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Koi Haltung im Garteneich

Wie groß sollte ein Teich für Koi sein?

Grundsätzlich kann der Teich für Kois selten „zu groß“ sein. Als Faustformel gilt zwar immer mindesten 1.000 Liter pro Fisch einzuplanen und die Koi-Haltung erst ab mindestens 5 Kubik ins Auge zu fassen, aber auch größer ist hier zum Wohle der Tiere in jedem Fall vorteilhafter. Daher empfehlen wir, den Koi Teich eher großzügiger zu bemessen und zwar mit 1-2 pro Fisch, bzw. mindestens  12-15.000 Liter Wasser als Untergrenze anzusetzen, da Koi unter anderem Gruppenfische sind, die mindestens zu fünft oder eher ab 10 Tieren gepflegt werden sollten.

Auch wenn Koi meist als juvenile Tiere mit einer eher geringen Größe eingesetzt werden, so können sie doch rasant an Größe und Gewicht zulegen, was sich wiederum auf die Wasserqualität auswirkt. Und die sollte für die farbenfrohen Kameraden stets einwandfrei und optimal sein, weswegen der Koiteich außerdem über eine ausreichend dimensionierte Filteranlage verfügen sollte, denn auf eine zu hohe Bakterien- oder Keimdichte reagieren die empfindlichen Tiere rasch mit Krankheiten. Zugeschaltete UVC-Klärer können die Keimbelastung im Wasser erheblich reduzieren, ebenso die Algenbildung.

Auch wenn häufig behauptet wird, dass die Teichgröße Einfluss auf die Endgröße des Koi hätte, so ist dies eher irreführend, denn der Fisch wächst auch so- in einem größeren Teich meist aufgrund des dort herrschenden Temperaturklimas eben etwas zügiger. Ausschlaggebend aber ist, ob seine Umgebung der damit einhergehenden höheren Belastung gewachsen ist und die verkraftet ein größeres Wasservolumen wesentlich einfacher.

Abgesehen von der Größe des Teiches ist auch die Tiefe von entscheidender Bedeutung. Koi stammen ursprünglich aus eher wärmeren Gefilden, weswegen ihnen unser Winter zusetzt. Idealerweise beträgt die Teichtiefe daher 2 Meter, damit dieser nicht komplett zufriert. Auch mit Eisfreihaltern kann das  Gefrieren der Wasseroberfläche verhindert werden, damit ein Gasaustausch stattfindet und die Tiere problemlos im Teich überwintern können. Bei geringeren Teichtiefen ist zwar auch die Überwinterung in einem Kaltwasseraquarium möglich, um die Tiere aber möglichst artgerecht zu pflegen, ist die naturnahe Hälterung wesentlich empfehlenswerter.

Standort des Koi Teich

Grundsätzlich sollte der Standort des Teiches so gewählt werden, dass er keiner dauerhaften Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist und sich nicht zu nah an (Nadel-)Bäumen befindet. Nadeln und Laub nehmen Einfluss auf die Wasserqualität, eine zu hohe Sonnenbestrahlung begünstigt sowohl das Algenwachstum und überwärmt außerdem den Teich. Mit Sonnensegeln kann das Wasser stellenweise prima abgeschattet werden, aber auch schwimmende Teichinseln oder Schwimmpflanzen leisten hier gute Dienste.

Feinde am Gartenteich

Reiher zählen unter anderem zu den Feinden von Koi, denn diese können die wertvollen Tiere nicht nur schwer verletzen, sondern unter Umständen auch komplett aus dem Teich heraus fischen. Mit einem sogenannten Reiherschreck lassen sich die Vögel daher vom Räubern aufhalten (ebenso wie auch Nachbars Katze), aber auch ein Teichnetz leistet hier gute Dienste, außerdem hält dieses bereits im Herbst die ersten Blätter auf.

