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Störe - eine Modeerscheinung im Gatrenteich

Störe - eine Modeerscheinung!

Mit der wachsenden Zahl an Gartenteichen in Deutschland nimmt auch das Angebot an Teichfischen im Fachhandel stetig zu. Seit geraumer Zeit werden auch verstärkt Störe angeboten, die bis auf eine Ausnahme, den Sterlet, selbst in größeren Gartenteichen nichts zu suchen haben.

Selbst der Sterlet (Acipenser ruthenus) stellt bestimmte Haltungsbedingungen, denen nur sehr wenige Teiche gerecht werden. Andere Arten wie z.B. der Waxdick (Acipenser gueldenstaedti), der Gemeine Stör (Acipenser sturio) und noch viele mehr, etwa der bis 5 m groß werdende Hausen (Huso huso - diese Fische sind tatsächlich zu bekommen!), haben im Gartenteich nichts zu suchen, da diese eine beachtliche Große erreichen und für das Leben in einem Teich überhaupt nicht angepasst sind. Der im Handel derzeit wohl am meisten verkaufte Stör (Acipenser baeri), der Sibirische Stör, ist ebenfalls nicht für den Gartenteich geeignet. Er wird bis über 2 m lang, 200 kg schwer und ca. 60 Jahre alt. Wenn man davon ausgeht, dass pro cm Fisch 10 l Wasser gerechnet werden, so braucht dieser ausgewachsene Stör schon allein 2.000 I Wasservolumen. Das reicht aber noch lange nicht aus. Beachtet man, das Störe sehr ausdauernde Schwimmer und ständig in Bewegung sind, muss man noch sehr viel mehr an Wasservolumen rechnen. Auch der Waxdick (Acipenser gueldenstaedti) wird im Handel angeboten. Dieser wird sogar bis zu 3 Meter lang, 110 kg schwer und bis zu 50 Jahre alt! Er ist also auch für den Gartenteich ausgeschlossen. Als Silberstör werden Hybriden angeboten, die gut 1,5 m lang werden können. Diese Störe kommen meist aus der Nutzfischzucht. Diese hat sich als nicht sehr rentabel dargestellt, deswegen versuchen einige Anbieter, neue Märkte zu finden, eben die Gartenteichbesitzer. Die meisten Störe sind kaum größer als 25 cm, wenn sie im Handel angeboten werden. Es ist ein unwahres Gerücht, dass sich diese Fische der Teichgröße anpassen. Sie kümmern und sterben viel zu früh, das ist die Wahrheit. Als einziger der Störfamilie kommt der echte Sterlet (Acipenser ruthenus) für den Besatz sehr großer Gartenteiche in Frage. Dieser Stör wird bis zu 1,5 m lang, bleibt aber meist etwas kleiner, ca. 20 kg schwer und bis zu 30 Jahre alt. Also sollte man mindestens 1500-2000 I Wasser pro Fisch rechnen. Der Sterlet ernährt sich von Insektenlarven, Würmern und Weichtieren. Er kann aber auch an Spezialfutter gewöhnt werden. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es sehr schnell auf den Boden sinkt. Da es sich um einen sehr guten Fresser handelt, muss das Wasser auch gut gefiltert werden, um den Nährstoffgehalt so optimal wie möglich zu halten. Durch einen sehr hohen Nährstoffgehalt kommt es meistens zur Fadenalgenbildung. Diese dürfen in einem Teich, in dem Sterlets gehalten werden, auf gar keinen Fall vorhanden sein, da diese für den Stör eine tödliche Falle sein können. Sollte man also öfter Probleme mit Fadenalgen haben und sie nicht beseitigen oder deren Ursache abstellen können, sollte man die Finger von diesem Fisch lassen. Denn Störe können nicht rückwärts schwimmen und sich nicht aus einem Fadenalgengeflecht befreien. Grundsätzlich sollte der Sterlet nicht mit Koi gehalten werden, wie es oft der Fall ist. Koi fressen sehr schnell und lassen kaum etwas übrig, auch nicht vom speziellen Störfutter, so dass der Sterlet immer zu kurz kommt und langsam verhungert. Sie sollten weiterhin bedenken, dass dieser Fisch eine große Bodenfläche zum Wühlen und Schwimmen benötigt. Störende Gegenstände oder Massen an Unterwasserpflanzen können ebenfalls eine Gefahr für den Sterlet darstellen. Man sollte auch darauf achten, dass das Wasser sehr sauerstoffreich ist, da Sterlets einen hohen Sauerstoffbedarf haben. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, erkennt man dies daran, das die Fische aufgeregt an der Wasseroberfläche entlang schießen und sich vom Dunklen ins Helle verfärben. Auch der pH-Wert sollte im Teich stabil sein, da Sterlets auf Schwankungen mit Unbehagen reagieren. Außerdem sollte das Wasser nicht zu warm sein, die optimale Temperatur liegt bei 16 °C. Bei höheren Temperaturen fühlen sich Sterlets unwohl. Strömung im Wasser fördert das Wohlbefinden dieser Fische. Sie sollten diese Tiere nur in einem gut geführten Fachhandel kaufen und sich genau darüber informieren, um welche Art es sich handelt. Sterlets sind gesund, wenn sie munter im Verkaufsbecken herumschwimmen und eine kräftige, dunkle Farbe haben. Sollten die Fische nur im Wasser liegen oder getrübte Augen haben, lassen Sie bitte die Finger davon. Wenn Sie diese Dinge beachten, werden Sie durchaus Freude mit diesen Fischen haben. Übrigens, bei sehr guter Haltung können Sterlets handzahm werden und gehören somit ein ganzes Stück mit zur Familie. Trotzdem, überlegen Sie gut, bevor Sie einen Stör kaufen.


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