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Teichfrösche im Gartenteich

 

Teichfrösche im Gartenteich

Die quakenden grünen oder braunen Gesellen im Gartenteich sind nicht nur witzige Teichbewohner, sondern machen auch einen guten Job bei der Stechfliegenkontrolle im Teich - Unsere heimischen Frösche im Gartenteich fressen ausschließlich lebendes Futter und ernähren sich rein tierisch / carnivor.

Hier im Blog möchten wir uns dem Teichfrosch oder Wasserfrosch widmen, wissenschaftlich Peliophylax "esculentus" oder Rana esculenta genannt. "Esculentus" bedeutet "essbar" - der in Mitteleuropa sehr weit verbreitete Teichfrosch ist die häufigste heimische Froschart und wurde zum Beispiel in Frankreich wegen seiner Froschschenkel geschätzt. In der gesamten EU sind alle Arten von Fröschen mittlerweile besonders geschützt oder sogar streng geschützt und dürfen nicht mehr gefangen oder gar gegessen werden. Aus Tierschutzgründen sind Froschschenkel ohnehin mehr als fragwürdig!

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Der Teichfrosch gehört zu den Grünfröschen und hat sein Vorkommen in ganz Deutschland, lediglich in den Hochalpen sucht man die kleinen Quaker vergebens. Im Osten dehnt sich das Verbreitungsgebiet dieser Amphibien bis nach Russland aus, im Westen bis Frankreich. Im Norden findet man Teichfrösche bis ins Baltikum, in Dänemark und in Südschweden, im Süden reicht das Verbreitungsgebiet des Teichfroschs bis Norditalien.

Woran erkenne ich einen Teichfrosch in meinem Gartenteich?

Ursprünglich ist der Teichfrosch ein Hybrid aus dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch. Entsprechend kann der Teichfrosch etwas unterschiedlich aussehen, die Tiere ähneln mal mehr dem Kleinen Wasserfrosch und mal mehr dem Seefrosch. Anders als bei Kröten ist die Haut beim Teichfrosch abgesehen von den Rückenleisten eher glatt, kaum warzig, und wirkt glänzend.

Meist sind Teichfrösche grasgrün und haben helle und dunkle Linien auf dem Rücken - eine helle Rückenlinie und helle, dunkel unterlegte Rückenleisten rechts und links davon - sowie dunkle unregelmäßige Punkte auf dem Rücken. Ihre Augen zeigen eine hellgrüne bis schwefelgelbe FarbeEs gibt zusätzlich eine Variante mit bläulicher Grundfarbe. Die Schallblasen des männlichen Teichfroschs sind hellgrau. Während der Paarungszeit zeigen die grünen männlichen Teichfrösche eine gelbe Laichfärbung vom vorderen Rücken bis zum Kopf, die den bläulichen Varianten jedoch fehlt.

Teichfrosch_Gartenteich

Im Wasser liegen die 9 bis 12 cm langen Frösche gerne auf Algen, Wasserpflanzen oder Seerosenblättern an der Wasseroberfläche, sonnen sich und chillen ihr Leben; dabei liegt der Hinterleib im Wasser, während der Kopf herausschaut. So warten sie auf Insekten.

Wenn sie sich in Gefahr sehen, springen die Teichfrösche mit einem weiten Satz ins Wasser und tauchen ab.

Teichfrösche führen zwar ein wassergebundenes Leben, können das Wasser jedoch auch ab und an verlassen und länger an Land unterwegs sein. Teichfrösche bevorzugen stehende Gewässer, die das ganze Jahr Wasser führen, und sind entsprechend begeistert, wenn sie einen Gartenteich finden, der ihnen gefällt.

Wie kommt der Teichfrosch in meinen Teich?

Bei ihren eher ausgedehnten Landgängen von bis zu zweieinhalb Kilometern - vor allem bei feuchtem Wetter - kann es durchaus passieren, dass Teichfrösche ihr Wohngewässer wechseln und so auch mal in einen naturnahen Gartenteich einwandern, der auf ihrem Weg liegt und der ihnen gefällt.

Genauso kann es natürlich passieren, dass der Frosch wieder aus dem Gartenteich abwandert, wenn er ihm nicht mehr zusagt.

Teichfrösche sind streng geschützt; es ist verboten, Tiere der Natur zu entnehmen und sie im Gartenteich anzusiedeln; du brauchst daher Geduld (oder einen Züchter, der Teichfrösche züchtet und dir Kaulquappen abgibt).

Wie pflanzen sich Teichfrösche fort?

Im Frühjahr paaren sich die adulten Weibchen und Männchen des Teichfroschs. Die Paarungszeit des Teichfrosches ist im Mai und vor allem im Juni, wenn die wechselwarmen Amphibien angenehme Wassertemperaturen vorfinden. Der Teichfrosch laicht als letzter mitteleuropäischer Frosch ab, alle anderen Froscharten paaren sich früher.