Weitere Teichtechnik

Vor allem im Sommer macht eine zusätzliche Belüftung in Form von Teich Oxydatoren oder Ausströmersteinen Sinn, denn diese unterstützt nicht nur das Wohlbefinden der Teichfische, sondern oder gerade auch das der Mikrofauna im Teich, ohne die eine erfolgreiche Teichwirtschaft mit Koi kaum realisierbar ist.

Teich-Layout- wieviel Pflanze soll´s denn sein?

Koi zählen zu den Karpfen- und benehmen sich verständlicherweise auch wie solche.  Abgesehen von einem hochwertigen Futter, das sowohl auf ihre Bedürfnisse, aber auch auf die entsprechende Jahreszeit ausgelegt ist, gründeln Koi auch im Teichschlamm herum und futtern, was sie für fressbar halten. Ebenfalls sind sie Pflanzenfresser und machen daher keine Unterschiede in der Teichbepflanzung.
Vor allem bei wärmeren Wassertemperaturen, ab 20-22 Grad °C, sollten sie daher häufiger pro Tag mit einem Sommerfutter gefüttert werden. Je niedriger die Temperaturen sinken, desto weniger Heißhunger entwickeln sie, im Winter wird die Fütterung ganz eingestellt, da sich auch ihr Stoffwechsel entsprechend herunter schraubt.

Weiches Laub wird gerne geknabbert, stellenweise futtern sie sogar Algenwolken, wenn keine Bepflanzung mehr vorhanden ist.  Meist deutet ein übermäßig rabiates Verhalten aber auf Unzufriedenheit hin- irgendetwas in oder an ihrem Teich stört sie vermutlich. Dennoch spielt die Teichbepflanzung eine wichtige Rolle hinsichtlich der Wasserqualität, weswegen diese  stellenweise nachgesetzt werden sollte. Chinaschilf am Gewässerrand ist aber meist zu hart für ihre Mäuler, auch Seerosen bewähren sich gut. Um den weiblichen Koi das Ablaichen zu erleichtern, sollten an einer flachen Stelle feinfiedrige Wasserpflanzen eingesetzt werden.

Zahlen, Daten, Fakten- wie groß und wie alt wird ein Koi?

Auch wenn der Koi, theoretisch gesehen, nichts anderes als ein „Farbkarpfen“ ist, so ist er unter den im Teich gepflegten Fischen doch eher einer der Giganten. Mit einem möglichen Endmaß von über 1,5 Metern und einem Gewicht von bis zu 25 Kilogramm, ist er daher ein schwimmender Koloss, wenngleich ein sanfter.

Der junge Koi wiegt mit 5 Monaten ungefähr 50 Gramm und ist in etwa 10 Zentimeter groß. Bereits mit 10 Monaten verfügt er über 120 Gramm und einer Länge von 20 cm. Mit 1,5 Jahren bringt er bereits 600 Gramm auf die Waage und misst 35 cm. Zweijährig kann er problemlos 5 Kilogramm schwer und bereits 65 cm lang sein. Der achtjährige Koi, vorausgesetzt, er wurde ordentlich gepflegt und artgerecht ernährt, weist eine Masse von 20 Kilogramm und eine Länge von knapp einem Meter auf! Der längste, je ausgemessene Koi brachte stolze153 Zentimeter aufs Maßband.

Im typischen Gartenteich erreichen Koi ein durchschnittliches Alter von ungefähr 25 – 35 Jahren, was sie damit bereits zu sehr langlebigen Familienmitgliedern macht, die nicht selten vererbt werden. In ihrem Ursprungsland Japan erzielen sie durchaus auch 60-90 Jahre. Der nachweisbar belegt älteste Koi wurde unglaubliche 266 Jahre alt und stammt aus einem Teich in der Nähe des Ontake Bergs in Higashi-Shirakawa-Village in Japan. Dieses Koi Weibchen wurde „Hanako“ genannt, was sich mit „Blumenmädchen“ übersetzen lässt. „Hanako“ war ein blutroter Koi und seit 1751 im Besitz des Koshihara-Clans.  Sie wurde 1960 von ihrem Besitzer Dr. Komei Koshihara auf ihr Alter geschätzt- und zwar mittels einer Schuppenanalyse durch das Laboratory of Animal Science, Nagoya Women´s College. Damals war sie 70 cm lang und wog 7,5 Kilogramm. Die Schuppen von Fischen weisen ähnliche Jahresringe auf, wie es auch bei Bäumen der Fall ist, weswegen diese Ermittlung möglich war.

