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Wasserwelt im Kleinen Kein Platz ist zu klein für einen Miniwassergarten 


Wasserwelt im Kleinen
Kein Platz ist zu klein für einen Miniwassergarten 



Wer nur einen kleinen Garten oder einen Balkon hat, muss nicht auf einen Wassergarten verzichten. In eingeschränkter Form lässt sich ein Miniaturwassergarten anlegen, der mehr Arten beherbergen kann, als man denkt. Da die Schalen oder Fässer im Winter meist abgelassen werden müssen, damit das Eis die Gefäße nicht sprengt, kann auch die Bepflanzung Jahr für Jahr neu kreiert oder einfach mit denselben, überwinterten Pflanzen des Vorjahres gestaltet werden.

Wasserqualität

Neben der geringen Wassertiefe bestimmt ein möglichst schwaches Wachstum die Auswahl an geeigneten Wasser und Sumpfpflanzen. Sie sind in der Bepflanzung eingeschränkt und können nur aus einem bestimmten Sortiment wählen. Was zu groß wird oder zu schnell in die Breite wächst, muss immer wieder zurückgenommen oder auch gegen geeignetere Arten oder schwächer wüchsige Sorten ersetzt werden. Besonders wichtig sind Unterwasserpflanzen, die das Wasser mit Sauerstoff anreichern, und unter anderem Zwergseerosen, die mit ihren Blättern Schatten spenden, das Wasser kühlen und damit den Algenwuchs eindämmen. Viele der heimischen Unterwasserpflanzen lieben allerdings kaltes Wasser, was die Auswahl deutlich einschränkt. Auch unter Wasser muss ausgelichtet werden, vor allem auch deshalb, weil sich fast alle submersen Arten schnell ausbreiten und zu wuchern beginnen. Schwimmende Pflanzen wie die schön blühende Wasserhyazinthe, Eichhornia crassipes, entnehmen ihre Nährstoffe direkt dem Wasser und stehen damit in direkter Konkurrenz zu den Algen, denen sie die Lebensgrundlage entziehen. Trotz Beschattung durch Blätter oder schwimmende Rosetten erwärmt sich das Wasser in kleinen Gefäßen aber leichter als in größeren und tieferen Teichen. Einige Stunden Schatten am Tag sind nicht nur für Miniteiche zu empfehlen, sondern auch für Biotope in herkömmlicher Größe.

Ein Fass ohne Boden?

In der Natur würden kleine Wasserlachen bald austrocknen. Im ,,Bottich", wo verdunstetes Wasser nachgefüllt wird, kann sich aufgrund des geringen Volumens kein stabiles ökologisches Gleichgewicht einstellen. Bei großer Belastung durch starke Erwärmung und einem Überangebot an Nährstoffen muss das Wasser von Zeit zu Zeit auch einmal gewechselt werden, wenn Algen Überhand nehmen. Am besten ist ein halbschattiger, windgeschützter Platz, auf keinen Fall sollten die Gefäße in voller Sonne stehen. Fünf bis sechs Sonnenstunden reichen aus, um Pfennigkraut, Lysimachia nummularia, Sumpfdotterblume, Caltha palustris, oder Schwanenblume, Butomus umbellatus, ihre wunderschönen Blüten zu entlocken. Auf Gefäße aus Metall wie z.B. verzinkte Badewannen oder Kupferkessel sollte lieber verzichtet werden, da sie für Pflanzen schädliche Substanzen abgeben können.

Substrat und Abdeckung

Vermeiden Sie jeden unnötigen Nährstoffeintrag bei kleinen Wasserbecken! Nur magere Substrate dürfen verwendet werden und sie sollten nur gezielt und sparsam ausgebracht werden. Stehen die Pflanzen in Pflanzgitterkörben, so ist ihr Vorrat automatisch begrenzt und sie können außerdem im Herbst wieder leicht herausgenommen werden. Die Körbe lassen sich im Becken gut auf Ziegel oder Ähnliches stellen, damit sind verschieden hohe Wasserstände einfach und schnell zu erreichen. Bis Seerosen oder Schwimmpflanzen die Wasseroberfläche bedecken, bleiben die Körbe noch eine Weile sichtbar, können aber mit kleineren und größeren Kieselsteinen ein wenig versteckt werden.

