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Wasser und Stein - Wasserfall am Teich

Als Spektakel inszeniert schießt das kühle Nass über Kanten und ergießt sich dramatisch und geräuschvoll in ein Becken. Ein Wasserfall kann auch in kleinsten Gärten Platz finden. Wenige Quadratmeter reichen aus, um einen öden Fleck in eine plätschernde Oase zu verwandeln.

Ein Rauschen im Garten

Während ein Bachlauf seinen gemächlichen Gang durch alle Geländesprünge talwärts antritt und durch schnelle und langsame Passagen fließt, passiert beim Wasserfall alles gleichzeitig und überstürzt. Das bringt Dynamik in den Garten! Ein Wasserfall kann einfacher und rascher gebaut werden als ein ganzer Bachlauf und nimmt auch weniger Platz im Garten ein. Je größer die Fallhöhe und je mehr Wasser über die Kante fließt, desto lauter dasRauschen, desto mehr Dramatik.

Wo passt er hin?

Ein Wasserfall kann beispielsweise mitten in einer Trockenmauer inszeniert werden, sodass das Wasser aus dem Teich erst zum Ursprung gepumpt wird und dann über eine große, leicht nach vorne geneigte Steinplatte fließt. Der Schwall, der sich in den Teich ergießt, sieht nicht nur spektakulär aus, er ist auch als Tosen schon von Weitem hörbar. Nur Pumpen mit genügend Leistung sind in der Lage, solche Wasserfälle zum Leben zu erwecken. Am besten wählen Sie ein Modell, bei dem Sie die Leistung regulieren können, denn Bachläufe und Wässerfälle wirken nur bei richtig dosierter Durchflussmenge gut.

Selbst bauen oder bauen lassen?

Arbeiten mit Stein erfordern Erfahrung. Damit Mauern wirken, sollten sie von geübter Hand gelegt werden. Einen Wasserfall in eine Mörtelmauer mit einzubauen, steigert noch den Schwierigkeitsgrad. Auch für sehr ambitionierte Hobbyhandwerker ist das ein schwieriges Unterfangen. Gartengestaltungsfirmen, die ihren Schwerpunkt auf Wassergärten gelegt haben, verfügen über genügend Referenzen.
In Schauanlagen oder über Fotos realisierter Projekte können Sie sich den Traumwasserfall aussuchen.

Von kleinen und großen Fällen

Wie das Wasser über die Kante geleitet wird, bestimmt die Form des Falls. Läuft die Rinne mittig U-förmig zusammen, so bündelt sich der Strahl und plätschert fokussiert ins Becken. Dabei wird die Mauer die Mauer nur wenig in einem schmalen Band verdeckt. Raue Oberflächen wie gespaltene Steinplatten sorgen zusätzlich für Verwirbelungen. Es lässt sich vorher bei Steinplatten nie gnenau sagen, wie später einmal der Wasserfall nach dem Einbau aussehen wird. Hat man mehrere Optionen, lohnt sich die Mühe, die Steinplatten vorher alle durchzutesten. Ganz anders verhält sich Wasser, wenn es über eine glatte Edelstahlkante geführt wird. Gleichmäßig verteilt und durch die Glätte des Materials ungestört fließend, fällt das Wasser als glasklarer Vorhang herab. Die dahinterliegende Mauer verschwindet nicht, sondern zeigt sich gewellt, beweglich, verzerrt. Als hätte sie der Wasserfall in Bewegung versetzt. So profitieren beide voneinander: Der monotonen, starren Mauer wird Leben eingehaucht und das flüchtige Wasser erhält einen soliden Rahmen, in dem es schön zur Geltung kommt.

Welcher Stein?

Kombiniert man einen Wasserfall mit einer Steinmauer, steht man vor der Frage nach der richtigen Wahl. Natürlich bestimmt das verwendete Gestein ganz wesentlich den Charakter der Anlage. Ein rötlicher Südtiroler Porphyr sieht heiterer aus als ein dunkler, fast schwarzer Syenit oder Basalt, der edel, aber auch etwas düster wirkt. Grauer Granit ist schlicht und passt fast in jeden Garten, während ockerfarbener bzw. gelber Sandstein eine ungewöhnliche Farbe hat und mit den anderen Materialien im Garten gut abgestimmt werden sollte. Möchte man keine Edelstahlwanne, sondern eine Steinplatte verwenden, so sieht es besonders stimmig aus, wenn die Platte aus dem gleichen Material wie die Mauer ist. Bei zu Lagerbildung neigenden Gesteinen wie Porphyr, manchen Sandsteinen, Schiefer, Quarzit oder Gneis ist es nicht sehr schwierig, einen Überlaufstein zu finden. Ihrer natürlichen Eigenschaft folgend brechen sie sehr geradlinig, das heißt die spaltraue Oberfläche ist relativ eben. Bei Granit, Kalkstein oder ähnlichen Materialien sind die Bruchlinien sehr uneben, ein Darüberleiten des Wassers also schwierig. Alternativ zur bruchrauen Oberfläche kann oberseitig eine flache, breite Rinne in die Platte geschnitten oder gefräst werden. Dadurch erzielt man einen ähnlich glasklaren Wasservorhang wie bei der Edelstahlwanne.