Füttern

Koi sind hinsichtlich ihres Fressverhaltens Allesfresser, die sich von allem ernähren, was sie im Teich vorfinden. Dabei gründeln sie  nicht nur im Teichschlamm herum, sie verleiben sich ebenso weiches Laub von Pflanzen ein, aber auch Insekten, deren Larven, Würmer und kleinere Krebstiere.  Daher lassen sie sich auch prima mit Leckereien wie Seidenraupen, Mehlwürmer oder Garnelen handzahm erziehen. Daneben genießen sie hin und wieder aber auch weiches Obst und Gemüse oder gekochte Kartoffeln, Reis und sogar Haferflocken.

Dennoch sollte man auch hier das Maß der Dinge wahren, denn der „immer hungrige Koi“ unterscheidet selbst nicht in der Futterauswahl oder gar der Zusammensetzung der richtigen Menge an Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten. Verfügt man nicht gerade über Expertise in der Futtermittelkunde, sollten Leckerbissen für Koi daher eher sparsam eingesetzt und mit einer ausgewogenen Futtermischung gefüttert werden, damit die Tiere nicht durch eine falsche Ernährung erkranken.

Je wärmer die Temperaturen, desto höher ist auch ihr Stoffwechsel, denn Koi zählen zu den wechselwarmen Tieren, die ihre Körpertemperatur der Umgebung anpassen, was wiederum eine entsprechende Fütterung voraussetzt. Daher werden Koi vorzugsweise mit speziellem Koifutter, das sich an ihren Bedürfnissen, wie unter anderem ihrem Alter und der entsprechenden Jahreszeit orientiert, gefüttert. Im Herbst lagern sie vor allem eine Fettschicht ein, um problemlos überwintern zu können, denn dann fressen sie nahezu nichts und verharren meist am Teichboden. Im Frühjahr werden sie langsam wieder angefüttert, um ihren Stoffwechsel zu reaktivieren und sie auf die warme Jahreszeit vorzubereiten.

Vergesellschaftung

Vor allem die Größe eines Koi-Teichs verleitet häufig dazu, die sanften Riesen mit anderen Fischen vergesellschaften zu wollen. Und auch wenn dieser meist sozial gedachte Aspekt häufig in den Vordergrund tritt, werden andere wichtige Punkte dabei häufig aus den Augen verloren: Nicht alle Teichfische vertragen dieselbe Wasserparameter oder gar Medikamente- wenn diese denn mal erforderlich sein sollten, noch dazu halten nicht alle Teichfische eine Winterruhe ein und könnten die empfindsamen Koi daher stören.

Als ideale Beifische haben sich aber Rotfedern und Rotaugen heraus gestellt, die sich im Teich nicht nur mit demselben Futter füttern lassen, sondern ebenfalls keine Unverträglichkeiten mit den für Koi notwendigen Medikamenten aufweisen, dasselbe gilt für Graskarpfen, Schleien, Gründlingen, Moderlieschen oder Orfen. Eher ungeeignet sind aber unter anderem Störe, da diese meist erst zur kalten Jahreszeit im Teich „richtig aufdrehen“ und den ruhenden Koi dabei erheblich "stören" könnten. Zudem erkranken Koi durch das Fressen von Störfutter nicht selten an Leber und Niere, Störe als Knochenfische vertragen hingegen Algizide und andere auf Kupfer basierende Medikamente eher nicht. Auch Sonnenbarsche, Stichlinge  oder Bitterlinge sind ungeeignete Mitfische für den Koi.