Nach der Paarung legen die Teichfrosch Weibchen mehrere dicke transparente bis leicht bräunliche Laichballen von bis zu 3000 Eiern im Wasser ab. Sie haben eine gallertartige Eihülle. Die spätere Kaulquappe erkennst du als dunklen Punkt im 1 bis 2 mm großen Ei.

Die Kaulquappen des Teichfroschs

Die kleinen dunklen Kaulquappen schlüpfen je nach Temperatur manchmal schon nach einer Woche. Die Quappen des Teichfroschs fressen überwiegend Algen und Detritus im Laichgewässer. Sie wachsen während der nächsten drei bis vier Monate auf etwa 5 cm heran. Dann beginnt die Metamorphose zum Frosch, vom Detritusfresser zum Karnivoren und vom Wassertier mit Kiemen zum Landtier, das über Lungenatmung verfügt.

Teichfrosch_kaulquappen

Zunächst wachsen den Kaulquappen Hinterbeine, danach folgen die Vorderbeine. Zuletzt bildet sich der Schwanz zurück, die Kiemen werden zur Lunge umgewandelt und der Magen-Darm-Trakt bildet sich um - und wir haben einen nagelneuen kleinen Teichfrosch, der sein Laichgewässer verlässt, fortan Luft atmet, Beute machen muss und an Land überleben kann.

Was fressen Teichfrösche?

Teichfrösche sind wenig wählerisch mit ihrem Futter. Zwar sind sie reine Carnivoren; sie fressen aber im Prinzip alles tierische Futter, was in ihr gar nicht mal so kleines Maul passt - dabei machen sie nicht einmal vor kleineren Artgenossen oder kleinen Reptilien halt!

Zu ihrer Nahrung gehören Fluginsekten wie Mücken oder Libellen, die sie im Sprung erbeuten, ebenso wie Insektenlarven, Würmer und Schnecken aus dem Gartenteich. Frösche können sehr gut bei Stechmückenplagen helfen, weil sie unermüdlich und ziemlich hungrig Insekten nahe der Wasseroberfläche erbeuten.

Auch zum Eindämmen von sich massenhaft vermehrenden Goldfischen im Teich sind Teichfrösche sehr gut geeignet - die Frösche futtern die kleinen Goldfischlarven sehr gerne und sorgen dafür, dass es keine Massenvermehrung im Teich gibt. Allerdings fallen ihnen auch andere Fischlarven wie zum Beispiel der Nachwuchs von Koi im Teich zum Opfer.

Kann man Teichfrösche füttern?

Weil Teichfrösche ausschließlich lebende Nahrung zu sich nehmen und weil ihr Fressimpuls über den Jagdtrieb ausgelöst wird, machen sie sich gar nichts aus Trockenfutter. Willst du die Teichfrösche in deinem Gartenteich gezielt füttern, musst du daher definitiv auf Lebendfutter zurückgreifen.

Können Teichfrösche Goldfische fressen?

Keine Sorge - weder ausgewachsene Goldfische noch andere Teichfische mit einer gewissen Größe werden angegriffen - was nicht ins Froschmaul passt, wird auch nicht gefressen.

In der Regel sind die Fische im Gartenteich tendenziell viel zu flink für die eher etwas behäbiger schwimmenden Frösche. Kleine unvorsichtige Fische können jedoch durchaus mal im Froschmaul landen und werden dann auch gefuttert. Jedoch hat noch kein Teichfrosch es geschafft, einen gesamten Fischteich leerzufressen!

Wie alt wird ein Teichfrosch?

Teichfrösche können in der Natur bis zu sechs Jahre alt werden.

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Wann quakt der Teichfrosch?

Männliche Teichfrösche lassen ihre Stimme im Frühling zur Paarungszeit hören; die Laichsaison wird durch das Quaken der Männchen eingeläutet. Dabei können sie ein beeindruckendes Konzert starten - so ein kleiner Frosch kann eine Lautstärke von bis 90 Dezibel entwickeln! Der lauteste Quaker macht bei den Weibchen in der Regel das Rennen, von daher legen sich die Froschmännchen voll ins Zeug.

Mancher mag sich durch den Froschchor im Gartenteich in seiner Ruhe gestört fühlen ... allerdings sind die hübschen Teichfrösche nur im Frühling zur Paarungszeit so laut und geben danach wieder Ruhe.

Die schützenswerten und überdies ohnehin streng geschützten Teichfrösche sind im Gartenteich so nützlich, weil sie sich um überzählige Goldfische kümmern und vor allem, weil sie Stechmücken eliminieren können, dass man über das Froschkonzert im Mai und Juni hinweg sehen sollte.

Was tun Teichfrösche im Winter?

Als wechselwarmes Tier fällt der Teichfrosch bei Kälte in Winterstarre. Teichfrösche überwintern in Erdhöhlen und nicht im Teich.

Im Frühjahr kommen die lustigen Grünfrösche bei steigenden Temperaturen wieder zum Vorschein und bevölkern alsbald wieder den Gartenteich.


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