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Teichrenovierung


Wasserstellen erneuern

Gartenteiche brauchen recht wenig Pflege. Sie wirken dennoch viele Jahre lang attraktiv. Es genügt, wuchernde Pflanzen zu reduzieren und den Wasserstand zu regulieren. Falls nötig, ist eine umfangreiche Teichrenovierung im Frühjahr möglich.
Sobald die letzten Schneereste abgeschmolzen sind und die nassen Beete in der Sonne trocknen, beginnt die neue Saison im Garten. Bevor die Gehölze und Blütenstauden wieder treiben oder Blüten bilden, ist noch eine günstige Zeit zum Auslichten zu dichter Büsche oder zum Umpflanzen enger Bestände. Im Zuge der Gartenpflege nehmen auch verwilderte oder marode Wasserstellen eine Erneuerung hin. Sie kann fällig sein, wenn sich die wüchsigen Wasserpflanzen zu stark ausgebreitet haben oder auch, wenn Schäden an der Folie durch einen übermäßigen Wasserverlust erkennbar werden. Bei dieser Gelegenheit ist das Ausbessern von Gestaltungsfehlern möglich, die sich nachträglich bemerkbar machen. Insbesondere sollte nährstoffreiche Erde ausgeräumt werden, die einen üppigen Algenwuchs verursacht. In einem gewöhnlichen Gartenteich dienen nur kleine Aufschüttungen vorzugsweise mit sandigem Substrat als Pflanzstellen. Sie genügen den Wasserpflanzen zum Wachsen, zumal sie sich die nötigen Nährstoffe aus dem Wasser filtern. Gartenerde verkommt im Teich mangels Sauerstoff zu Faulschlamm. Daraus entweichen schädliche Faulgase. Das lässt sich durch das Ausräumen oder teilweise Abtragen der Schlammschicht vermeiden oder vermindern, die sich auch durch abgestorbene Pflanzenteile und Falllaub vermehrt. Danach werden auch die Kieselsteine wieder sichtbar. Dazu kann das Abspritzen mit Wasser beitragen. Ein solcher Eingriff gelingt nur nach dem Trockenlegen des Teichs. Das Absaugen des Wassers ist mit einer gewöhnlichen Kolbenpumpe möglich, die sonst beispielsweise zur Grundwasserförderung dient. Das Teichwasser eignet sich zum Gartengießen. Der Faulschlamm landet auf demKomposthaufen, nachdem er vorsichtig ohne Beschädigung der Folie ausgeräumt wurde. Das gelingt recht gut mit einer Kohlenschaufel. Der Abtransport ist per Schubkarre möglich. Zierfische bekommen einstweilen ein Notquartier in einem Wasserbottich. Das Foto zeigt, wie man es nicht machen soll. Der Behälter muss sauber sein, dazu könnte er etwas größer sein. Außerdem gehört eine Belüftung ins Wasser, hier reicht allerdings schon eine kleine Membranpumpe. Und schließlich wird das Ganze abgedeckt, damit die Fische nicht herausspringen können. Der Schlamm ist gründlich auf lnsektenlarven und Amphibien (larven) zu durchsuchen, die natürlich in einem separaten Eimer mit Wasser untergebracht werden. Sie müssen unbedingt nach der Teichrenovierung einige Zeit vor den Fischen wieder eingebracht werden, da sie sonst als Futter angesehen werden könnten und erst wieder Gelegenheit bekommen müssen, ihre Verstecke aufzusuchen.

Tipp: Algen als Dünger

Im Wasser wirken Fadenalgen störend. Die grünen Polster sehen unschön aus und nehmen Unterwasserpflanzen das Licht weg. Die nährstoffreichen Organismen eignen sich aber als natürliche Düngemittel. Dazu werden sie abgefischt und kompostiert oder direkt oberflächlich in den Boden eingeharkt .
Umgestaltung
Natürlich sind im Frühjahr auch Änderungen möglich, die zwar nicht zur Verbesserung der Wassergüte oder Ausbesserung der Folie nötig sind, die aber dennoch zur Gestaltung beitragen. So lassen sich neue Wasserpflanzen hinzufügen oder tiefe Teiche durch das Einfüllen von Kies flacher legen. Das kann nötig werden, wenn Kleinkinder gefährdet sind. Gewöhnlicher Rollkies, der bei einem Bagereibetrieb zu bekommen ist oder von einem Fuhrunternehmen geliefert wird, hat sich als idealer Teichbaustoff bewährt. Das natürliche Gesteinsmaterial kostet nicht viel (ca. 15 Euro pro Kubikmeter zzgl. Transportkosten). Es fügt die Wasserstelle aber harmonisch in den Garten ein. Vor allem lässt sich die schwarze Kunststofffolie einfach und wirkungsvoll mit den Kieselsteinen bedecken. Das kann auch nachträglich bei einer Renovierung geschehen. An flachen Uferzonen bleiben die runden Kiesel recht sicher liegen. An steilen Stellen ist ebenso der Ausbau mit kantigen Steinen möglich. Dazu können Kalksteinbrocken oder auch Pflastersteine und Ziegelsteine genutzt werden. Natürlich können bei dieser Gelegenheit auch Pflanztaschen oder ähnliches eingebracht werden, um die Pflanzen an steileren Ufern besser zum Halten zu bringen. So kann man nachträglich frühere Gestaltungsfehler relativ leicht ausbessern.

