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Medaka im Teich und Aquarium

 

Medaka oder Japanische Reisfische

Die bis vor ein paar Jahren nur wenigen Spezialisten bekannten Medaka (Oryzias latipes), auch Japanische Reisfische, einfach nur Reisfische, Reiskärpflinge oder Japankärpflinge genannt, haben ihren Weg in die Herzen vieler Aquarianer und Teichbesitzer gepaddelt.

Die hübschen bunten, nur etwas weniger als 4 cm kleinen Schwarmfische sind eine echte Besonderheit - weil sie in ihrer Heimat Japan schon seit vielen Jahrhunderten in großen Porzellanschalen gehalten werden, wurden sie nicht nur auf Farbe gezüchtet, sondern insbesondere auf eine schicke Optik, wenn man den Fisch von oben betrachtet. Medaka haben häufig sogar einen Rückenstrich!

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Die Wildform des Medaka ist silbrig bis champagnerfarben, mit dunkleren Farbzellen, die undeutliche, schmale dunklere Reihen vom Kopf bis zur Rückenflosse beziehungsweise bist zur Schwanzflosse bilden. Ganz vereinzelt schimmern Glanzschuppen in seinem Schuppenkleid.

Woher kommen Medaka ursprünglich?

Der Name "Japankärpfling" für Medaka ist ein wenig irreführend - der kleine Reisfisch kommt in der Natur nicht nur in Japan, sondern auch in China, Korea, Vietnam, Laos und Taiwan vor.

In seiner asiatischen Heimat lebt der Reiskärpfling bevorzugt in stehenden bis langsam fließenden Gewässern, in mittelhartem bis hartem Süßwasser bis ins Brackwasser. Die kleinen Reisfische leben häufig in Reisfeldern, besiedeln aber auch Gräben, Bäche, Sumpfgebiete und sogar Gezeitentümpel.

Wilde Medaka unterscheiden sich deutlich von ihren bunten Nachkommen; es wird angenommen, dass für die Entstehung verschiedener Farben der Zucht Medaka der ursprüngliche Oryzias latipes eventuell mit anderen Oryzias Arten gekreuzt wurde.

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Wie werden Medaka gehalten?

Von den klassischen Porzellanschalen, die in Japan auch heute noch häufig zu sehen sind, raten wir ab. Häufig werden professionelle Medaka Farbzuchten im Freiland in großen Maurerbütten oder anderen großen Kübeln gehalten; aber auch in einem Miniteich ab 60 oder 80 Litern Volumen, einem größeren Teich oder auch in einem entsprechend großen Aquarium ab 54 Litern Inhalt fühlen sich die kleinen Fische sehr wohl.

Kleinere Gefäße als diese Mindestmaße möchten wir für die lebhaften und spielfreudigen Zierfische nicht empfehlen. Medaka sind dankbar für etwas mehr Platz, damit sie ihr arttypisches Verhalten ausleben können. Als sozialer Gruppenfisch sollte der Reiskärpfling in einer Gruppe von mindestens 8 Artgenossen gehalten werden.

Die besten Wasserwerte für eine erfolgreiche Medaka Haltung und Zucht

Mittelhartes bis hartes Wasser mit einer Gesamthärte von 10 bis 25 und ein pH-Wert von 6 bis 8,5 eignet sich sehr gut für Medaka. Die Temperaturtoleranz der japanischen Reiskärpflinge ist sehr hoch, sie reicht von 4 bis 35 °C. Ihr Wohlfühlbereich liegt bei 16 bis 28 °C. Medaka sind über eine Winterpause bei tieferen Temperaturen zwischen 4 und 10 °C dankbar. In Wasser, das rund ums Jahr gleich warm ist, altern sie sehr viel schneller.

Medaka im Aquarium

Ein Aquarium für eine Gruppe Medaka sollte mindestens 54 Liter respektive 60 cm Kantenlänge haben und mit einem dunklen Bodengrund eingerichtet werden. Du kannst das Medaka Aquarium schön dekorieren und bepflanzen, jedoch sollten die Reisfische auch noch freien Schwimmraum vorfinden. Gut bewährt hat sich, ein Medaka Aquarium entlang der Ränder zu bepflanzen und die Mitte etwas frei zu lassen.

