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Juwelen im Teich - Kinginrin funkeln wie Juwelen

Kinginrin funkeln wie Juwelen im Wasser und vermitteln uns durch ihr glitzerndes Schuppenkleid beim Schwimmen einen magischen Effekt, ähnlich dem Schweif eines Kometen oder Zauberstab im Märchen. Menschen reagierten schon immer mit Begeisterung aut glänzende und schimmernde Effekte. Die Krönung sind hochkarätige Edelsteine und Juwelen. Man könnte auch behaupten, die Schuppen des Kinginrin funkeln wie Diamanten. Die Herkunft der „Glanzschuppen" ist nicht genau bekannt, es handelt sich wohl um eine Spielart der Natur und nicht um eine gezielte Einkreuzung wie beim Doitsu, der aus einer Kreuzung eines normal beschuppten Koi mit dem deutschen Spiegelkarpfen entstand. Der akribischen und selektiven Zucht der Japaner sowie der natürlichen Spielart der Evolution ist es zu verdanken, dass wir heute solch wunderbare und funkelnde Koi bestaunen können.

Wo der Name herkommt

Kinginrin (oder nur Kinrin für goldene und Ginrin für silberne Schuppen) kommt aus dem Japanischen und bedeutet Gold -Silber-Schuppen. Die japanischen Namen der Koi sind meist eine Bezeichnung von Farbeffekten. Dem metallisch glänzenden Kohaku wird einfach der Vorsatz Ginrin für silberne (nur auf weißen Schuppen), Kinrin (nur auf Rot) für goldene und Kinginrin für beide Farben zugefügt. Kinginrin Schuppen unterscheiden sich von den Schuppen anderer metallisch glänzender Koi, denn sie haben eine reflektierende Schicht, die über die gesamte oder einen Teil der Oberfläche verteilt ist. Die Schuppe kann gewölbt oder flach sein. Man kann in den Kinginrin-Schuppen bei genauer Betrachtung ein geriffeltes Schuppenkleid erkennen, welches ähnlich einer Leuchtreklame auf den Flaniermeilen der Megametropole Tokio - die Menschen in ihren Bann zu ziehen versucht.

Perfektes Aussehen

Die Schuppen sollten bei einem guten Tier mindestens in zwei Reihen über den ganzen Rücken gehen. Erst ab 20 Glanzschuppen darf der Koi Kin oder Ginrin genannt werden. Aber man findet immer wieder Koi mit nur einzelnen oder sogar nur einer Glitzerschuppe, was uns an die Geschichte vom Regenbogenfisch erinnert: ,,Der schöne Regenbogenfisch begeistert mit einem perfekt anmutenden Kleid aus Glitzerschuppcn und findet vor lauter selbstverliebter Schönheit keine Freunde. Daraufhin verteilt er die Glitzerschuppen unter den Meeresfischen, sodass ihm am Ende der Geschichte nur eine Glitzerschuppe übrig bleibt. Stattdessen findet der Regenbogenfisch aber viele Freunde, die die Glanzschuppen mit ihm teilen." Ob die Autorin von einem Kinginrin inspiriert wurde? Wenn man die glitzernden Schuppen betrachtet, stellt man fest, dass sie gewölbt oder flach sein können. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, wie einzelne (oder mehrere) Glitzerschuppen auftreten können, wird der Kinginrin in Gruppen unterteilt:
* Kado Gin: Die Schuppe reflektiert nur am Rand.
* Perl Ginrin: Die Schuppe gläzt in der Mitte perlmuttartig, sie verliert zum Rand ihren Glanz.
* Diamant Ginrin: Die Schuppe reflektiert strahlenförmig
* Beta Gin: Die Schuppe ist voll reflektierend.
* Ginbo: Dies ist ein dunkler Koi mit Silberglanz.
* Kinbo: ein dunkler Koi mit Goldglanz.
* Ginsui: Shusui mit Silberglanz
* Kinsui: Shusui mit Goldglanz.
* Gin Kabuto: schwarz behelmt, silberne Schuppenränder.
Kin Kabuto: schwarz behelmt, goldene Schuppenränder.

Hätten Sie`s Gewuss?
Kinginrin kommt aus dem Japanischen und bedeutet ,,Gold-Silber-Schuppen". Die Schuppen haben eine reflektierende Schicht. Kinginrin müssen mindestens 20 Glitzerschuppen tragen.

Auswahl für den Teich

Den Koi selbst scheint es egal zu sein, ob die Schuppen glitzern oder nicht. Zumindest ist bis heute nicht bekannt, ob der Kinginrin-Effekt irgendeinen Einfluss auf die Attraktivität als Geschlechtspartner oder sonst einen anderen Vorteil hat. Anders verhält es sich bei Koiliebhabern, die beim Koikauf gezielt nach seltenen und besonders schönen Juwelen suchen. Der eine findet glitzernde Schuppenkleider besonders anziehend und so wird wohl mancher Koi nur der Glanzschuppen und des Funkelns wegen erworben. Der andere sucht eher nach einem perfekten Showa oder Kohaku mit möglichst enormer Größe und ausgeglichener Farbgebung als perfektem Champion für den heimischen Koiteich. Kinginrin findet man zwar nicht so häufig wie Doitsu, dem Koi mit der einzelnen Schuppenreihe auf dem Rücken (s. Garten & Teich 3/2017), aber auch in sehr vielen Varianten, wie zum Beispiel beim Kinginrin-Kohaku, -Sanke oder -Showa. ln Ausstellungen ist ihnen sogar eine eigene Klasse gewidmet. Ein Chagoi beispielsweise zeigt ein sehr anhängliches Verhalten und hat eine imposante Größe, trotzdem wirkt er mitunter etwas langweilig. Mit Kinginrin-Schuppen wird aus ihm ein eindrucksvolles Juwel. Mir persönlich gefallen alle einfarbigen Koi wie Chagoi, Yamabuki, Benigoi, Kigoi und andere ganz besonders gut mit zusätzlichen Kinginrin- Schuppen. Glänzt das Ginrin besonders stark, nennt man ihn Daiaginrin, was so viel wie Diamant-Ginrin bedeutet. Und wenn man dann im Sommer am Koiteich steht und das intensive Sonnenlicht aut die Schuppen fällt, dann kann sich meiner Meinung nach niemand der Faszination dieser eindrucksvollen Spielart der Natur entziehen.


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