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Goldfische im Teich und Aquarium - Haltung und Zucht der beliebten Zierfische

 

Der Goldfisch Carassius auratus auratus kommt ursprünglich aus China, wo der kleine Karpfenfisch immer noch ein sehr beliebter Zierfisch ist; Goldfische gelten dort schließlich als Glückbringer! Schon seit weit über tausend Jahren werden Goldfische in China als Zierfische gehalten - früher oft in formschönen, toll bemalten großen Porzellanschalen, heute wie hier bei uns auch im Teich oder im Aquarium.

Ursprünglich stammt der Goldfisch Carassius auratus auratus von der Silberkarausche ab. Man kennt diesen eher unscheinbaren silberfarbenen Fisch auch als Giebel, Carassius gibelio. Er ist bei uns in Mitteleuropa bis nach Asien hinein heimisch und gehört wie der Goldfisch zur großen Familie der Karpfenfische.

Giebel_Silberkarausche

Die Silberkarausche Carassius gibelio gilt als Stammform des Goldfischs

Ein ausgewachsener Goldfisch wird bis 30 cm lang und kann bei guter Haltung bis 40 Jahre alt werden. Die Teichfische wachsen temperaturabhängig relativ langsam. Zwar haftet den Goldfischen aufgrund ihrer wirklich sehr langen Tradition in der Aquaristik und in der Teichhaltung ein etwas altbackener Ruf an, aber wenn man sich mit den kleinen bunten Gesellen etwas befasst, zeigen sie ihren ganzen Charme und ziehen ihre Betrachter schnell in ihren Bann!

Goldfische richtig halten

Der neugierige und wuselige Goldfisch ist als Karpfenfisch ein sehr geselliger Zierfisch. Goldfische dürfen daher nicht einzeln gehalten werden. Nur in der Gruppe ab fünf Goldfischen (je nach Größe des Aquariums oder Gartenteichs gerne auch mehr) zeigen die tollen, sehr friedlichen Zierfische ihr volles Spektrum an artgerechtem Verhalten!

Der klassische Goldfischteich

Für eine Gruppe von fünf Goldfischen muss der Teich natürlich groß genug sein. Pro Goldfisch rechnet man 0,8 Kubikmeter Volumen, für fünf Exemplare braucht der Teich also schon 4 Kubikmeter - das entspricht etwa einem Teich von 1 m Breite, etwas mehr als 3 m Länge und 1,2 m Tiefe. Ein größerer Teich ist natürlich überhaupt kein Problem!

Outdoor-Goldfischteich

Sollen die Goldfische draußen überwintern, muss der Goldfischteich in unseren Regionen mindestens 0,8 bis 1,2 m tief angelegt werden, damit das Wasser im Winter nicht vollständig bis zum Grund durchfriert.

Je kleiner der Goldfischteich, desto sinnvoller ist der Einsatz eines Teichfilters. Goldfische verfügen über einen recht gesegneten Appetit und einen ziemlich leistungsfähigen Stoffwechsel. Das Teichwasser in einem ungefilterten Teich kann dadurch ziemlich trübe werden, auch kann es zu Algenblüten kommen.

Der Teich für Goldfische sollte daher so angelegt werden, dass er über den Tag teils im Schatten liegt, damit das Wasser im Sommer nicht zu warm wird. Eine Randbepflanzung aus Schilf und Bäume um den Teich herum können ebenfalls für attraktiven Schatten sorgen. Falls du Laubbäume nahe des Goldfischteichs hast, solltest du im Herbst ein Laubnetz über den Teich spannen, damit nicht zu viel Herbstlaub am Teichboden liegt.

Der Goldfischteich verträgt neben der bereits angesprochenen Tiefwasserzone auch eine schöne zusätzliche Flachwasserzone. Weil sich hier die älteren Goldfische meist nicht oft aufhalten, kann diese Flachwasserzone gut bepflanzt werden und trägt dann auch nochmals zum Schadstoffabbau im Goldfischteich bei.

Eignen sich alle Goldfische für den Gartenteich?

Alle Goldfische mit einer eher lang gestreckten Körperform nahe an der Naturform der Silberkarausche können problemlos im Gartenteich gehalten werden und bei ausreichend tiefen Teichen sogar dort überwintern.

Bei einem stark besetzten Teich solltest du im Sommer den Sauerstoffgehalt zusätzlich mit einem Oxydator für Gartenteiche oder einem Wasserspiel, einer Luftpumpe oder ähnlichem unterstützen.