Medaka im Aquarium vergesellschaften

Medaka im Aquarium passen dank ihres zahnlosen und relativ kleinen Mauls gut in ein Aquarium mit anderen kleinen, friedlichen Fischen und auch zu Schnecken und Zwerggarnelen; allerdings fressen Garnelen und teilweise auch Schnecken supergern den Laich der Medaka, eine Vermehrung in einem Gesellschaftsaquarium mit Wirbellosen ist daher eher schwierig.

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Medaka halten sich überwiegend im oberen und mittleren Bereich des Aquariums auf und passen daher gut in ein Becken, in dem zum Beispiel noch kleinere Welse am Boden leben.

Medaka im Miniteich und im Teich

Die Haltung im Freiland bietet sich bei Medaka an, weil sie aus ihrer Heimat in einem wechselwarmen Klima kühlere Winter gewöhnt sind und eine solche Winterpause auch hier bei uns bekommen sollten. In geschützten Lagen und in milden Klimazonen kannst du deine Medaka im Witern sogar draußen lassen!

Die Teichgröße startet für die Japanischen Reiskärpflinge bei 60 bis 80 Litern und hört danach noch lange nicht auf - größere Wassermengen puffern hohe Temperaturen im Sommer und Schwankungen bei der Wasserqualität besser ab.

Dein Miniteich oder Gartenteich sollte für eine Gruppe Medaka teilweise gut bepflanzt werden, aber auch freien Schwimmraum bieten. Schwimmpflanzen und Seerosen schatten das Wasser mit ihren Blättern ab; für Miniteiche gibt es hier im Shop tolle klein bleibende Seerosen und Teichrosen Sorten. Auch feinfiedrige Sauerstoffpflanzen sind für einen Medaka Teich wichtig - sie nehmen organische Schadstoffe aus dem Wasser auf und sorgen für eine gleichbleibend hohe Wasserqualität.

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Ein Schattenspender über dem Miniteich oder Teich ist insbesondere an heißen Sommertagen sinnvoll, damit sich das Wasser im Medaka Teich nicht zu stark erwärmt. Medaka vertragen zwar bis 35 °C, jedoch nimmt bei höheren Temperaturen der Sauerstoffgehalt des Wassers ab.

In einem Teich mit Medaka solltest du vor allem im Sommer und im Winter möglichst wenig Wasserumwälzung haben - ein Teichfilter, ein Springbrunnen oder eine Strömungspumpe können hier kontraproduktiv sein. Herrscht nur eine leichte Strömung (oder gar keine), können sich Temperaturschichten im Teich ausbilden, und deine Medaka können sich in genau die Temperaturschicht zurückziehen, die ihnen angenehm ist. Einen Oxydator für Gartenteiche finden wir daher für die nötige Sauerstoffzufuhr im Sommer deutlich sinnvoller. Einen Filter braucht ein ausreichend großer Medaka Teich nicht.

Medaka im Teich vergesellschaften

Die eher an der Oberfläche des Teichs orientierten Medaka kannst du im Teich mit kleinen friedlichen Fischen vergesellschaften, die ähnliche Ansprüche wie die Reisfische haben - Goldfisch, Koi und Co. sind allerdings viel zu groß und würden die kleinen Reiskärpflinge einfach auffressen.

Wenn es dir nicht um Farbzucht geht, kannst du deine Medaka von der Farbe her auch mischen und dir einen bunten Schwarm zusammenstellen. Ein echter Züchter würde so etwas jedoch niemals gut - in die Farbformen ist viel züchterische Arbeit eingeflossen, und mit einer wilden Mischung machst du die Farbzucht leider effektiv zunichte.

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Um Medaka rein zu züchten, kaufst du nur einen einzigen Farbschlag von Oryzias latipes und setzt jeweils die schönsten Fische mit dem kräftigsten Körperbau in einen eigenen Zucht Miniteich. Achtung - Medaka haben mindestens dasselbe Suchtpotential wie Zwerggarnelen oder schöne Diskus!