Weniger ist mehr

Da in Fässern oder Schalen nur wenig Platz ist, sollten nicht mehr als zwei bis drei Arten in ein Gefäß gesetzt werden. Will man mehrere Arten kultivieren, ist es besser, sie auf mehrere Gefäße aufzuteilen. Drei unterschiedlich hohe Holzfässer mit Vertretern der Sumpf-, Flachwasser und Tiefwasserzone geben ein schöne Bild für einen Miniaturwassergarten ab.

Wein zu Wasser

Alte Weinfässer, Sauerkrautbottiche oder Bierfässer sind wie geschaffen für das Anlegen eines Miniaturwassergartens. Sollten sie undicht sein, spielt das keine Rolle. Sie lassen sich leicht mit einer Folie abdichten. Ein paar übereinander gestapelte Ziegel sorgen für die richtige Wasserstandstiefe für Flachwasser- und Sumpfpflanzen. Falls erforderlich, können die Pflanzkörbe mit Schotter beschwert werden, damit sie besser verankert sind und nicht aufschwimmen. Im Handel sind daher auch allerlei fabrikneue Tröge aus Beton, Keramik und auch Stein erhältlich. Holzgefäße wie Bottiche, halbe Wein- oder Bierfässer oder ausgehöhlte Baumstämme halten im Garten länger, wenn eine Lage dicker Kiesel, einige größere Terrassenplatten oder ein Pflaster unter den Gefäßen verhindert, dass Feuchtigkeit von der Erde aufsteigt. Mehrere gleiche oder verschiedene Gefäße nebeneinander bieten die Möglichkeit, durch die Bepflanzung unterschiedliche Akzente zu setzen. In einem Fass breiten Zwergseerosen ihre Blätter aus, im zweiten wachsen höhere Wasserpflanzen wie Hechtkraut, Pontederia cordata, und Kleiner Rohrkolben, Typha minima, und in einem dritten haben tropische Pflanzen wie Zyperngras oder Papyrus, Cyperus alternifolius und C. papyrus, Wassersalat, Pistia stratiotes, oder Wasserhyazinthe ihren Platz. Beachten Sie auf Balkonen, Dachgärten und Terrassen immer das Gewicht großer, wassergefüllter Becken! Es können leicht mehrere hundert Kilogramm zusammenkommen.

Exotische Schönheiten

Gerade bei einem Miniaturwassergarten, der ohnehin fast immer eingewintert wird, ist mit frostempfindlichen Pflanzen keine zusätzliche Mühe verbunden. Tropische und subtropische Pflanzen haben mit warmem Wasser naturgemäß kein Problem und gedeihen umso besser. Pflanzen aus den Tropen und Subtropen wie Wasserhyazinthe, Wassersalat, Feenmoos, Azolla caroliniana, und Schwimmfarn, Salvinia natans, wollen aber auch im Winter einen sehr hellen Platz im geheizten Zimmer oder brauchen sogar Zusatzbeleuchtung wie beim Aquarium. Es wird nicht immer gelingen, diese Pflanzen über den Winter zu bringen, oft ist es einfacher, nach den Eisheiligen Mitte Mai neue Pflanzen zu kaufen und einzusetzen.

Moor und Sumpf

In kleinen Wassergefäßen lässt sich kein stabiles ökologisches Gleichgewicht verwirklichen. Sorgen mit zu warmem Wasser, zu vielen Nährstoffen, zu vielen Algen und derlei lästigen Dingen muss man sich allerdings nur bei einer freien Wasserfläche machen. Aber es muss ja gar nicht immer offenes Wasser sein, es geht auch anders. In Sumpfbeeten mit ständig feuchter Erde, aber ohne Wasserstand, kann man ebenso viele herrliche Sumpfpflanzen oder auch ausgesprochene Moorbewohner kultivieren, ohne sich mit Problemen der Wassergüte herumschlagen zu müssen. Achten Sie aber darauf, dass der Sumpf feucht bleibt.