Goldfisch Zuchtformen, denen die Rückenflosse weggezüchtet wurde, Schleiergoldfische mit sehr großen Flossen und Zuchtformen von Carassius auratus auratus mit einer stark gedrungenen Körperform eignen sich dagegen nicht so gut für eine Haltung im Gartenteich; für diese Varianten empfehlen wir die Aquarienhaltung oder einen Innenteich im Haus.

Ein Goldfischteich im Haus?

Gemauerte Innenteiche kannst du wunderschön in ein größeres Zimmer im Haus integrieren und sie toll bepflanzen. Eine Teichfläche ab 5 Quadratmeter reicht schon für eine kleine Gruppe von fünf Goldfischen. Der Innenteich kann sogar mit einem Wasserspiel oder einem kleinen Wasserfall für eine noch bessere Sauerstoffversorgung ausgestattet werden, wenn dich das Geplätscher nicht stört. Ein Teichfilter oder sehr großer Außenfilter sollte am Innenteich laufen, damit das Wasser klar bleibt und sich keine unschönen Gerüche breit machen.

Indoor-Goldfischteich

Goldfische im Aquarium

Goldfischaquarien kennen wir oft aus Chinarestaurants (wir erinnern uns, Goldfische gelten in China als Glücksbringer). Ein Goldfischaquarium ist ein wenig knifflig, jedoch durchaus umsetzbar.

Die großen, der Wildform ähnlichen Goldfische werden für die herkömmliche Aquarienhaltung mit um die 30 cm Körperlänge (ohne Flossen gemessen) deutlich zu groß, sie bräuchten ein Aquarium ab 700 Litern.

Die kleineren, gedrungeneren Zuchtformen und Schleierschwanz Goldfische jedoch passen mit etwas 20 bis 25 cm Körperlänge gut in Aquarien ab mindestens 400 Liter Volumen - man rechnet hier etwa 80 bis 100 Liter pro Goldfisch. Wie beim Teich gilt: Das sind Mindestanforderungen - größer ist auch in diesem Fall besser.

Oranda-tricolor

Goldfische fressen lebende Pflanzen. Ein Goldfischaquarium kannst du zwar bepflanzen, jedoch solltest du hier nur ausgesprochen robuste Pflanzen wie Anubias oder sehr schnell wachsende Wasserpflanzen wie Hornkraut oder Nixkraut verwenden, an denen dein Herz nicht allzu sehr hängt. Stell dich darauf ein, dass du das Aquarium für deine Goldfische ab und zu nachbegrünen musst! Mit einem Aufbau aus Wurzeln und Steinen sowie Laub am Boden kannst du das Goldfischaquarium dennoch naturnah dekorieren - dann steht eben das Hardscape im Vordergrund.

Der Goldfisch ist ein Kaltwasserfisch und braucht daher im Winter eine Temperaturabsenkung auf 13 bis 18 °C. Nur dann kann er sein hohes Lebensalter von 40 Jahren auch wirklich erreichen.

Ist es ok, Goldfische im Goldfischglas zu halten?

Nein, es ist nicht ok, Goldfische im Goldfischglas zu halten! Nicht umsonst wurde diese Haltungsform in der EU als tierquälerisch verboten. Goldfische in einem runden, möglichst noch ungefilterten kleinen Glas ohne Bewegungsmöglichkeit in Einzelhaltung zu sperren, ist so ziemlich das schlimmste, was man einem der bunten, lebhaften und sehr sozialen Gesellen antun kann, und hat mit Tierliebe nichts zu tun. Die Tiere vegetieren unter diesen unwürdigen Umständen vielleicht ein oder auch mal zwei Jahre - im Teich bei guter Haltung können sie dagegen bis 40 Jahre alt werden!

Was fressen Goldfische?

Goldfische gehören karpfentypisch zu den Allesfressern. Die omnivoren Zierfische fressen neben Algen auch lebende Pflanzen, besonders gerne knabbern sie an Wasserpflanzen mit weichen Blättern. Daneben kümmern sich Goldfische aber auch um Mückenlarven, Würmer, Kleinkrebse und weiteres Kleingetier im Gartenteich. Sie fressen Anflugnahrung von der Wasseroberfläche und wühlen im Teichschlamm nach Fressbarem.

In Goldfischteichen mit hohem Fischbesatz solltest du deine Goldis zusätzlich mit einem speziellen Goldfischfutter füttern. Gib dabei immer nur so viel, wie die Goldfische in wenigen Minuten fressen können.