Medaka richtig überwintern

Medaka stammen aus gemäßigten Erdregionen und brauchen auch in der Hobbyhaltung eine Winterpause. In einer durchgehend warmen Umgebung altern vor allem die Weibchen übermäßig, weil sie dann keine Vermehrungspausen einlegen und das Dauerlaichen sie sehr stark auszehrt.

Hältst du deine Medaka in einem ausreichend tiefen Gartenteich von etwa 80 bis 100 cm Tiefe, wird er im Winter in unseren Breitengraden nicht vollständig durchfrieren. In einem solchen Teich können die Medaka einfach belassen werden; sie ziehen sich zur Winterruhe in die tieferen Schichten zurück.

Einen mobilen Miniteich (beispielsweise in einem halben Weinfass oder in einem großen Topf) stellst du über den Winter frostfrei, aber ebenfalls kühl auf - zum Beispiel in einem kalten Keller, einer frostfrei gehaltenen Garage oder einem Kalthaus oder Gewächshaus mit Frostwächter. Auch im Aquarium gehaltene Medaka sollten in einem unbeheizten Raum überwintert werden, um ihnen eine Winterpause zu ermöglichen.

Ebenso fängst du Medaka, die über die wärmeren Jahreszeiten in einem Miniteich leben, spätestens vor den ersten Nachtfrösten im Oktober oder November aus dem Miniteich und setzt sie in ein kühl aufgestelltes Aquarium, in einem unbeheizten, kühlen Keller, einer frostfreien Garage oder einem Gewächshaus mit Frostschutz.

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In der Winterruhe fahren die Reiskärpflinge ihren Stoffwechsel stark zurück. Fällt die Temperatur im Aquarium oder Teich unter 10 °C, stellst du die Fütterung deiner Medaka ein, um das Wasser nicht unnötig zu belasten. Sie fressen während der Überwinterung ohnehin nichts.

Liegen die Temperaturen im Freiland auch nachts wieder dauerhaft bei um die 10 °C, kannst du deine Medaka aus ihrem Winterquartier holen und sie an ihren ursprünglichen Platz zurückbringen.

Im Frühling wird zunächst eher sparsam gefüttert; mit steigenden Temperaturen dürfen auch die Futterportionen wieder zunehmen.

Was fressen Japanische Reisfische?

Japan Reiskärpflinge gehören zu den omnivoren Zierfischen und sind alles in allem ziemlich unkomplizierte Fresser: Du kannst Medaka im Aquarium und im Teich mit einem hochwertigen, möglichst lange schwimmenden, etwas kleiner gebröselten Flockenfutter oder auch mit Granulatfutter für Nanofische füttern. Die Reisfische lieben außerdem kleines Lebendfutter: Artemia Nauplien, Cyclops und andere Copepoden sowie Mikrowürmchen sind echte Leckerbissen! Im Miniteich und im Gartenteich kümmern sich Medaka außerdem mit Vorliebe um frisch geschlüpfte, noch kleine Stechmückenlarven und halten dir so die lästigen Stechviecher vom Leib.

Medaka züchten leicht gemacht

Medaka kommen in Paarungsstimmung, sobald die Wassertemperatur dauerhaft ungefähr 20 Grad erreicht hat. Das gilt für Teich und Aquarium.

Je nach Beibesatz ist die Vermehrung der Medaka im Aquarium und Teich teils ausgeschlossen, weil beispielsweise Garnelen den Laich einfach fressen, oder weil sich die Mitfische um die geschlüpften Reisfisch Larven kümmern.

In einem Artbecken oder Teich, in dem du nur Medaka hältst, ist die Vermehrung möglich; Schwimmpflanzen, in deren Wurzeln sich die Jungfische verstecken können, sind besonders hilfreich. Hier kommen die kleinen Medaka sicherlich nicht massenhaft hoch, jedoch dürften zumindest so viele Jungtiere überleben, dass deine Population stabil bleibt oder sogar leicht wächst.

Wie unterscheidet man die Geschlechter beim Japanischen Reisfisch?

