu achten, dass alle Leitungen, die im Freien liegen, wasserdicht sind. Keinesfalls geeignet sind selbstgebaute Plastikbehältnisse oder mit Plastik oder Isolierband umwickelte Steckverbindungen, der Handel bietet aber spezielle wasserdichte Schalen an, in die eine solche Verbindung gelegt wird. 
Auf den Grund der Schale lege ich meist eine Schicht Kieselsteine von 3-5 cm Körnung. Dies hat mehrere Effekte. Zum einen ist dadruch ein gewisser Schutz gegeben, wenn einmal ein schwerer Gegenstand in die Schale fällt. Wichtiger erscheint mir aber, dass der Mulm, der sich immer bildet, so nicht odererst später zu sehen ist. Und zum Reinigen entnimmt man einige Kiesel, das reicht meistens aus, genügend Mulm zu entfernen. Und schließlich erhöht sich dadurch die Oberfläche im Wasser, mehr Kleinstlebewesen können sich ansiedeln. Ein oder zwei größere Steine können in größeren Schalen auch so angebracht werden, dass sie über den 
Wasserrand heraus ragen, das dient dann auch als Anlaufstelle für Vögel, die eine Trinkgelegenheit suchen.  

Die Bepflanzung 

Auch hier liegt es wieder einzig und allein am Geschmack des Aufstellers, was in die Schalen eingebracht werden soll. Es gibt für kleine wie große Schalen eine sehr große Auswahl größenmäßig geeigneter Pflanzen, sodass hier nur Beispiele gegeben werden können. Grundsätzlich sollten aber alle Bodenpflanzen in Töpfen stehen. Sie können dann im Herbst, aber auch zu Pflegezwecken entnommen werden. Als Überwinterungsorte kommen sowohl größere Teiche wie auch frostfreie Kellerräume in Frage, in die diese Töpfe verbracht werden. Natürlich erleichtern sie auch das Umstellen einer solchen Schale, wenn sie z. B. während des Winters in einem frostfreien Raum, etwa einem Wintergarten, weiter genutzt werden soll. Als Pflanzen kommen fast alle in Frage. Kleinere Schilfarten können einen schönen Hintergrund geben. Stark wuchernde Arten können so zum einen leicht gestutzt werden, zum anderen können sie aber so angebracht werden, dass sie über den Rand wuchern und diesen verdecken. Das Zyperngras ist aus meiner Sicht besonders geeignet, weilm es im Winter problemlos in einem geheizten Wohnraum überwintert werden kann. Der Topf sollte aber so hoch stehen, dass die Oberkante nur wenige Millimeter von der Wasseroberfläche entfernt ist. Zyperngras entzieht dem Wasser viele Nährstoffe und verhindert so ein starkes Veralgen. Meine besonderen Lieblinge sind die Zwergseerosen, Nymphaea pygmaea, die in kleinen Töpfen an der tiefsten Stelle eingesetzt werden. Schon ab knapp 20 cm Wasserstand lassen sie sich verwenden. Im Herbst werden sie herausgenommen, feucht eingeschlagen und in einem frostfreien Raum (Vorsicht, sie sollen nicht austrocknen) überwintert. Im Frühjahr werden sie umgetopft, damit man bei dieser Gelegenheit eine Düngekugel in Wurzelnähe platzieren kann.  Wird Erde als Pflanzsubstrat benutzt, ist diese, wie sonst auch, mit einer Schicht Kieselsteine abzudecken. 
Da die meisten dieser Schalen nur für die warme Saison aufgebaut werden, lassen sich hier natürlich auch nicht winterharte Arten halten, manchmal sogar die wunderschön blau blühenden subtropischen Seerosen.Für besonders sinnvoll halte ich die Bepflanzung solcher Schalen mit Schwimmpflanzen. Auch hier gibt es viele Arten, auch tropische, die ständig im Handel angeboten werden. An erster Stelle sei hier die Wasserhyazinthe, Eichhornia crassipes, genannt, die sich gut vermehrt und leicht pflegen lässt. Unter Umständen zeigt sie sogar ihren blauen Blütenstand. In den Tropen ein Problem, ist sie bei uns eine leicht im Zaum zu haltende Pflanze. Sie ist nicht winterhart und schwer zu überwintern, deswegen wird sie meist im Frühjahr neu gekauft. Zwar ist auch die Muschelblume, Pistia stratiotes, die manchmal auch Wassersalat genannt wird, nicht winterhart, aber diese Pfanze kann leicht überwintert werden. Dazu reicht eine kleine Wasserschale im Wohnraum mit den kleinsten, im Herbst hereingeholten Pflanzen. Auch Aquarianern ist diese Pflanze gut bekannt, allerdings hier in einer Zwergform. Erst draußen zeigen diese Kümmerlinge, was in ihnen stckt, in warmen Jahren kann der Durchmesser gut über 30 cm liegen! Gleiches gilt auch für den Büschelfarn, Salvinia auriculata, der draußen mehr als doppelt so groß wird wie im Aquarium. Selbst die ansonsten überhaupt nicht geliebten Schwimmpflanzen wie Azolla und die Wasserlinsen, Lemna, sind geeignete Schwimmpflanzen, denn in der Schale können diese sehr wuchsfreudigen Pflanzen problemlos auf ein geeignetes Maß reduziert werden. Diese Arten sind zudem hervorragend geeignet, überschüssige Nährstoffe aufzunehmen. Es soll sogar Händler geben, die froh sind, wenn Sie einige dieser Pflanzen gratis mitnehmen ... 

Tierisches Leben 

Es wird nicht lange dauern, bis sich das erste tierische Leben einstellt. Kleintiere bis hin zu den großen Libellen lassen sich sehen, legen Eier ab, die Insektenlarven entstehen. Wird eine Fontäne betrieben, werden es etwas weniger sien, bei ruhigem Wasser etwas mehr.Wird die Schale zum Winter hin gellert, so ist auch auf diese Kleintiere zu achten. Sie sollten aufgesammelt und in einen größeren Teich gebracht werden, in dem sie problemlos überwintern können. Dies gilt auch, wenn die gefüllte Schale mit den Pflanzen in einem Wintergarten verbleibt. Aquarianer können hier eine ganze Anzahl von Arten in der wärmeren Jahreszeit unterbringen. Dann sollte aber ein Filter vorhanden sein, ebenfalls Pfanzen, die viele Nährstoffe entziehen, sonst veralgt die Schale zu stark. Es darf aber nur ein Fisch auf 5 l Wasser vorhanden sein, kein Fisch sollte über 5 cm groß werden können, un das Einbringen sollte erst vorgenommen werden, wenn die Temperatur auch nachts nicht mehr unter kritische Punkte fällt (morgens messen). Andersherum gilt es im Herbst. Die Fische brauchen dann meist auch nicht gefüttert zu werden, sie finden genug (hängt aber auch von der Art ab, geeignet sind besonders Fische mit teilvegetarischer Ernährung). Während des Winters werden sie in einem normalen Aquarium gehalten. Die Fachliteratur zur Aquaristik gibt ausreichend Hinweise auf die geeignete Haltung. Oft werden kleine Fische draußen größer und kräftiger und sind auch leichter zu vermehren als bei Aquarienhaltung. Keinesfalls sollen in solchen Schalen Goldfische oder ähnliche Tiere gepflegt werden, die viel zu groß werden und hier nicht richtig wachsen können. So, nun können Sie daran gehen, ihren eigenen


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