Sterlet albino - Acipenser ruthenus

Mit ihrem Aussehen und ihrer Art sind Störe einzigartige und beliebte Teichbewohner, der Sterlet albino ist eine albinotische Variante des ansonsten graubraunen Störs. Mit einer Länge von bis zu 120 cm und einem Gewicht von knapp 20kg benötigen sie einen entsprechend großen Teich, um sich wohlzufühlen. Der Sterlet stammt ursprünglich aus russischen Gewässern, die in verschiedene Meere münden und hat sich aber mittlerweile zu einem beliebten Teichfisch gemausert, der mit etwas Geduld sogar handzahm werden kann und dem Pfleger aus der Hand frisst. In seinem natürlichen Habitat ist der Sterlet mittlerweile fast vom Aussterben bedroht. Massive Überfischung, die zunehmende Umweltverschmutzung und Gewässerverbauung trugen ihren Soll dazu bei, dass der Stör in der freien Wildbahn kaum noch anzutreffen ist. Mitte der Fünfziger wurde er in Nordrussland erfolgreich wieder angesiedelt. Er bevorzugt schnell fließende Gewässer und hält sich in Tiefen bis zu 15 Metern auf.

Der Sterlet albino besitzt einen langgezogenen und spindelförmigen Körper mit einer pigmentlosen, gelblich wirkenden Grundfarbe und einem hellen Bauch. Entlang des Körpers sitzen 5 Längsreihen mit Knochenschilden. Eine weitere befindet sich auf dem Rücken, eine auf Höhe der Seitenlinie, sowie an der Bauchkante. Die Knochenschilde sind mit weiteren Knochenplättchen durchzogen und teilweise glänzend. (Sogenannte Ganoid- oder Schmelzschuppen) Je älter der Sterlet wird, desto flacher werden die Knochenschilde. Seine einzigartige spitz zulaufende Schnauze macht ihn unverwechselbar. An dieser befinden sich 2 Bartelpaare und ausstülpbare Lippen. Sein Maul verfügt über feine Sinnesorgane, mit denen er kleine Beutetiere aufspüren und auch Temperaturschwankungen unterscheiden kann. Vor den Augen sitzen jeweils zwei unterschiedliche Nasenlöcher. Alle Flossen sind verhältnismäßig groß und teilweise weiß gesäumt. Bei sehr guter Pflege kann der Sterlet bis zu 28 Jahre alt werden!

Ungefähr mit 4 Jahren werden die Männchen und mit ca. 6 Jahren die Weibchen geschlechtsreif. Sterlets vermehren sich aufgrund ihres langsamen Zyklus nur etwa alle zwei Jahre. In seinem natürlichen Habitat wandert er zu Laichablage flussaufwärts und sucht kiesige Untergründe in der Tiefe auf. Seine Laichzeit liegt für gewöhnlich zwischen April bis Juni, wenn die Wassertemperaturen einigermaßen konstant 15°C aufweisen. Stör-Eier sind gefleckt, bis zu 30.000 Stück kann ein Weibchen pro Kilogramm Körpergewicht ablegen. Die Larven schlüpfen nach ca. 1 Woche und sind in etwa 7-10 mm groß. Erst ab einem Alter von ungefähr knapp 2 Wochen bewegen sich die Fischlarven ins Freiwasser und jagen aktiv.

In seinem Habitat ernährt sich der bodenbewohnende Stör hauptsächlich von Insektenlarven und kleineren Wirbellosen wie Krebsen, Schnecken und Egeln, jedoch auch von der Brut anderer Fische. Ausgewachsene Sterlets fressen ausschließlich Fische. Im Teich ist die Fütterung mit einem speziell absinkenden Störfutter problemlos möglich. Dieses sinkt zu Boden und ermöglicht eine artgerechte Ernährung in seiner Wohlfühlzone. Schwimmende Futtersorten sollten bei Sterlets vermieden werden, da sie anderenfalls zu viel Luft schlucken, wenn sie mit ihrem unterständigen Maul an der Wasseroberfläche danach schnappen. Mit etwas Geduld lassen sich Störe sogar an die Fütterung aus der Hand gewöhnen und sich über den knochigen Rücken streicheln.

Sterlets sind aktive Schwimmer, die den ganzen Tag Bahnen ziehen. Ihr Teich sollte daher mindestens 30 Kubik Wasservolumen fassen und auch mindestens 1,50 Meter tief sein, da gerade die Sommertemperaturen den Tieren zu schaffen machen und sie sich in die kühlere Tiefe zurückziehen. Sie bevorzugen eine starke Strömung, die im Teich entsprechend gegeben sein sollte. Bei künstlich angelegten Teichen sollte der Bodengrund zudem aus Sand bestehen, da die Fische dort nach Fressbarem gründeln. Sterlets benötigen keine dichten Pflanzenbestände, diese können eher nachteilig für sie werden, wenn sie sich in diesen verfangen.

Eine Vergesellschaftung mit Koi ist eher nicht möglich. Da Sterlets keine Winterruhe einlegen, sondern auch bei eisigen Frosttemperaturen noch fleißig sind, können sie unter Umständen die ruhenden Mitfische stören. Auch ist es möglich, dass größere Sterlets sich am Nachwuchs anderer Fische vergreifen.
Wie alle Fische sollte auch der Sterlet vorsichtig an sein neues Zuhause gewöhnt werden.

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