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Parasiten bei Teichfischen

Auch im Teich gilt es, genau hinzuschauen, um die wertvollen Tiere gesund und munter zu halten. Dafür sind aber ein paar Dinge unerlässlich, denn wenn eine Erkrankung auf dem Vormarsch ist, kann es durchaus recht rasant alle Teichbewohner betreffen. Die richtige Prophylaxe und vor allem ein wenig Hintergrundwissen können daher durchaus Leben retten. In dieser Folge schauen wir uns daher Parasiten bei Teichfischen an.

Auslöser von Krankheiten bei Teichfischen

Nahezu jede Fischkrankheit hat unterm Strich denselben Auslöser: Stress. Und dieser wird hervorgerufen durch die unterschiedlichsten Faktoren die sich nicht immer auf den ersten Blick erschließen. In den meisten Fällen ist aber vor allem die Wasserqualität von entscheidender Bedeutung, denn mit dieser steht und fällt das Wohlbefinden der Teichbewohner. Die Wasserhygiene sollte ohnehin an einer der ersten Stellen stehen und diese bezieht sich nicht nur rein auf einen regelmäßigen Wasserwechsel und die Aufbereitung mit einem ausreichend dimensionierten Teichfilter, sondern sollte auch die Art des Besatzes sowie deren Dichte berücksichtigen. Gerade diese Parameter erhöhen das Risiko für Infekte und öffnen Parasiten und Krankheitserregern Tür und Tor, denn Stress reduziert die körpereigene Abwehr der Fische. Das regelmäßige Messen der Wasserwerte sollte dir bei der Teichpflege kein Fremdwort sein.

Quarantäne für Neuzugänge

Auch neue Teichfische sollten am besten vor dem Einsetzen in den Teich fürs Erste in ein Quarantänebecken untergebracht werden, um herauszufinden, ob sie nicht blinde Passagiere an Bord haben, die unter Umständen den gesamten Besatz gefährden könnten. Erst wenn deine neuen Lieblinge ziemlich sicher fit und gesund ist, kannst du sie zu den anderen in den Teich setzen. Wenn du deine Fische regelmäßig und genau anschaust, hast du schon bald den Dreh raus, um zu erkennen, wie es ihnen geht und kannst schneller erkennen, wann dein Eingreifen erforderlich ist. Allgemein kann es ohnehin nicht verkehrt sein, ein Quarantäneaquarium parat zu haben, wenn der Fall der Fälle eintritt und du einzelne Tiere separieren musst, um sie zu behandeln.

Eine Erkrankung erkennen

Meist fällt dir auf, dass etwas nicht stimmt, was aber genau erschließt sich nicht immer auf den ersten Blick. Achte deswegen darauf, ob sich dein Fisch absondert, das Futter verweigert oder vielleicht einfach nur bewegungslos im Wasser steht. Auch Fische, die versuchen, aus dem Teich heraus zu springen, mit offenen Mäulern über die Wasseroberfläche schwimmen oder sich scheuern, sind auffällig. Einige weisen blassere oder sogar andere Farben auf, stehen auf dem Kopf oder schaukeln im Wasser. Vor allem, wenn deine Tiere trotz Fütterung abmagern, solltest du handeln. In jedem Fall gilt ein zügiges Eingreifen, damit nicht der gesamte Fischbestand in Mitleidenschaft gezogen wird. Natürlich gibt es auch noch weitere Anzeichen, habe also immer ein wachsames Auge auf deine Lieblinge.

Teichfische behandeln

Tierärzte, die sich auf Teichfische spezialisiert haben, sind leider etwas rar gesät, aber es gibt sie. Am besten wendest du dich auch an einen Mitarbeiter aus dem Fachhandel, denn meist können sie dir einen benennen, damit die Erkrankung deiner Tiere zielsicher diagnostiziert werden kann. Du kannst deine Fische in den meisten Fällen aber auch selbst behandeln, wenn du genau herausgefunden hast, um welche Erkrankung es sich handelt. Ein Allround-Medikament gibt es allerdings nicht, denn dieses würde unterm Strich zum einen deine Fische zusätzlich belasten und mitunter zu weiteren Resistenzen führen, was spätere Behandlungen schier aussichtslos machen würde. Auch ein gut gemeinter aber verkehrter Behandlungsansatz kann weitere Probleme mit sich bringen, weswegen du dir vor einer Anwendung wirklich Gewissheit verschaffen solltest. Bedenke, dass du Therapietreue an den Tag lege solltest, denn nur eine bis zum Ende hin korrekt durchgeführte Behandlung verhindert das erneute Auftreten und die Bildung von Resistenzen oder Sekundärinfektionen.

