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Der wichtigste Teil des Teichs ist der Teichrand

Der wichtigste Teil des Teichs ist der Teichrand

Bereits im frühen Mittelalter waren Teiche eine Zierde für Parks und auch Hausgärten. Diese Wasserbecken - meist streng geometrisch angelegt - kamen bald in Verbindung mit Wasserfontänen und Skulpturen verschiedener Art in Mode. Viel Augenmerk wurde auf die Teichrandgestaltung gerichtet. Aus verschiedenen Gesteinsarten gemauert und erhöht angelegt, bildeten die Ränder gute Sitzmöglichkeiten und viel Platz zum Aufstellen von schmückenden Pflanzkübeln.

Im 18 Jahrhundert kam ein neuer, revolutionierender Gartenstil auf unseren Kontinent. Der Englische Landschaftsgarten führte weg von den Barockgärten und das Wasser wurde in seiner eigentlichen Funktion als Landschaftselement in die Gartengestaltung einbezogen.
Die fortschreitende Entwicklung zeigte sich auch im Laufe der Zeit in Privatgärten, denn bis heute nimmt die Zahl der Gartenteichliebhaber stetig zu. Für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt ist dies von unschätzbarem Wert.
Es bedarf dabei nicht der prunkvollen Wasseranlagen der Antike, sondern auch auf kleinem Raum lässt sich ein Wassergärtchen noch reizvoll gestalten.

Randgestaltung

Heute ist das Anlegen eines Wassergartens im Vergleich zu früher weniger mühevoll. Fertigteiche und Teichfolie werden neben anderen natürlichen Abdichtmaterialien an Stelle von Beton zum Teichbau verwendet. Hier und da findet man noch alte Betonteiche, die man aber geschickt mit Hilfe von Teichfolien zu schönen Wasserlandschaften umfunktioniert hat. Zu viele große Steine wirken aber sehr dominant.
Allerdings muss auch bei modernen Teichbaumaterialien auf exakte Verarbeitung geachtet werden. Hier ist besonders die Randgestaltung von Bedeutung. Leider findet man sehr oft Gartenteiche mit unschönen Rändern, die eigentlich nicht sein müssten.

Schiefe Fertigteiche

So wird zum Beispiel der Anblick eines Fertigteichs erheblich gestört, wenn hier und da oder auf ganzen Längen diese dunklen Ränder des Beckens zu sehen sind. Eventuell resultiert es daher, dass der Teich schief sitzt, also nicht korrekt waagerecht eingebaut wurde. Ein schief sitzender Teichs ist ärgerlich, jedoch kein unlösbares Problem.
Meist fällt es erst einige Tage nach dem Einbau und Befüllen der Teichschale auf. Was war geschehen? Der Teich hatte “sich gesetzt”, und gerade bei Fertigteichen geschieht es hin und wieder, dass trotz Kontrolle mit der Wasserwaage während des Einbaus der Teich nicht “in der Waage” sitzt. Vielleicht ist der Untergrund nicht genügend verdichtet worden oder es wurden Fehler beim Einschlämmen gemacht. Jedenfalls ist der Teich bereits bepflanzt, der Rand gestaltet und es wird wohl niemandem Freude bereiten, das Wasser abzulassen und alles herauszunehmen, was vorher mühevoll angelegt wurde.

Freie Ränder am Folienteich

Folienteiche machen da keine Ausnahme. Es kommt immer wieder vor, dass künftige Wassergärtner vor dem Bau eines Teiches nicht genügend geplant hatten. Zu verlockend ist aber auch der Slogan: “Zum Anlegen ihres Teiches brauchen Sie nur ein Wochenende!” Erde ausschachten, Folie einlegen, Erde einbringen und Wasser marsch. Hier sind Anlegungsfehler vorprogrammiert.
Diese zeigen sich unweigerlich sofort oder auch einige Tage später nach dem Einlassen des Wassers. Auf einer Seite läuft das Wasser über und auf der anderen wird langsam aber sicher immer mehr Folie sichtbar. Nun wird guter Rat im wahrsten sinne des Wortes wirklich teuer. Besonders dann, wenn die Folie zu kurz bemessen wurde und sie sich infolge des Wasserdrucks langsam, aber sicher nach unten in unergründliche Tiefen zieht. Auch Steine und schwere Seerosenkörbe verstärken zusätzlich den Druck auf die Folie. Glücklich dürfte sich in diesem Falle jener Gartenfreund schätzen, der seinen Teich noch nicht bepflanzt hatte und für den Rand rundum mindestens 40-50 cm der Folie überstehen ließ. Anderenfalls hieße es nämlich auszuräumen oder sich der schwierigen Aufgabe zu stellen, durch Manipulationen am Teichrand zu retten, was noch zu retten ist.