Beim Japanischen Reisfisch kannst du die Geschlechter zwar nicht anhand der Farbe unterscheiden, jedoch haben die Männchen eine ganz charakteristische Flossenform: die Rückenflosse und die Afterflosse haben jeweils eine deutliche Kerbe, die Flossen der Medaka Weibchen sind rundlich und nicht gekerbt.

Paarung und Ablaichen

Diese Flossenkerben braucht das Männchen bei der Paarung: Der männliche Medaka umklammert das Weibchen mit seinem ganzen Körper; das Weibchen stößt seinen Laich aus, und das Männchen befruchtet die Eier noch in der Umschlingung.

Unmittelbar nach der Paarung trägt das Medaka Weibchen seinen Laich als gut sichtbare Eitraube kurz vor seiner Afterflosse unter dem Bauch. Die Eitraube besteht aus 1 bis 30 Eiern und wird eine ganze Weile herumgetragen, bis das Medaka Weibchen das Eipaket schließlich mit einem klebrigen Faden an einem Laichsubstrat anheftet. Das kann eine feinfiedrige Pflanze, ein Moosbüschel oder auch ein Laichmopp aus Wollfäden sein.

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Ab welchen Wassertemperaturen geht es mit der Vermehrung bei den Medaka los?

Bei warmen Temperaturen reift der Medaka Laich schneller, bei kühleren langsamer. Alles in allem schlüpfen die Larven nach ungefähr 10 bis 14 Tagen. Medaka paaren sich in etwa alle zwei Wochen, wenn die Wassertemperaturen über 20 °C liegen, dann setzen die Reiskärpfling Weibchen neuen Laich an.

Bei kühleren Temperaturen über den Winter legen Medaka eine Vermehrungspause ein. Ist die Temperatur beispielsweise im Aquarium rund ums Jahr immer wärmer als 20 °C, fällt diese Winterpause aus und die Weibchen produzieren durchgängig Laich. Das ist sehr verschleißend für sie, und die Weibchen vergreisen dementsprechend sehr schnell, werden unfruchtbar, krank und sterben deutlich früher. Auch Medaka im Aquarium brauchen daher eine Temperaturabsenkung im Winter.

Medaka gezielt züchten und aufziehen

In einem Teich ohne Fressfeinde oder einem Art Aquarium mit vielen Schwimmpflanzen und feinfiedrigen Pflanzenpolstern werden teilweise auch ohne weiteres Zutun kleine Medaka durchkommen; willst du die Japanischen Reiskäpflinge jedoch gezielt züchten - vielleicht sogar auf Farbe oder Form -, fährst du besser, wenn du den Laich absammelst und die Medaka Eier zum Schlupf in eine Schale mit etwa 3 cm Wasserstand gibst.

Dank des niedrigen Wasserstandes ist die Sauerstoffversorgung mit dieser Methode viel besser, und der Laich verpilzt nicht so schnell. Außerdem werden so weder der Laich noch die frisch geschlüpften Larven gefressen. Dadurch steigt die Schlupfrate und die Überlebensrate deutlich! Die Laichkörnchen kannst du übrigens in etwas Wasser sogar versenden - ein bisschen wie bei den Killifischen.

Geschlüpfte Medaka Larven setzt du am besten mit einer Selektierpfeife, einem Löffel oder einem ähnlichen Gefäß zusammen mit etwas Wasser um. Beim Umsetzen mit einem Kescher können die Larven Schaden nehmen.

Das Aufzuchtbecken, in dem du die immer noch sehr kleinen Medaka Larven weiter pflegst, sollte ein Volumen von 3 bis 5 Litern haben, das Wasser sollte ungefähr 10 bis 15 cm hoch stehen. Die Winzlinge ernähren sich zunächst von Schwebealgen und Mikroorganismen, sie können aber auch gut mit Nannochloropsis oder Chlorella Pulver und feinst geriebenem Staubfutter versorgt werden. Wenn der Medaka Nachwuchs etwas größer ist, kannst du die Kleinen mit Artemia Nauplien und Mikrowürmchen füttern.

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