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Einen Koiteich anlegen

 

Koi im Gartenteich halten

Koi oder Brokatkarpfen sind die Königsklasse der Fischhaltung im Gartenteich. Die anspruchsvollen Zierfische brauchen einen speziell angelegten Koiteich. Einen solchen Koiteich kannst du in deinem Garten mit etwas Hintergrundwissen selbst bauen.

Koi oder Nishikigoi sind wunderschöne Karpfenfische aus Japan. Die verschiedenen bunten Zuchtformen haben auch hierzulande eine breite Fanbase! Die wertvollen Koi können bis zu 1 m lang und 20 kg schwer werden, und die Zierkarpfen können bis 60 Jahre alt werden. Koi sind recht schwimmfreudige Karpfen, die eigentlich den ganzen Tag im Garteteich unterwegs sind.

Der Einstieg in die Koi Haltung sollte daher gut durchdacht und vorbereitet werden; Koi sind nicht nur langlebig, sie brauchen auch einen entsprechend großen Teich mit viel Raum zum Schwimmen.

Was ist die richtige Größe für einen Koiteich?

Das absolute Minimum an Teichvolumen für einen Koiteich mit vier Fischen ist 5 Kubikmeter. Für jeden weiteren Koi muss der Teich 1000 Liter größer sein. Denk daran, dass sich gut gehaltene Koi im Gartenteich durchaus auch vermehren können und dass der Teich daher von vornherein entsprechend groß angelegt werden muss. Ein Koiteich ist daher kein Fall für kleine Gärten, du solltest hier durchaus großzügig rechnen und deinen Koi richtig viel Platz einräumen.

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Der Koiteich kann rechteckig oder oval angelegt werden - so können die Karpfen auch mal etwas Strecke machen. Der Koiteich sollte für vier der schicken Koi Karpfen mindestens 3 x 6 Meter groß und mindestens 1,30 bis 1,50 Meter tief sein. So ist gewährleistet, dass der Teich im Winter nicht vollständig durchfriert und die Koi ungefährdet am Teichgrund in Winterstarre überwintern können.

Der Koiteich kann neben den tiefen Bereichen auch flachere Zonen aufweisen. Möglichst steile Wände geben deinen Koi noch mehr Schwimmraum.

Teichschale oder Teichfolie?

Eine fertige Teichschale aus glasfaserverstärktem Kunststoff kann bei ausreichender Größe je nach Form auch für Koi geeignet sind - jedoch sind hier die Wände oft nicht steil genug.

Teichfolie dagegen bietet dir mehr individuelle, felxible Gestaltungsmöglichkeiten und erlaubt dir eine freiere Gestaltung deines Koiteichs - und auch eine größere Größe als mit der doch relativ stark eingeschränkten Teichschale.

Miss vor dem Verlegen die Teichfolie genau aus. Ein eher geradliniger Teich lässt sich deutlich leichter mit Folie auslegen als eine kurvige Teichform. In Falten der Teichfolie kann sich Schmutz ansammeln, der später gammelt, von daher solltest du beim Verlegen der Teichfolie im Koiteich darauf achten, dass möglichst wenige Falten entstehen.

Berechne vor dem Kauf der Teichfolie großzügig die Größe deines Folienteiches und achte dabei auch auf einen ausreichend großen Überhang für die Kapillarsperre am Rand des Gartenteichs. Die Kapillarsperre sorgt später dafür, dass das Teichwasser nicht durch Pflanzenwurzeln und Moos aus dem Teich gesaugt wird.

Wo ist der richtige Platz für einen Koiteich im Garten?

Nicht nur die Größe ist für einen Koiteich im Garten wichtig, auch der richtige Standort spielt eine entscheidende Rolle.

Der Koiteich sollte weder ganztägig in der prallen Sonne noch die ganze Zeit über im tiefen Schatten liegen. Ein paar Stunden Sonne tun deinen Koi gut und kurbeln ihr Immunsystem an, allerdings sollte sich das Wasser auch nicht überhitzen, daher ist eine Teilbeschattung sinnvoll. Schwimmpflanzen und Seerosenblätter sorgen dafür, dass die Koi keinen Sonnenbrand bekommen.

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Koi brauchen eine relativ gleichmäßige, nicht zu warme Wassertemperatur in ihrem Teich haben. Im Sommer sollte die Wassertemperatur 25 °C nicht überschreiten.

Der Koiteich sollte nicht neben größeren Laubbäumen stehen - im Herbst können größere Mengen von Herbstlaub, die ins Teichwasser fallen, echte Probleme machen. Du müsstest das Laub dann mühsam aus dem Teich herausfischen.

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Zur Beschattung eines Koiteichs eignen sich Bambusbüsche, hohes Schilf oder Nadelbäume deutlich besser. Auch ein Sonnensegel kannst du natürlich dafür einsetzen!

Welche Technik braucht dein Koiteich?

Zwar können Pflanzen im Koiteich viel für die Wasserqualität tun, allerdings fressen Koi als Karpfen sehr gerne alle Arten von Wasserpflanzen, sodass du öfter nachsetzen musst. Auch ist der Stoffwechsel der großen Teichfische sehr aktiv, was zu einer hohen Wasserbelastung führen kann.

Abhängig von der Größe deines Koiteichs brauchst du einen oder mehrere leistungsfähige Teichfilter. Es gibt viele verschiedene Typen von Teichfiltern - lass dich hierzu im Fachhandel beraten. Ein Skimmer zieht Laub, Pflanzenreste und anderen Schmutz von der Wasseroberfläche ab und macht sie unschädlich. Ein Springbrunnen oder ein Wasserfall können den Sauerstoffeintrag ins Teichwasser deutlich erhöhen.