Tipp: Bei hellen Gesteinsarten sollte darauf geachtet werden, dass die Mauer nicht durch das Spritzwasser dauerfeucht bleibt. Unter solchen Bedingungen siedeln sich gerne Algen an, die auffällig grüne Flecken hinterlassen.

Dimensionierung

Im Prinzip gibt es keine Einschränkungen, doch wirken überproportionierte Wasserfälle in kleinen Gärten sehr oft deplatziert. Hier fehlt die Abstimmung. Der mächtigen Inszenierung haftet Protz und Imponiergehabe an. Ein Niagarafall im Vorgarten ist wie eine pompöse Palasttreppe für ein Einfamilienhaus. Daher sollte man es in Sachen Fallhöhe bei kleineren Anlagen nicht übertreiben. Bei großen Teichen mit mächtigen Mauern am Hang braucht es auch mehr Präsenz, damit der Wasserfall gewissermaßen auch Fernwirkung erzielt. Er würde sonst in der Mauerfront als kleines Rinnsal verkommen.

Wasserfall: Die Technik dahinter

Einfacher als Pumpen, die untergetaucht (und damit wassergekühlt) sind, können trocken aufgestellte Pumpen gewartet werden. Deren Betriebslärm ist dabei kein Problem, da der Wasserfall mit seiner Geräuschkulisse dominant ist. Die heute fabrizierten externen Pumpen laufen sehr leise. Nach Fallhöhe und Durchflussmenge lässt sich die optimale Pumpe nach einer Kennlinie, die das Leistungsvermögen jeder Pumpe beschreibt, bestimmen. Erfahrungsgemäß ist für die Feinabstimmung ein zusätzliches Regulativ erforderlich. Entweder man berücksichtigt dies gleich beim Kauf der Pumpe, indem man ein Modell erwirbt, bei dem man die Leistung durch einen eingebauten Stromregelschalter dimmen kann, oder man drosselt die Zuleitung mittels Kugelhahn. Die erstere Lösung ist die teurere. Die Stromkosten für den Betrieb sind natürlich höher als bei einem sprudelnden Quellstein, der nur 50 Watt in der Stunde verbraucht, halten sich jedoch
moderat im Rahmen. Je nach Fallhöhe und benötigter Wasserumwälzung verbraucht eine durchschnittliche Pumpe für diesen Zweck 300 Watt in der Stunde. Eine Zeitschaltuhr, die den Betrieb begrenzt, spart zusätzlich Kosten.
Tipp: Bei größeren Fallhöhen die sich bei sehr steilen Hängen manchmal ergeben, kann der Spritzwasserverlust mitunter zum Problem werden. Daher sollte das Auffangbecken nicht zu klein dimensioniert werden.

Gefälle nutzen

Hanggärten haben in der Gestaltung einen großen Vorteil: Bachläufe und Wasserfälle wirken aufgrund des natürlichen Gefälles authentischer als auf aufgeschütteten Hügeln in der Ebene. Hier können Sie kreativ mit den unterschiedlichen Niveaus spielen, Senken abgraben und Erhebungen abflachen sowie das Gelände raffiniert für spektakuläre Wasserläufe nutzen. ln formale Gärten passen ruhig von Becken zu Becken fließende Wassertreppen, natürlichen Gärten fügt sich meist ein wilder Bachlauf besser ein.

Feinheiten und Details

Die Ausgestaltung und Einbindung in den Garten trägt dazu bei, dass der Wasserfall nicht isoliert als Fremdkörper wahrgenommen wird. Am Rande des Wasserbeckens ist Platz genug für Sumpfpflanzen, um Leben ins Wasserspiel zu bringen. Dabei können auch die Blütenfarben mit der Mauerfarbe abgestimmt werden. Die Aspekte Frühling, Sommer und Herbst sollten ebenfalls bei der Auswahl der Pflanzen eine Rolle spielen. Auch das angrenzende, trockene Ufer außerhalb des Sammelbeckens ist in die Planung miteinzubeziehen. Frühjahrsblüher wie Primeln, Sonnenhüte im Sommer und Astern im Herbst setzen einen Farbtupfer ans Ufer, der die strenge Geometrie der Mauer bricht. Verschieden große Findlinge im Sammelbecken oder Bruchsteine sind eine schöne Ergänzung und harmonieren gut mit einem Wasserfall. Vielleicht bietet sich die Gelegenheit und es lässt sich direkt ein Sitzplatz mit dem Wasserfall verknüpfen? Spannend sind auch Lichtinstallationen. So gewinnt der Wasserfall durch eine geschickte Beleuchtung am Abend an Dramatik, wenn er ohne Konkurrenz alleine aus der dunklen Kulisse des Gartens hervortritt.


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