Weniger ist mehr

Ein Gartenteich wirkt durch seine freie Wasserfläche. Die Bepflanzung sollte deshalb sparsam geschehen. Vor allem dürfen in kleineren Teichen keine wuchernden Arten, wie Rohrkolben oder Schilf, zum Einsatz kommen. Sobald diese unverwüstlichen Gräser Fuß gefasst haben, breiten sie sich unaufhaltsam aus. Solche vitalen Gewächse sind mehr für natürliche Gewässer oder für Klärbecken bestimmt, wo sie sich ungehindert mit ihren Wurzelrhizomen ausbreiten können. In großen Naturteichen oder Schwimmteichen erfüllen sie dagegen eine wichtige Wasserreinigungsfunktion. Wenn diese Pflanzen auch in kleineren Teichen eingesetzt werden sollen, dann muss man sie unbedingt in Körben einsetzen. Auch hier müssen sie regelmäßig kontrolliert werden, denn die Rhizome lassen sich nicht immer durch einen Pflanzkorb aufhalten. Gleiches gilt übrigens auch für den eigentlich sehr attraktiven Schachtelhalm. Auch andere Arten bekommen nur kleine Pflanzinseln, die nach dem Einsetzen mit Kieseln bedeckt werden. Das gilt sowohl für Tiefwasserpflanzen, wie Seerosen oder Teichrosen, als auch für Flachwasserbewohner wie Tannenwedel, Blumenbinsen oder Hechtkraut. Anders als im Wasser darf es rundherum gerne üppig grünen und blühen. Die Teichrandgestaltung richtet sich allerdings nach der Art der Wasserstelle. So können Wildstauden wünschenswert sein, wenn sich ein naturnahes Biotop entwickeln soll, oder gezüchtete Blütenstauden, die den Teich als Gestaltungsobjekt in die übrige Gartenflora einbinden. Natürlich sind auch dekorative Kombinationen machbar, die zugleich für Tiere einen Wert als Tränken oder Brutstätten haben. Änderungen oder Ergänzungen sind auch nachträglich immer wieder möglich. So können Staudengruppen hinzugefügt werden oder Zwiebelpflanzen einen Platz am Ufer einnehmen. Insbesondere ist für frostempfindliche Blumen wie Dahlien, Gladiolen oder Schmucklilien erst Pflanzzeit, wenn keine strengen Fröste mehr zu befrüchten sind.

Damit die Basis passt

Während die Bepflanzung im Teich und rund herum nie ganz zum Abschluss kommt, zumal immer wieder Änderungen fällig werden, müssen die grundlegenden Vorbereitungen langfristig Bestand haben. Vor allem muss die Teichfolie richtig liegen. Falls bei einer Renovierung etwa durch Beschädigungen auch der Austausch der Folie nötig ist, bedarf es beim Auskleiden der nötigen Sorgfalt. Die Polsterung mit Sand oder Vlies kann normalerweise erhalten bleiben und wieder als Unterlage dienen. Die alte, beschädigte Folie oder brauchbare Stücke davon eignen sich zum Mulchen im Garten oder zum Auskleiden kleiner Wasserstellen. Wenn hierfür keine Verwendung möglich ist oder die Folie brüchig scheint, kann sie über den Hausmüll oder durch Anlieferung bei einer Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Die heutigen Anlagen sind so konstruiert, dass selbst PVC gefahrlos und ohne die früher entstehenden Dioxine verbrannt wird. Aus Umweltgesichtspunkten braucht deswegen auch bei einer Neuanlage nicht auf die Verwendung einer PVC-Folie verzichtet zu werden.


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