Achte darauf, dass du beim Anlegen deines Koiteichs eine Stromversorgung für deinen Teichfilter, eventuell auch für den Wasserfall oder Springbrunnen und den Skimmer einplanst.

Die Teichgrube für deinen Koiteich ausheben

Du hast den richtigen Platz gefunden und bist dir über die Größe und Form deines Koiteichs im Klaren? Prima, dann kannst du anfangen zu bauen!

Die Teichgrube für einen Koiteich muss entsprechend groß sein; eine solche Grube von Hand auszubuddeln ist langwierig und anstrengend. Idealerweise hebst du die Vertiefung mit einem Minibagger aus. Während des Ausbaggerns kannst du gleich unterschiedliche Ebenen gestalten. Hast du eine Teichschale für deine Koi am Start, ist die Form des Teichs vorgegeben; willst du mit Teichfolie arbeiten, kannst du die unterschiedlichen Ebenen freier gestalten.

Plane auch eine Flachwasserzone ein, die du später gut bepflanzen kannst; hier klären die Teichpflanzen das Wasser, und junge Koi finden Deckung und sichere Aufenthaltsorte, wo die älteren Karpfen sie nicht fressen können.

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Nach dem Ausbaggern wird die Teichgrube noch geglättet. Steine und Wurzeln musst du ebenfalls entfernen, damit die Teichschale oder Teichfolie nicht beschädigt wird.

Die Teichschale setzen oder die Teichfolie auslegen

Eine Teichschale wird nun in die zuvor ausgehobene Grube gesetzt und schon beim Setzen stabil mit Sand verfüllt, damit sich keine Hohlräume darunter bilden, die zu Bruch führen könnten.

Wenn du mit Teichfolie arbeitest, kommt zunächst ebenfalls eine Sandschicht in die Teichgrube, darüber dann eine Wurzelschutzfolie oder Teichvlies und dann die Teichfolie selbst. Die Rohre für den Filter werden in der Sandschicht verlegt und gut abgedeckt.

Nun installierst du noch den Ablauf für den Teichfilter an der entsprechenden Stelle am Teichboden.

Kann ein Koiteich bepflanzt werden?

Koi sind Karpfen, und Karpfen fressen gerne vor allem weiche und feine Teichpflanzen. An Seerosen gehen Koi dagegen nicht so gerne; du kannst also für die tieferen Wasserzonen gut und gerne einige Seerosen für deinen Koiteich einplanen. Ihre Schwimmblätter bieten den sonnenempfindlichen Koi Schatten und Verstecke, außerdem ziehen Seerosen ordentlich Nährstoffe aus dem Wasser und können so Algenplagen und grünem Wasser vorbeugen.

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In der Uferzone kommen robuste Wasserpflanzen wie Rohrkolben und Schilf zum Einsatz, die das Wasser klären und Schatten spenden.

Als Teichumrandung bieten sich höhere Ziergräser an und auch Bambus.

Achtung: Pflanze Bambus je nach Art und Sorte nur mit Rhizomsperre, damit die Teichfolie von den Bambuswurzeln nicht durchstoßen wird!

Hast du eine flache Sumpfzone anschließend an deinen Koiteich eingeplant, kannst du sie nach Herzenslust mit Teichpflanzen für sumpfige Zonen gestalten - die großen Koi kommen in das flache Wasser nicht hinein und lassen die Pflanzen in Ruhe. Für die Wasserklärung im Koiteich ist eine solche Sumpfzone extrem hilfreich. Lässt du sie noch von einem kleinen Wasserlauf durchströmen, kommt das geklärte Wasser auch im Teich an, und du hast einen Wasserkreislauf.

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Am besten erstellst du dir vor dem Bepflanzen deines Koiteichs einen Pflanzplan, in dem du genau festlegst, wo die Uferpflanzen, Sumpfpflanzen und Wasserpflanzen später sitzen sollen. Ein Pflanzplan vereinfacht auch das Einkaufen der Pflanzen.

Den Teich mit Wasser befüllen

Sitzt die Teichschale stabil oder hast du den Teich vollständig mit Teichfolie ausgekleidet, kannst du anfangen, ihn mit Wasser zu befüllen. Zunächst füllst du nur etwa zwei Drittel Wasser hinein und beobachtest im Anschluss über mehrere Tage, ob dein Gartenteich wirklich dicht ist. Während der Wartezeit kann sich dein Teich außerdem noch setzen. Nimm die Pumpe schon in Betrieb.

Setze die Seerosen in Körbe mit Kies und stelle diese in die entsprechenden Wasserzonen. Warte, bis die Blätter die Wasseroberfläche erreicht haben. Erst dann befüllst du deinen Koiteich weiter.

Ist alles in Ordnung, füllst du deinen Koiteich vollends mit Wasser auf und bepflanzt in diesem Zug auch gleich noch die Sumpfzone.

Die Kapillarsperre

Zum Schluss verwendest du die übrige Teichfolie noch, um eine Kapillarsperre zu bauen. Dadurch verhinderst du, dass das Teichwasser durch Kapillarkräfte in das umgebende Erdreich gezogen wird. Diese Sperre muss den gesamten Koiteich umgeben.

Gib auch der Kapillarsperre am Koiteich einige Tage Zeit, sich zu setzen und sich zu legen. Schneide erst dann die überschüssige Folie ab.

Ist alles dicht? Super! Nun kannst du dich an die Uferbepflanzung machen.

Wann kann ich die Koi einsetzen?

Gib dem Teich einige Wochen, damit sich die Wasserchemie einpendeln kann und die Wasserpflanzen, Sumpfpflanzen und Uferpflanzen sich etablieren können. Wenn alles gut läuft, weiterhin dicht ist und die Pflanzen anfangen, kräftig zu wachsen, dürfen die ersten Fische einziehen.

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