Den Miniteich für den Winter fitmachen

Die kalte Jahreszeit nähert sich mit Riesenschritten, und vereinzelt hatten wir schon die ersten frostigen Nächte. Spätestens jetzt solltest du dir Gedanken machen, wie du deinen Miniteich samt Pflanzen und den tierischen Bewohnern heil über den Winter bringst. Miniteiche zeichnen sich häufig durch eine geringe Tiefe aus - alles unter 80 bis 100 cm Teichtiefe ist in unseren Breitengraden nicht frostsicher und kann bis zum Grund vollständig durchfrieren - für viele Pflanzen und alle Tiere im Miniteich wäre das tödlich.

Einen mobilen Miniteich im Zuber, Topf oder Kübel überwintern

Vor allem ein Miniteich in einem Zuber, Topf oder Kübel ist doppelt frostgefährdet - zum einen durch seine geringe Tiefe, zum anderen liegt er nicht geschützt im Erdreich eingegraben, sondern steht in der Regel frei. Die Kälte kann hier von allen Seiten angreifen.

Am einfachsten überwinterst du einen mobilen Miniteich, indem du das Wasser so weit wie möglich ablässt und das Gefäß mitsamt Pflanzen und Schnecken oder anderen tierischen Bewohnern in einen hellen, kalten, aber frostfreien Raum bringst - eventuell brauchst du dazu eine Sackkarre oder mehrere kräftige Hände.

Gut eignet sich ein unbeheizter, aber frostfrei gehaltener Wintergarten, ein frostfreies Gewächshaus - also ein sogenanntes Kalthaus, ein helles unbeheiztes Treppenhaus, eine helle Garage, ...

Hast du nur ein dunkles Plätzchen, solltest du über eine entsprechende Beleuchtung nachdenken, damit deine Teichpflanzen nicht über den Winter in der Dunkelheit absterben.

Am Überwinterungsort füllst du frisches Wasser auf. Gefüttert wird in der Winterruhe nicht. Je kühler der kleine Miniteich steht, desto besser. Tiere und heimische Teichpflanzen halten dann Winterruhe, was ihre Lebenserwartung deutlich verlängern kann.

Ausnahme: Teichpflanzen und Teichtiere aus den Subtropen oder Tropen müssen bei etwas höheren Temperaturen überwintert werden, nahe an der Frostgrenze ist für viele von ihnen schon deutlich zu kühl. Auf diese besonderen Tiere und Pflanzen gehen wir hier im Blog unter der Überschrift Tropische und subtropische Schwimmpflanzen und andere tropische und subtropische Teichpflanzen überwintern und unter der Überschrift Schnecken aus dem Miniteich überwintern sowie Medaka und andere kleine Teichfische überwintern weiter unten noch genauer ein.

Einen nicht mobilen Miniteich überwintern

Dein Miniteich ist zu groß und zu schwer, um sich von A nach B ins Winterquartier bewegen zu lassen, oder du hast einen ins Erdreich eingegrabenen Miniteich mit Teichfolie im Garten? Die Überwinterung der Teichtiere und Teichpflanzen ist dennoch möglich, wenn auch etwas aufwändiger.

Heimische Sumpfpflanzen stehen auch in der Natur in vollständig durchfrierendem Wasser am Teichrand. Sie kannst du einfach im Teich belassen, die meisten von ihnen werden im nächsten Jahr in alter Schönheit wieder austreiben. Eine Winterpause in Eis und Kälte tut ihnen sogar gut, weil sie daran angepasst sind.

Größere frei stehende Miniteiche kannst du mit einer dicken Schicht aus Stroh, Laub und ähnlich lockerem Material verpacken, um die du Rupfen oder auch Bläschenfolie wickelst. Die Luft zwischen den Halmen und Blättern isoliert den Teich recht gut gegen die Kälte. Ein Eisfreihalter sorgt dafür, dass die Wasseroberfläche nicht vollkommen zufriert und immer noch ein Gasaustausch stattfinden kann.

Wenn dein Miniteich nicht vollkommen durchfriert, können heimische Schnecken sogar darin überwintern. Sie sind an kalte Temperaturen angepasst und gehen am Teichgrund in die Winterstarre. Dort fährt ihr Stoffwechsel auf ein sehr niedriges Niveau herab und sie verbringen den Winter in diesem Ruhezustand. Eine Winterruhe kann die Lebenserwartung von Yodaschnecke, Posthornschnecke, Schlammschnecke und Co. deutlich verlängern! Auch sie sind an die Kälte im Winter angepasst und dankbar für eine Ruhepause während der kalten Jahreszeit. Ein vollständig durchfrierender Teich ist jedoch das Ende für Schnecken und Co.

Schnecken aus dem Miniteich überwintern

Droht dein Miniteich im Garten vollständig zuzufrieren und vor allem bis zum Grund durchzufrieren, müssen die Schnecken herausgenommen werden. Heimische Schneckenarten wie Teich Posthornschnecke und Yodaschnecke sowie Teichschnecken aus gemäßigten Regionen wie die Balkan Napfschnecke sind während der kalten Monate in einem kühlen, aber frostfreien Raum bei etwa 5 bis 10 °C Wassertemperatur am besten aufgehoben. Du kannst sie in einen Mörtelkübel oder ein ähnliches Gefäß oder natürlich in ein Aquarium setzen, das nicht zwingend mit einem Filter ausgestattet werden muss.

Stell das Aquarium oder ein anderes Gefäß zur Überwinterung am besten kühl und frostfrei auf - eine Garage, ein unbeheizter Wintergarten, ein Kalthaus oder ein ähnliches Plätzchen eignen sich gut. Ist das Aquarium mit Pflanzen ausgestattet, sollte es möglichst hell stehen oder tagsüber beleuchtet werden, damit die Teichpflanzen genügend Licht bekommen.