Typische Parasiten bei Teichfischen

Krankheitserreger befinden sich grundsätzlich immer im Teich. Entscheidend ist, ob sie deinen Tieren zur Gefahr werden oder nicht. Und das hängt vor allem von ihrem Immunsystem und ihrer Umgebung ab. Ein geschwächtes Immunsystem macht angreifbar für Parasiten und andere pathogene Keime. Vor einer Behandlung solltest du aber auf jeden Fall die Ursache für die Erkrankung deiner Tiere herausfinden und abstellen, im Zweifel wende dich an deinen Tierarzt oder einen sach- und fachkundigen Mitarbeiter.


Weißpünktchen (Ichthyophthirius multifiliis)

Die sogenannte „Ichthyo“ ist mit eine der häufigsten Erkrankungen bei Teichfischen und äußert sich durch die namensgebenden weißen Pünktchen auf der Fischhaut, die durch Parasiten ausgelöst wird. Unbehandelt kann sich Ichthyo rasant im Teich ausbreiten, da sich daraus Schwärmer entwickeln und weitere geschwächte Fische befallen können. Ichthyo wird häufig mit Malachitgrün behandelt. Achte bei solchen Mitteln aber auch auf deine eigene Gesundheit und verwende diese nur mit Handschuhen und ggf. einer Schutzbrille.

Costia (Ichthyoboda neactor)
Vor allem sehr junge oder geschwächte Fische laufen Gefahr, mit diesem Hauttrüber in Kontakt zu kommen. Gerade niedrige Temperaturen unter 15 °C begünstigen eine Infektion mit den Flagellaten, die die Schleimhäute reizen und weißlich-blaue Trübungen verursachen. Gerade die intakte Schleimhau des Fisches ist seine größte Abwehr, die, angegriffen durch Costia daher auch anderen Pathogenen quasi Tür und Tor öffnet und unbehandelt durch Sekundärinfektionen rasch letal endet. Costia lässt sich mit Hilfe von Salzbädern recht gut in den Griff bekommen, denn sie fördern den Stoffwechsel und wirken immunstabilisierend.

Saugwürmer (Gyrodactylus spp., Dactylogyrus spp.)
Äußerst unangenehm für deine Fische sind Saugwürmer. Diese unterscheidet man zwischen Hautsaugwürmer, den Gyrodactylus spp. und Kiemensaugwürmer- Dactylogyrus. Weil sie super winzig sind, lassen sie sich beinahe nur unter dem Mikroskop erkennen. Die Würmer befallen die Schleimhautschichten und begünstigen den Verlauf von Entzündungen der Schuppentaschen und Pilzinfektionen. Vor allem, wenn deine Tiere sich an Gegenständen oder am Teichrand zu scheuern oder zu springen beginnen, kann ein Saugwurmbefall vorliegen, auch kann eine Hauttrübung vorliegen.  Bei Problemen mit der Atmung kann es sein, dass deine Fische unter einem Befall mit Kiemensaugwürmern leiden. Vorwiegend Salzbäder können hier bei einem eher leichtgradigem Befall gute erste Hilfe leisten, vor einer Behandlung mit anderen Antiparasitika solltest du dir der Diagnose wirklich sicher sein und dir diese vom Tierarzt verschreiben und erklären lassen.

Karpfenlaus (Argulus sp.)
Mit bloßem Auge kannst du die bis zu 15 mm großen Karpfenläuse recht einfach erkennen. Meist werden sie von Vögeln die den Teich aufsuchen eingeschleppt. Karpfenläuse setzen sich vor allem auf der Haut und den Schuppentaschen fest, die daraufhin Rötungen bekommt und sich auch entzünden kann. In erster Instanz kannst du die Parasiten einfach manuell von deinem Fisch absammeln. Sollte der Befall allerdings sehr stark und schon fortgeschritten sein, solltest du dir im Fachhandel ein Medikament besorgen oder lässt dir vom Tierarzt eines verschreiben und erklären, damit deine Fische keine Sekundärinfektionen erliegen.

Abgesehen von Parasiten existieren weitere Krankheitserreger im Teichwasser, die deinen Lieblingen gefährlich nah auf die Schuppen rücken können. Vor allem Pilze und Bakterien können ihnen das Leben beschwerlich machen. In der nächsten Folge rücken wir aber auch diesen mal auf den Pelz und beleuchten sie näher.


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