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Eine Ringelnatter im Gartenteich!

 

Woran erkenne ich eine Ringelnatter im Gartenteich?

Wer eine Schlange sichtet, möchte naturgemäß gerne wissen, mit welcher Schlangenart man es zu tun hat - ist sie giftig? Muss man sich vor ihr in Acht nehmen? Woran erkenne ich, um welche Schlange es sich bei dem Tier in meinem Teich handelt?

Kennzeichnende Merkmale der Ringelnatter Natrix natrix

Zunächst einmal: Die Ringelnatter, mit lateinischem Namen Natrix natrix, ist eine bei uns heimische Schlange, die sich durchaus auch mal in einen Garten mit Gartenteich verirren kann. Als Schlange hat sie keine Beine und ist im Verhältnis zur Körperdicke sehr lang. Der Kopf ist deutlich vom Körper abgesetzt, die Schlange besitzt also eine Art Hals.

Die Ringelnatter erkennst du zuverlässig und unverwechselbar an ihren beiden hellgelben bis fast weißen sichelförmigen Flecken, die sie am Hinterkopf trägt. Keine andere Schlange in Mitteleuropa hat diese Zeichnung.

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Nochmals die Merkmale der Ringelnatter in Kürze zusammengefasst:

  • typische halbmondförmige helle Zeichnung am Hinterkopf
  • abgesetzter Kopf
  • heller Bauch, dunkler Rücken
  • relativ schlanker Körperbau
  • männliche Ringelnattern können eine Länge bis 75 cm, die Weibchen 140 bis 150 cm erreichen.

 

Wie bewegen sich Ringelnattern fort?

Neben ihrer schlangentypischen "schlängelnden" S förmigen Fortbewegungsart auf dem Land können Ringelnattern richtig gut schwimmen und sind dabei erstaunlich schnell. Deshalb wird die Ringelnatter manchmal auch Wassernatter genannt. Beim Schwimmen hält die Ringelnatter ihren Kopf über der Wasseroberfläche und schlängelt sich durchs Teichwasser.

Sind Ringelnattern giftig?

Die Frage aller Fragen - ist die Ringelnatter eine Giftschlange? Da kannst du beruhigt sein - nein, die Ringelnatter ist nicht giftig. Bitte versuch aber trotzdem nicht, mit der Natter zu kuscheln, Ringelnattern können - obwohl sie ungiftig sind - ernsthaft und sehr schmerzhaft zubeißen, also besser Finger weg.

Wenn die Schlange denkt, dass ihr Gefahr droht, zischt die Ringelnatter laut und stößt mit ihrem Kopf in Richtung des potentiellen Feindes.

Bei großer Angst stellen sich Ringelnattern gerne tot, um uninteressant zu wirken. Sie erschlaffen, lassen ihre Zunge heraushängen und drehen sich auf den Rücken. Man sieht dann ihren hellen Bauch. Bei Gelegenheit flüchtet die Schlange dann blitzschnell.

Wo sind Ringelnattern verbreitet?

Die Ringelnatter ist eine mitteleuropäische Schlange, die sich gerne in und am Wasser aufhält. Das Verbreitungsgebiet von Natrix natrix erstreckt sich über ganz Europa mit Ausnahme von Irland, Schottland und Nordskandinavien über Sibirien bis zum Kaspischen Meer, nach Kleinasien und sogar bis China.

Ringelnattern bevorzugen feuchte Habitate mit unterschiedlichen Gewässertypen - Flüsse und Bäche, aber auch Teiche, aufgelassene Steinbrüche und Kiesgruben werden von der Wassernatter besiedelt. Neben Wasser braucht die Schlange auch Verstecke - Pflanzen und Totholz findet sie dafür gut.

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Als wechselwarme Schlange ist die Ringelnatter auf die Sonne angewiesen, die ihr Wärme spendet. Zum Schlafen und zum Verdauen ihrer Beute ziehen sich Ringelnattern im Garten gerne in den Komposthaufen zurück, wo es durch die Verrottung schön warm ist.

Was macht die Ringelnatter im Winter?