Kleben hilft nicht

Wer sich nun der Hoffnung hingibt, an der Seite des überlaufenden Teichwassers einfach ein Stück Folie anzukleben, wird bald erkennen müssen, dass dieses Flickwerk nicht funktionieren kann. Da hilft der beste Kleber nichts, denn die bereits liegende und auch Falten bildende Folie kann niemals derart vorbereitet werden, dass eine Verklebung oder Verschweißung auf Dauer halten kann. Leider sind solche vergeblichen “Rettungsaktionen” nur allzu gut bekannt und es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden, dass sich künftige Wassergärtner bis ins Kleinste informieren sollten, bevor sie mit dem Teichbau beginnen.

Absenken hilft auch nicht

Um einen einheitliches Höhenniveau zu erreichen, muss vor dem Einlegen der Folie genau gemessen werden, denn ein nachträgliches Auffüllen oder das Abtragen von Erde unter dem Folienrand bringt oft nicht den gewünschten Erfolg. Wasser sucht sich seinen Weg, und das ist die tiefste Stelle am Teichrand. Man müsste also den Wasserstand etwas absenken, was aber zur Folge hätte, dass die Folie an anderen Stellen offen liegen würde, ungeschützt der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt. Kies sollte wohl zur Abdeckung genügen, jedoch rutscht er an schrägen Stellen immer wieder nach und liegt auf dem Teichboden, wofür er ja eigentlich nicht gedacht war. Der Ärger nimmt seinen Lauf und die Freude am Gartenteich trübt sich ein wie frisch eingefülltes Teichwasser, das sich noch nicht im natürlichen Gleichgewicht befindet.

Lösungen

Wissend um die Nöte unerfahrener Wassergärtner haben sich Gartenteichexperten Gedanken gemacht und im Laufe der Zeit praktische Hilfsmittel auf den Markt gebracht, einhergehend mit vielen nützlichen Tipps für Wassergartenfreunde.
Teichränder betreffend sind hier in erster Linie Folien schonender und Ränder kaschierende Produkte zu nennen, denn offen liegende Folie kann den messerscharfen Eiskanten und auch ständigem Sonnenlicht auf Dauer nicht standhalten. Je nachdem, wie steil die abfallenden Ränder sind, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, um die Folie zu schützen oder hässliche Ränder zu verdecken. Eine sehr gute und natürlich wirkende Abdeckung ist die unverwüstliche Korkrinde. Die leicht gebogenen Rindenstücke lassen sich besonders gut an Fertigteichrändern anbringen. Durch kleine, in die Rinde gebohrte Löcher zieht man braunen oder grünen kunststoffummantelten Draht und biegt ihn unter die Teichkante. Die Korkrinde wird in kurzer Zeit mit Moos bedeckt sein und in ihren Rillen entsteht durch Samenflug eine unwichtige “Mini-Ufervegetation”.
Auch besandete oder bekieste Folien sind perfekte Lösungen, um störende Fertigteichränder zu kaschieren, denn sie fügen sich sehr natürlich in das Umfeld ein.
Für Folienteiche sind unverrottbare, sehr feinporige Ufermatten eine gute Hilfe. Am Ufer angebracht, werden Sand und Lehm eingespült und bald siedeln sich die ersten Moose an. Auch Teichpflanzen können gesät werden. Es ist wichtig, die Herstellerhinweise zu beachten, denn falsch angebracht kann die Ufermatte durch Dochtwirkung etliches Teichwasser entziehen.

Teichränder tiergerecht gestalten

Nicht nur Gartenfreunde haben hin und wieder Schwierigkeiten mit Teichrändern. Auch für viele Tiere gibt es Probleme im Wassergarten, etwa bei Teichen, deren Ränder steil abfallen. Gefährlich sind auch überstehende Randplatten, die einzige Zentimeter über den Teichrand in Richtung Wasser hinausragen. Amphibien oder ins Wasser gestürzte Säugetiere können den Teich nicht mehr verlassen und ertrinken. Entschärft werden könnten diese Ränder, wenn mindestens alle zwei Meter eine Lücke von 10 cm gelassen würde, damit die Tiere einen Ausstieg finden. Nur eine Lücke alleine genügt nicht, denn wenn ein Tier am Ertrinken ist, muss es schon viel Glück haben, wenn es in seiner Panik gerade diese eine Lücke findet. Hilfreich können auch etliche, schräg in das Wasser hinein ragende Holzbrettchen sein. Diese versieht man am besten mit Querleisten, damit die Tiere nicht abrutschen.
In der gegenwärtigen Kultur sind schöne Wassergärten nicht mehr wegzudenken, zumal auch viele Tiere davon profitieren.
Wir sollten aber auch darauf achten, dass ihnen ein Gewässer zum Guten gereicht und keine tödlichen Fallen einbauen. Unzählbar sind Vögel, Mäuse und andere kleine Säugetiere, die alleine schon in nicht abgedeckten Wasserfässern und anderen offenen Behältnissen zur Gießwasseraufnahme ertrunken sind. Unser Gartenteich soll dem Schutz der Natur dienen, mit einem überlegt angelegten Teichrand.


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