Eine wärmere Überwinterung empfehlen wir nur für nicht heimische Schnecken aus subtropischen Gegenden wie beispielsweise die Purple Haze Schnecke, die bei Temperaturen von etwa 18 bis 20 °C überwintert werden sollte.

Medaka und andere kleine Teichfische aus dem Miniteich überwintern

Medaka und andere kleinere Fische aus etwas größeren Miniteichen wie beispielsweise Guppys oder Endler, die du im Sommer gegen Mückenlarven eingesetzt hattest, solltest du auf jeden Fall aus dem Miniteich herausfangen und in einem Aquarium überwintern lassen.

Für die Überwinterung von kleinen Fischen, die in unseren Breitengraden heimisch sind - wie zum Beispiel der Dreistachlige Stichling oder das Moderlieschen - empfehlen wir ein gefiltertes, bepflanztes und entsprechend beleuchtetes Kaltwasseraquarium mit etwa 10 °C Wassertemperatur, das du am besten in einem frostfrei gehalten Kalthaus, einem kalten, aber frostfreien Keller oder an einem ähnlich kühlen Standort aufstellst.

Auch Fische aus anderen gemäßigten bis subtropischen Zonen wie Medaka oder auch die Regenbogenelritze oder die Amerikanische Rotflossenorfe sollten im Winter in einem gefilterten, beleuchteten und bepflanzten Kaltwasseraquarium bei etwa 15 °C Wassertemperatur gehalten werden.

Tropische Fische wie Endler oder Guppys dagegen sollten in einem ganz normalen, gut eingefahrenen Aquarium für tropische Fische im Haus überwintert werden - bepflanzt, mit Filter und eventuell sogar mit einer Aquarienheizung.

Schwimmpflanzen und andere Teichpflanzen überwintern

Tropische und subtropische Teichpflanzen überleben unsere tiefen Temperaturen leider ebenfalls nicht - und teilweise sind selbst frostfreie Temperaturen im Kalthaus zu kühl für sie. Auch eigentlich winterharte Teichpflanzen in der Wasserzone überleben in flachen Teichen unter 80 cm Tiefe nicht - sie überstehen das Durchfrieren nicht, anders als die Pflanzen der Sumpfzone.

Die frostempfindlichen Teichpflanzen müssen daher ins Winterquartier umgesetzt werden.

Schwimmpflanzen kannst du ganz einfach in einer größeren Vase oder einer tiefen Schale mit Wasser über den Winter bringen. Gib monatlich etwas Wasserpflanzendünger ins Wasser, damit die Schwimmpflanzen Nährstoffe haben, und achte darauf, dass sie genügend Licht bekommen. Ist deine Fensterbank zu dunkel, schafft eine günstige kleine Klemmleuchte mit LED Abhilfe.

Achtung: Ein Aquarium mit Abdeckung ist ungeeignet zum Überwintern deiner Schwimmpflanzen - das herabtropfende Kondenswasser, das immer in der Abdeckung entsteht, ist Gift für Froschbiss, Schwimmwolfsmilch, Muschelblume und Co. - sie dürfen nur in offene Wasserbehälter ohne Abdeckung eingesetzt werden.

Tropische Teichpflanzen kannst du einfach aus dem Miniteich nehmen und in ein beheiztes Zimmeraquarium setzen, wo du sie unter Wasser weiter kultivierst.

Eigentlich frostfeste Teichpflanzen aus dem Miniteich dagegen dürfen ins Kalthaus in ein kühles, aber frostfrei gehaltenes Aquarium - oder aber ebenfalls ins beheizte Zimmeraquarium.

Zwergseerosen aus dem Miniteich überwintern

Auch für Seerosen gilt: Durchfrierendes Wasser im Miniteich ist tödlich - daher solltest du sie aus deinem Miniteich herausnehmen, wenn du auch nur die kleinsten Bedenken hast, dass er durchfrieren könnte.

Nimm die Seerosen mitsamt dem Pflanzkorb heraus und schneide zunächst alle Blätter ab. Auch alle fauligen Wurzeln und gammelige Stellen am Rhizom schneidest du mit einem scharfen Messer ab.

Wähle zur Überwinterung deiner heimischen oder exotischen Seerosen einen Kübel, in dem die Pflanzen zur Gänze unter Wasser stehen.

Für die heimischen Arten wird der Kübel hell, kühl, aber frostfrei aufgestellt - ein Kalthaus oder ein unbeheizter Wintergarten sind optimal. Weniger gut ist eine Überwinterung in einem dunklen, aber kalten Keller - hier fällt erfahrungsgemäß die Kontrolle der Pflanzen schwerer, sodass man leichter übersieht, wenn das Rhizom zu faulen beginnt. Steht die Pflanze hell an einem Ort, den man ab und zu frequentiert, kann man schneller eingreifen und sich bildende Faulstellen mit einem scharfen, sauberen Messer ausschneiden.

Exotische Seerosen dagegen nimmst du aus dem Teich und setzt sie in einen Kübel, sodass sie mit Wasser bedeckt sind, überwinterst sie jedoch bei ungefähr 20 Grad Celsius. Sie legen keine Winterruhe ein und wachsen auf diese Weise einfach weiter.

Wichtig: Ob exotisch oder heimisch - Seerosen dürfen über den Winter auf gar keinen Fall austrocknen!

Wieder ins Freie

Liegen die Wassertemperaturen im Frühjahr dauerhaft bei 10 bis 15 °C, dürfen die Pflanzen und Tiere aus dem Winterquartier wieder ins Freie umziehen beziehungsweise kannst du deinen eingewinterten Miniteich als Ganzes wieder nach draußen stellen.