Obwohl Goldfische grob betrachtet auch zu den Karpfenartigen zählen und daher recht häufig im Koiteich anzutreffen sind, weisen sie dennoch einige Besonderheiten im Gegensatz zu ihren großen Verwandten auf. Beide Fischarten laichen zu unterschiedlichen Zeitpunkten und verhalten sich der Brut ihrer Mitfische gegenüber extrem räuberisch. Auch bezüglich einer medikamentösen Behandlung reagieren Goldfische und Koi nicht mit allen Mitteln kompatibel und bilden häufig Resistenzen aus, die eine weitere Behandlung erschweren.

Vergesellschaften mit Wirbellosen

Edelkrebse wie der Astacus astacus, aber auch der Galizische Sumpfkrebs können ohne Probleme mit Koi vergesellschaftet werden. Muscheln wie die Unio pictorum könnten im Koi-Teich hingegen aber gefährlich leben, wenn sie nicht genügend Bodengrund in Form von Teichschlamm oder Sand vorfinden, um sich einzugraben- daher sollten diese eher in größerer Stückzahl eingesetzt werden, wenn man von ihrer Eigenschaft als Filtrierer profitieren will. Schnecken werden voraussichtlich gefressen, weswegen sich zur Vergesellschaftung eher schnell vermehrende Arten wie zum Beispiel Spitzschlammschnecken oder Posthornschnecken eignen.

Neue Teichbewohner sollten grundsätzlich erst dann in den Teich gesetzt werden, wenn die Temperaturen mindestens 16 Grad erreicht haben, bzw. kein Nachtfrost mehr besteht (nach den sogenannten „Eisheiligen“). Beim Einsetzen sollte außerdem darauf geachtet werden, kein Transportwasser mit in den eigenen Teich gelangen zu lassen. Eine kurzfristige Salzzugabe in den Teich vor dem Eisnetzen neuer Tiere kann außerdem dazu beitragen, mögliche Krankheitserreger der neuen Tiere zu eliminieren. Hierzu eignet sich eine Konzentration von 0,5 %.

Zucht

Auch im Teich ist die Nachzucht von Koi möglich, wenngleich sie etwas aufwändiger ist, da die Tiere starke Laichräuber sind und sowohl Eier, als auch Jungfische auffressen. Daher ist eine Bevölkerungsexplosion eher unwahrscheinlich. Hauptsächlich in den frühen Sommermonaten Mai und Juni beginnen die Tiere zu laichen und nutzen dazu die flache Uferregion. Verkrautete Bereiche werden dabei bevorzugt aber auch sogenannte Laichbürsten animieren die Weibchen zur Eiablage. Diese setzen in regelmäßigen Abständen Laich an und sollten diesen auch ablegen. Anderenfalls könnten sie nach einer gewissen Zeit daran erkranken. Daher sollten den Weibchen flachere Regionen zur Verfügung stehen, in denen sich das Wasser schneller erwärmt und sie dort ablaichen können.

Die Geschlechtsreife erreichen Koi mit rund 2-3 Jahren, die Weibchen etwa mit 3-4 Jahren. Mit rund 1000.000 Eiern pro Kilogramm Körpergewicht legen die Weibchen dabei recht viele Eier ab, die sie meist an ufernahen Pflanzen oder sogenannten Laichbürsten abstreift. Dabei gibt sie Laichschnüre mit winzigen Eiern ab. Das Männchen besamt diese beim Darüberschwimmen, kurze Zeit später quellen die Eier auf, nach wenigen Tagen schlüpfen die Jungfische, die sich in den ersten Tagen noch von ihrem Dottersack ernähren. Koi sind allerdings recht räuberisch veranlagt und  stellen sowohl den Eiern, als auch ihren eigenen Jungen nach. Eine erfolgreiche Aufzucht junger Koi sollte daher eher in einem speziellen Aufzuchtaquarium durchgeführt werden.


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