Miniaturbadeteich

Vogeltränken finden in jedem Garten Platz. Ob es sich nun um alte Töpfe aus der Küche, verwitterte Press- oder Mühlsteine, flache Schalen wie Blumentopfuntersetzer oder kunstvoll gefertigte Gusseisen-Einzelstücke im englischen Stil handelt, die Vögel nehmen sie dankbar an. Ein Wasserstand von etwa 5 cm reicht völlig aus. Auch im winzigen Bad sollte es Ausstiegshilfen für große Insekten wie Käfer oder Bienen geben. Ein, zwei aus dem Wasser ragende Kiesel am Rand der Schale reichen aus. Das Wasser muss öfter gewechselt oder nachgefüllt werden, und vor den ersten Frösten entleert man die ganze Tränke und deckt sie mit einem Holzbrett ab.

Ein guter Platz

Von Hecken und Büschen sollten die Tränker einen gehörigen Abstand nehmen, um lauernde Katzen nicht in Versuchung zu führen. Bevor Vögel die Einladung annehmen, blicken sie sich gerne um, um zu sehen, ob die Luft oder besser der Boden rein ist. Daher sind Aussichtswarten wie Bäume, Zäune oder hohe Pfähle in der Nähe günstig.

Pflege

Da die Wasserqualität bei kleinen Wasserbecken kaum konstant ist und nicht selten auch zu wünschen übrig lässt, gibt es immer etwas nachzuschauen, wegzuzupfen oder einzudämmen, Wasser nachzufüllen oder Algen abzufischen. Diese intensive Aufmerksamkeit, gebündelt auf einen kleinen Fleck und viele Male wiederholt, schärft den Blick für die kleinen Nuancen und Feinheiten. Nicht allein Platznot muss der Grund für einen Miniaturwassergarten sein. Ein winziger Teich, ein kleines Becken oder ein bepflanzter Trog können die passende Lösung für Orte sein, an denen man sich oft und gerne aufhält, viel Zeit verbringt und Muße hat, die feinen Details auch zu genießen, während man sein Paradiesgärtlein pflegt und hegt. Hier kommen auch edle und interessante Gefäße, bunte Kiesel, Muschelschalen, Schneckenhäuser oder andere liebenswerte Dinge gut zur Geltung, die sich in einem großen Teich verlieren würden.

In Bewegung

Miniaturwassergärten können wie ihre großen Geschwister mit Hilfe von Pumpen und Technik ein wenig in Bewegung geraten: Durchbohrte Findlinge oder geometrisch geformte Quellsteine, wie zufällig daliegende Amphoren am Beckenrand , aus denen es immerfort plätschert, Wasserspeier oder japanische Wasserspiele - wenn Wasser in Bewegung gerät, dann tritt es auch akustisch in Erscheinung. Bereits aus einiger Entfernung hört man: Hier ist irgendwo ein Wassergarten versteckt.

Eine Frage der Überwinterung

Gefäße aus Keramik, Stein, Beton oder Holz können durch die größere Ausdehnung des Eises springen, Risse bekommen und undicht werden. Um besonders wertvolle oder filigrane Gefäße sicher über den Winter zu bringen, gibt es zwei Möglichkeiten; Entweder Sie befördern den Teich an einen ungeheizten, aber frostfreien und hellen Ort im Haus, wo er bis zum Frühjahr bleibt. Für pflanzliches und tierisches Leben weniger günstig ist die zweite Variante: Sie entleeren das Becken vollständig und lagern die Pflanzen extra in Kübeln oder großen Kunststofftrögen. Winterharte Sumpfpflanzen können draußen durchfrieren, ohne Schaden zu nehmen, egal ob der Teich im Trog ganz im Freien bleibt oder einzelne Pflanzen vor dem Einwintern herausgenommen wurden. Sie können auch zum Beispiel in einem normalen Blumenkasten mit Gartenerde und viel Wasser überwintert werden. Lassen Sie in diesem Fall aber möglichst viel Teichboden rund um die Wurzeln im Kübel, wenn sie nicht ohnehin in Gitterkörbe gepflanzt haben. Seerosen und natürlich alle nicht winterharten Pflanzen müssen aus einem freistehenden Trog herausgenommen und im mit Wasser gefüllten Kübel frostfrei gelagert werden.


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