Ihre Winterruhe hält die Ringelnatter gerne gut versteckt an einem geschützten Plätzchen im Garten. Während der kalten Jahreszeit verfällt die wechselwarme Schlange in eine Winterstarre. Sie wacht erst wieder auf, wenn im März bis April die Temperaturen wieder über den Nullpunkt klettern.

Was fressen Ringelnattern?

Nun kommen wir zur schlechten Nachricht für Teichbesitzer - Ringelnattern fressen gerne Amphibien wie Kröten und Frösche, insbesondere Teichfrösche. Auch Molche gehören zu ihrem Beutespektrum, ebenso wie Fische. Dabei erbeutet die Ringelnatter erstaunlich große Brocken.

Was sucht die Ringelnatter in meinem Gartenteich?

Gerne legt sich die Ringelnatter am Teichrand auf die Lauer, wo sie auf ihre Beute wartet. Die Teichbewohner, die der gut getarnten Schlange zu nahe kommen, werden blitzartig erbeutet und dann am Stück hinuntergewürgt.

Eine Ringelnatter kann den Teich gut und gerne nach und nach leer fressen und nicht nur die Amphibien, sondern auch die Fisch empfindlich dezimieren. Kein Froschgequake mehr ... ist die Ringelnatter erst dauerhaft im Garten eingezogen, wird es bald sehr still am Gartenteich.

Muss man Ringelnattern im Gartenteich vertreiben, und wenn ja, wie?

Wenn du nicht willst, dass die Ringelnatter unter den Fröschen und Fischen im Gartenteich aufräumt, stellt sich die Frage, wie du die Schlange wieder los wirst.

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In Deutschland stehen alle Reptilien und Amphibien unter strengem Schutz - auch die Ringelnatter. Fangen oder gar töten ist damit ausgeschlossen, du würdest dich strafbar machen. Auch ist verboten, die Schlangen aktiv zu stören.

Zum Glück sind Ringelnattern jedoch recht einfach zu beeindrucken - wenn du die Schlange siehst, reicht es aus, kräftig mit dem Fuß zu stampfen, um sie zu vertreiben. Die Ringelnatter spürt die Erschütterung und nimmt Reißaus.

Auf lange Sicht ist es am einfachsten, die Ringelnatter aus dem Garten zu bekommen, indem du ihr den Lebensraum unattraktiv machst. Sperr den Gartenteich wie auch den Komposthaufen mit einem feinmaschigen Netz ab und achte darauf, dass es zum Boden dicht abschließt und nicht unterkrochen werden kann. Bald hat die Ringelnatter die Nase voll und sucht sich ein anderes Biotop.

Wie pflanzen sich Ringelnattern fort?

Wenn es im Frühling wieder wärmer wird, beendet die Ringelnatter ihre Winterstarre und macht sich wieder auf die Socken, um nach dem langen Winter Futter zu suchen. Die geschlechtsreifen Nattern beginnen dann schon bald mit der Partnersuche. Ringelnattern treffen sich im Mai an sogenannten Paarungsplätzen. Die kleineren Männchen führen wahre Balzrituale auf, um die Weibchen für sich zu gewinnen. Auch wenn mehrere Männchen anwesend sind, kommt es nur zu Schaukämpfen ohne Verletzungen.

Nach der Paarung begibt sich das Weibchen zu einem warmen Plätzchen - gerne dem Komposthaufen im Garten - um dort in einer Grube ihre Eier abzulegen. Wenn möglich, kehrt die weibliche Ringelnatter dabei an den Ort zurück, an dem sie selbst seinerzeit geschlüpft ist.

Die Ringelnatter betreibt keine Brutpflege und überlässt es der durch die Verrottung der organischen Materialien im Kompost entstehenden Wärme, die Eier auszubrüten. Nach etwa zwei Monaten, also ungefähr im Juli bis August oder September, schlüpfen 10 bis 30 Jungtiere, die beim Schlupf ungefähr 15 cm lang sind.

In sehr kalten Sommern oder bei einem extrem frühen Wintereinbruch schlüpfen die Jungschlangen nicht, sondern überwintern in ihren Eiern. Der Schlupf erfolgt dann erst im nächsten Jahr.


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