Befindet sich dein Goldfischteich in der Winterruhe, fahren die Fische ihren Stoffwechsel stark herunter und nehmen dann auch kein Futter mehr auf. Gefüttert wird also nur in den wärmeren Monaten, wenn die Goldfische im Gartenteich tatsächlich auch Aktivität zeigen.

Goldfisch

Im Aquarium und Innenteich gehaltene Goldfische solltest du immer mit passendem Futter zufüttern, wobei du auch hier die Fütterung während der Kältephase zumindest stark reduzieren solltest.

Wie überwintert man Goldfische richtig?

Ist dein Gartenteich tief genug (mindestens 90 cm, in Gegenden mit sehr kalten Wintern besser 120 cm), können deine Goldfische draußen überwintern. Sie lassen sich bis auf den den Teichgrund absinken, fahren ihren Stoffwechsel stark herunter und fallen in Kältestarre. Dann atmen Goldfische nur noch wenige Male pro Minute.

Wenn du deine Goldfische draußen überwintern lässt, solltest du dafür sorgen, dass die Wasseroberfläche deines Gartenteichs nicht vollständig zufriert, damit immer noch ein Sauerstoffaustausch stattfinden kann. Ein klassischer Eisfreihalter leistet hier gute Dienste. Zudem solltest du im Herbst die Biomasse im Gartenteich stark reduzieren, also Teichschlamm absaugen, abgestorbene Pflanzenreste und ins Wasser gefallenes Laub abfischen und so weiter, damit es über den Winter nicht zu einer Sauerstoffzehrung durch Fäulnisprozesse am Teichgrund kommt.

Ist dein Teich nicht tief genug, könnte er im Winter komplett durchfrieren. Das wäre der Tod für deine Goldfische! In diesem Fall solltest du sämtliche Goldfische im Herbst aus dem Teich fangen und sie kalt, aber frostfrei überwintern. Dazu reicht eine entsprechend große Wanne aus, die du zum Beispiel in einem unbeheizten Keller oder einer frostfreien Garage aufstellst. Wenn Goldfische im Winter zu warm stehen, kommt ihr natürlicher Rhythmus durcheinander und ihre Lebenserwartung verkürzt sich.

Goldfische züchten

Wenn die Wassertemperaturen im Frühjahr wieder steigen, beginnt die Paarungszeit bei den Goldfischen. Der Goldfisch ist ein Freilaicher, das bedeutet, dass die Weibchen ihre Eier im Freiwasser ablegen. Während des Balzspiels und des Paarungsrituals befruchtet das Männchen die Eier bei der Ablage.

Goldfische sind starke Laichräuber und fressen auch die junge Fischbrut. Eine große, flach auslaufende und dicht mit feinen Wasserpflanzen bepflanzte Flachwasserzone (oder mehrere) am Gartenteich erlaubt den jungen Goldfische, sich gut zu verstecken. In einem solchen Teich kommen tendenziell immer mal wieder Goldfischjunge hoch. Für eine gezielte Zucht sollte man jedoch auf eine ausreichend große Aquarienanlage zurückgreifen.

Die beliebtesten Farben und Formen beim Goldfisch

In den vielen tausend Jahren, in denen der Goldfisch als Haustier gehalten wurde, wurden vielerlei Farben, Flossenformen und Körperformen gezüchtet. Sie allen haben jedoch eines gemeinsam: Junge Goldfische sind eigentlich fast immer dunkel gefärbt, die typische Färbung bildet sich erst mit zunehmendem Alter aus und kommt frühestens ab dem zweiten Lebensjahr zum Vorschein. /p>

Roter bis orangefarbener Goldfisch
Der Klassiker, ursprünglich aus China, in rot-orange. Seine langgestreckte Körperform ist noch sehr nahe an der Wildform.
Ohne Flossen gemessen können klassische Goldfische bis 30 cm Körperlänge erreichen, mit Flossen sind es dann annähernd 40 cm. Diese Goldfische passen super in den Gartenteich und können problemlos draußen überwintern.

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Gelber Goldfisch
Eine Farbvariante des klassischen Goldfisches in leuchtendem Goldgelb.
Auch hier ist die Körperform der Wildform noch sehr ähnlich, und er erreicht ebenso wie der orange Goldfisch bis zu 40 cm Gesamtlänge. Der goldgelbe Goldfisch ist ein guter Kandidat für die ganzjährige Haltung in einem entsprechend angelegten Gartenteich.

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Schwarzer Goldfisch
Diese farblich eher unauffällige Farbvariante des klassischen Goldfisches ist edel schwarz.
Der Klassiker wird ebenfalls ungefähr bis 40 cm lang und hat eine schlanke Körperform, die der Wildform sehr ähnlich sieht. Schwarze Goldfische passen gut in den Gartenteich und dürfen in ausreichend tiefen Teichen auch draußen überwintern.

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Shubunkin
Diese Farbvariante des klassischen Goldfisches wurde ursprünglich in Japan gezüchtet und erinnert mit seiner roten Scheckfärbung auf weißem Grund und schwarzen Sprenkeln an den Japanischen Koi. Sein Name bedeutet übersetzt "scharlachrot gemusterter Goldfisch".
Die Schwanzflosse beim Shubunkin ist größer ausgeprägt als beim klassischen Goldfisch und kann bis zur Hälfte der Körperlänge ausmachen. Die bis 30 cm langen geschickten Schwimmer können trotzdem bedenkenlos im Gartenteich gehalten werden und dort auch überwintern.

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Sarasa oder Sarasa Komet
Der Sarasa Comet ist eine relativ neue rot-weiße Zuchtform aus Asien, die nur etwa 20 bis 25 cm Gesamtlänge und 8 bis 10 cm Körperlänge erreicht.
Die Schwanzflosse ist bei dieser Zuchtform des Goldfischs tief gegabelt und im Verhältnis zur Körperlänge besonders lang. Beim Sarasa ist die Körperform jedoch immer noch relativ nah an der Naturform, sodass der Fisch normal schwimmen kann und daher auch problemlos in den Gartenteich passt.

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Schleierschwanz Goldfisch
Der Schleierschwanz ist eine Variante des Goldfischs, die ebenfalls schon sehr alt ist und ursprünglich in China gezüchtet wurde. Der typische Schleierschwanz hat einen Doppelschwanz, also eine zweigeteilte Schwanzflosse, die über die Hälfte der Körperlänge beträgt, aber auch länger oder kürzer sein kann.
Oft ist der Schleierschwanz Goldfisch rot-orange, aber die Schleierform kann auch bei den anderen Farbvarianten auftreten. Seine gedrungene, eiförmige Körperform und sein etwas größerer Wärmebedarf macht den bis 25 cm lang werdenden Schleierschwanz zu einem guten Kandidaten für ein Goldfischaquarium. Vor allem die extremeren Flossenformen sollten nicht im Gartenteich überwintern.

Schleierschwanz

Oranda
Der Oranda ist eine Hochzuchtvariante des Goldfisches. Oranda haben eine gedrungene Körperform, eine längere Schwanzflosse und eine Kappe aus blubberigem Fettgewebe auf dem Kopf, die bei manchen Farbformen anders gefärbt ist als der Rest des Körpers, zum Beispiel bei der Oranda Rotkappe (siehe Bild unten). Der Oranda erreicht nur etwa 20 bis 25 Gesamtlänge und 8 bis 10 cm Körperlänge.
Der etwas wärmebedürftigere Oranda sollte aufgrund seiner Körperform eher im Innenteich oder in einem großen Aquarium gehalten werden und keinesfalls im Gartenteich überwintern.

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Teleskop Butterfly
Der Teleskop, Teleskop Butterfly oder Demekin Goldfisch ist eine weitere sehr alte Hochzuchtvariante des Goldfischs aus China - es gibt Nachweise von Goldfische mit "Drachenaugen" aus dem 13. Jahrhundert. Teleskop Goldfische haben stark vergrößerte Augenstiele, eine gedrungene Körperform und eine lange, zweigeteilte Schwanzflosse. Die Mutation beeinträchtigt diese Goldfische nicht weiter. Der Teleskop Goldfisch erreicht eine Gesamtlänge von 20 bis 25 cm.
Der etwas wärmebedürftigere Teleskop sollte aufgrund seiner Körperform wie die anderen Hochzuchtformen von Carassius auratus auratus eher in einem Innenteich oder einem großen Aquarium gehalten werden und definitiv nicht im Gartenteich überwintern.

Teleskop

Ryukin
Der Ryukin ist der vierte im Bunde der Hochzuchtvarianten des Goldfisches. Ryukin haben eine stark gedrungene Körperform mit einer charakteristischen Verdickung im vorderen Bereich, dem sogenannten Schulterbuckel. Oft sind sie höher als lang. Die doppelte Schwanzflosse ist verlängert. Der Ryukin erreicht in etwa 20 bis 25 cm Gesamtlänge.
Der wärmebedürftige Ryukin sollte auch aufgrund seiner Körperform besser in einem Innenteich oder großen Aquarium gehalten werden und auf jeden Fall nicht im Gartenteich überwintern.

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